Donnerstag

Heute hat
Alexander Kluge Geburtstag (*1932)
und Josef Hader (*1962), den wir auch aus den Verfilmungen der Wolf Haas-Krimis kennen.
_____________________

Gestern abend gab es im Ulmer Roxy ein sehr schönes Fado-Konzert mit Ana Moura und ihrer hervorragender Band.
Die Gäste haben noch ein paar wenige CDS übriggelassen, die bei uns im Laden ausliegen.
Großes Hallo bei den portugiesischen ZuhörerInnen gab es, als Ana Moura nach dem Konzert noch zum CD-Tisch kam, CDs signierte, plauderte und sich fotografieren ließ.

CIMG8750
CIMG8753CIMG8752CIMG8754CIMG8756CIMG8760CIMG8761CIMG8762

Hier finden Sie ein kleines Filmchen mit Ana Moura, Fado und einem Interview mit ihr.

http://http://www.youtube.com/watch?v=8dsOrdKYTLk
_________________________

Mein Lyrikkalender hat heute Friedrich Hebbel zu bieten
und ich leite das Gedicht an Sie weiter.

Friedrich Hebbel
Ich und du

Wir träumten von einander
Und sind davon erwacht,
Wir leben, um uns zu lieben,
Und sinken zurück in die Nacht.

Du tratst aus meinem Traume,
Aus deinem trat ich hervor,
Wir sterben, wenn sich eines
Im andern ganz verlor.

Auf einer Lilie zittern
Zwei Tropfen rein und rund,
Zerfließen in eins und rollen
Hinab in des Kelches Grund.

(1843)
__________________

Und hier im Schnelldurchgang neue Taschenbücher auf unserem Tisch, die auf dem Blog besprochen worden sind, als sie ganz neu waren.

Haderlap
Maja Haderlap: Engel des Vergessens
btb € 9,99

Meyerhoff
Joachim Meyerhoff: Alle Toten fliegen hoch
Kiwi € 9,99

Urban
Simon Urban: Plan D
btb € 11,99

Die Party bei den Jacks von Thomas Wolfe
Thomas Wolfe: Die Party bei den Jacks
btb € 12,99
______________________

Und hier noch ein Galeano-Textschnipsel:

Oktober
4
Welttierschutztag

Vor einiger Zeit verdächtigten viele Europäer die Tiere, verkleidete Teufel zu sein.
Die Hinrichtungen der besessenen Biester durch den Strang oder das Feuer waren so erfolgreiche Spektakel wie das Verbrennen von Hexen, die es mit dem Satan trieben.
Am 18. April 1499 wurde in der französischen Abtei Josaphat in der Nähe von Chartres einem drei Monate alten Schwein der Prozess gemacht.
Wie alle Schweine so hatte auch dieses weder Seele noch Vernunft und war zur Welt gekommen, um gegessen zu werden. Doch anstatt gegessen zu werden, fraß es: Man beschuldigte es, ein Kind verspeist zu haben.
Für die Anklage gab es keinerlei Indizien.
Trotz Mangel an Beweisen wurde das Schweinchen schuldig gesprochen, als der Staatsanwalt, Jean Levoisier, Rechtswissenschaftler und Vorsteher des Klosters von Saint-Martin de Laon, bekannt gab, das Verschlingen habe am Karfreitag stattgefunden.
Da fällte der Richter sein Urteil. Todesstrafe.

Mittwoch

Heute wird
George Simenon 110 Jahre
und F.C.Delius 70 Jahre alt.
Wir gratulieren.
______________________

CIMG8749

Ein Faschingsnachklapp, der ein wenig an Mick Jagger erinnert.
______________________

Lessmore

William Joyce: „Die fliegenden Bücher des Mister Morris Lessmore
mit Illustrationen von William Joyce, Joe Bluhm
übersetzt von Hardy Krüger jr.
Boje Verlag € 14,99
Bilderbuch ab 4 Jahren

Dieses Bilderbuch beruht auf einen animierten Kurzfilm, der mit einem Oscar prämiert worden ist. Den Link zu diesem 15minuten Film habe ich hier vor einiger Zeit auf diesem Blog veröffentlicht. Hier unten kommt er noch einmal. Nehmen Sie sich diese Zeit und schauen Sie sich dieses Filmchen an. So schön anrührend und halt ein richtiger Bücherfilm, ein BücherleserInnenfilm. Ein phantastischer Film über die Magie der Bücher. Darüber, dass Bücher einen durch das Leben begleiten und unser Leben erfüllen und auffüllen.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=VljJIQuPDSE]
________________________

Eduardo Galeano neuestes Textschnipsel:

September
28
Rezept zur Beruhigung der Leser

Der heutige Tag ist international dem Menschenrecht auf Information gewidmet.
Vielleicht ist es angebracht daran zu erinnern, dass etwas mehr als einen Monat, nachdem die Atombomben Hiroshima und Nagasaki vernichtet hatten, die New York Times die Gerüchte zerstreute, die die Welt in Angst und Schrecken versetzten.
Am 12. September 1945 veröffentlichte diese Zeitung auf ihrer ersten Seite einen Artikel ihres Wissenschaftsredakteurs William L. Laurence. Der Artikel widersprach den alarmierenden Stimmen und versicherte, dass es in den zerstörten Städten überhaupt keine Radioaktivität gäbe und dass diese Radioaktivität „nichts weiter als eine japanische Propagandalüge“ sei.
Dank dieser Enthüllung erhielt Laurence den Pulitzer-Preis.
Ein Weilchen später wurde bekannt, dass er zwei Monatsgehälter bezog: Eins zahlte ihm die New York Times, das andere kam aus dem Militärhaushalt der Vereinigten Staaten.
_______________________

Auf arte lief am Montagabend um 23:30 der Dokumentarfilm:
„Oma und Bella“ von Alexa Karolinski.
Nach dem Uri Caine Konzert bekam ich den Tipp. Ich wollte ihn mir aufnehmen, habe es aber vergessen. Dann ist mir wieder eingefallen, dass alle Filme auf arte eine Woche lang übers Netz nachzuschauen sind. Dies habe ich nun gestern gemacht. Es hat sich gelohnt.

Hier kommen Sie auf die Website des Filmes, auf der Sie u.a. einen Trailer und das Kochbuch zum Film anschauen und kaufen können.
Und hier können Sie noch ein paar Tage den kompletten Film anschauen.
Nehmen Sie sich die Zeit.

Dienstag

CIMG8725
Falsche Tasse zur richtigen Zeit.
____________________________

Heute haben
Motte-Fouqué * 1777
Lou Andreas-Salomé * 1861
Gerhard Rühm * 1930
Geburtstag
____________________________

Gestern abend spielte Uri Caine im Ulmer Stadthaus.
Ein grandioses Konzert am Klavier und ein Ritt durch 20 Jahre seines Schaffens.
Ein Mix aus Klassik, Jazz und Pop. Ein Mix aus Wagner, Mahler, Verdi, Jazz Standards und „Blackbird“ von den Beatles, das just gerade bei mir auf fipradio übers Netz läuft.
Wir haben einen ganzen Schwung seiner CDS noch für zwei Wochen im Laden. In die können Sie gerne reinhören und kaufen, wenn Sie dazu nach dem Konzert keine Zeit mehr hatten.

CIMG8735
____________________________

knvmmdb.dll

Ted Kooser
Illustrationen von Jon Klassen
Das Haus in den Bäumen
Nord Süd Verlag € 14,95

Ein Haus, in dem zwei Kinder und ihr Vater wohnen. Der Vater pflegt den Rasen um das Haus akribisch. Auf den anliegenden Grundstücken aber wachsen alle möglichen Bäume, und der wilde Wald, den sie bilden, ist der Lieblingsort der Kinder. Immer wieder reißt der Vater die jungen Baumtriebe aus, die auf seinem Rasen wachsen. Die Kinder werden größer und verlassen das Haus. Der Vater arbeitet noch akribischer an seinem Rasen. Bis er zu alt und erschöpft ist und wegzieht. Das Haus steht allein, niemand will es kaufen. Die Bäume säen sich aus. Ganz dicht am Haus wachsend lösen sie dieses über die Jahre aus seinem Fundament und heben es in die Höhe.
So schreibt der Verlag und vergisst zu erwähnen, dass die Illustrationen von Jon Klassen, den wir von dem supertollen Bilderbuch:Wo ist mein Hutkennen, so genial sind, so poetisch, einfühlsam und schön, dass ich es kaum glauben kann.
Vielleicht ist es auch kein Buch für kleine Kinder, sondern für uns Alten. So schön sentimental, wie das daherkommt.
Der Vater denkt nur an seinen Garten, seine Wiese und merkt vielleicht gar nicht, wie seine Kinder größer werden, die sich so gerne unter den Bäumen versteckt haben. Erst als sie ausziehen und er alleine in seinem „englischen“ Rasen sitzt, merkt er, wie ihm die Kräfte für diese Arbeit fehlen. Er gibt das Haus auf und es verfällt immer mehr. Aber, und wird es wirklich sehr schön, die Bäume ringsherum, die jetzt wild wachsen (dürfen), heben das Haus in die Lüfte wie ein Baumhaus.
Die Bäume hoben das Haus hoch und immer höher, und vielleicht fahrt ihr heute oder morgen vorbei an dem Haus, das da über der Erde schwebt wie ein Baumhaus, ein Haus in den Bäumen, ein Haus, das zusammengehalten wird von der Kraft der Bäume, und der Wind weht und duftet nach winzigen, grünen Blumen.

Hinter den Links verstecken sich viele Abbildungen.
Hier können Sie ein paar Seiten aus dem Buch anschauen.
Und hier gibt es Bilder aus dem Originalbuch.
_____________________________

CIMG8728

Ein weiterer Galeano Textschnipsel aus seinem neuen Buch im Hammer Verlag:

September
21
Prophet seiner selbst

Girolamo Cardano schrieb Traktate über Algebra und Medizin, fand die Lösung einiger unlösbarer Gleichungen, beschrieb als Erster das Typhusfieber, untersuchte die Ursachen der Allergie und war der Erfinder einiger Instrumente, die heute noch von Seefahrern benutzt werden.
In seiner Freizeit gab er zudem die eine oder andere Prophezeiung bekannt.
Als er sich das Horoskop von Jesus von Nazareth anschaute und behauptete, sein Schicksal habe in den Sternen gestanden, warf ihn die Heilige Inquisition ins Gefängnis.
Als er aus der Haft entlassen wurde, verkündete Girolamo:
„Ich werde am 21. September 1576 sterben.“
Nachdem er die Prophezeiung ausgesprochen hatte, hörte er auf zu essen. Und behielt Recht.

CIMG8728

Samstag

Heute haben
Brendan Behan * 1923
Thomas Bernhardt * 1931
Alice Walker * 1944
Geburtstag
______________

Dieser Film steht bei mir Laden schon länger, Kunden haben mich darauf aufmerksam gemacht. Ich habe ihn jetzt in der Bibliothek ausgeliehen und tagelang mit mir herumgetragen. Kurz vor Abgabetermin habe ich ihn mir angeschaut und war fasziniert. Nach meinem eher lauen Filmgenuss bei „Hannah Arendt“, ist dies volles Kino. Hier wird wirklich mit filmischen Mitteln gearbeitet. Film im Film, Vergangenheit und Gegenwart und tolle Schnitte und Kameraeinstellungen. Kein Wunder hat der Film sehr viele Preise abkassiert.

b148x210

Und dann der Regen
Tambien la lluvia
Spanien/Frankreich/Mexiko 2010

Ich füge Ihnen unten die Links zu der Website des Filmes und zu einer sehr ausführlichen Filmbesprechung an, in der sie auch Informationen über Schauspieler, die Regisseuerin und den Kameramann erhalten.
So gut kann ich das natürlich nicht.
Wie gesagt, der Film wurde mir empfohlen und da ich tatsächlich schon in Cochabamba in Bolivien war, stand er eh schon auf meiner Warteliste.
Schon der Beginn, wie ein Hubschrauber ein großes Kreuz durch die Luft transportiert, ist grossartig und wahrscheinlich eine Homage an Fellini. Wir sind also mitten in Cochabamba und das Filmteam sucht nucht Laiendarsteller unter den Indios. Es melden sich jedoch 5 x soviel, wie benötigt wird. Hier wird schon die Not dieser Menschen klar.
Sie suchen sich Leute zusammmen, unter anderem auch einen sehr besondernen jungen Mann, von der der Produzent meint, dass er nur Schwierigkeiten machen werde. Womit er recht hat.
Der junge, engagierte Regisseur möchte einen Film über Kolumbus (und die spanische Krone dahinter) machen, der die Indios vor 500 Jahren verskalvt hat. Ein weitere wichtige Person ist ein Mönch, der sich auf die Seite der Einheimischen schlägt und sich für Menschenrechte einsetzt. Während der Dreharbeiten kommt es zu diesem berühmten Aufstand in der Stadt, da das Wasser privatisiert wird und sich somit die Preise um 300 Prozent erhöhen. Der Anführer dort ist auch der Anführer der Indios im Film. Und somit schließt sich der Kreis. Und es ist verblüffend, wie damals und heute mit diesen Menschen umgegangen wird, wie sie behandelt und erniedrigt werden.
Was mich am meisten fasziniert hat, war die Zerissenheit der einzelnen Personen und die verschiedenen Ebenen, wie der Film erzählt wird.
Wir befinden uns im Film im Film und Schnitt, wieder in der Gegenwart. Wir sehen Proben zu, die so echt sind, wie die Gespräche der Schauspieler beim Abendessen.
Die Gefühle und Taten der einzelnen Personen sind so unter Spannung durch die Veränderungen in der Wirklichkeit, dass sie oft nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht.
Einerseits wollen sie einen engagierten Film drehen, reden dann aber mit den Indios nicht anders, als wie vor 500 Jahren. Die Personen wandeln sich im Laufe des Filmes. Die größten Ekel werden immer menschlicher und die Engagierten immer verzweifelter.
Wie gesagt, hinter den Links verstecken sich viel Informationen, Trailer, Fotos, die diesen Film viel genauer beschreiben können.
Von mir gab es nur so einen kleinen, emotionalen Tipp.

Filmseite
Besprechung auf kino.de
________________________

CIMG8676

Und wieder ein Textschnippsel von Eduardo Galeano:

September
16
Maskenball

Um zwei Uhr morgens am heutigen Tag im Jahre 1810 stieß Miguel Hidalgo den Schrei aus, welcher der Unabhängigkeit Mexikos den Weg bahnte.
Als der Schrei ein Jahrhundert zurück lag, im Jahre 1910, verlegte der Diktator Porfirio Díaz die Feiern einen Tag vor, damit sie auf seinen Geburtstag fielen, und die Hundertjahrfeier wurde zum rauschenden Fest.
Mexiko-Stadt empfing, gewienert und herausgeputzt, die illustren Gäste aus mehr als dreißig Ländern, Zylinderhüte, federgeschmückte Hüte, Fächer, Handschuhe, Gold, Seide, Reden … Das Festkomitee der Damen der feinen Gesellschaft versteckte die Bettler und zog den Straßenkindern Schuhe an die Füße. Die Indios wurden in Hosen gesteckt, die gratis verteilt wurden, während denjenigen der Zutritt verwehrt wurde, die die traditionellen Dreiviertelhosen aus roher Baumwolle trugen. Don Porfirio legte den Grundstein des Lecumberri-Gefängnisses und weihte feierlich das Städtische Irrenhaus ein, das tausend Verrückten Platz bot.
Ein eindrucksvoller Festzug stellte die Geschichte des Landes dar. Ein Schüler der Zahntechnikerschule schlüpfte in die Rolle von Hernán Cortés, des ersten Freiwilligen, der gekommen war, um die Rasse zu veredeln, und ein trauriger Indio marschierte als Aztekenkaiser Moctezuma verkleidet. Ein Umzugswagen mit einer Darstellung des Hofstaats von Ludwig XVI. bekam den meisten Beifall.

CIMG8677

Montag

CIMG8593

Heute haben
Pierre Marivaux * 1688
Friedrich Glauser * 1896
Jacques Prévert * 1900
Alfred Andersch * 1914
Werner Schwab * 1958
Geburtstag.
_______________________

CIMG8594

 

Damm

Susanne Koppe und Antje Damm:
Versteckt! Entdeckt?
Gerstenberg Verlag € 9,95
Pappbilderbuch ab 2 Jahren

Wolle, Watte, Wasserglas – im Gesicht versteckt sich was! Wer genau hinsieht, entdeckt in den bunten Collagen, Fotos und Zeichnungen die Gänseblümchen – Augen, die schicke Spaghettifrisur oder das Pfannkuchengesicht. Witzige Reime ergänzen das Versteckspiel für die Augen und machen es zu einem Vorlesevergnügen.
Antje Damm ist die große Meisterin der kleinen Form.
Auch hier wieder; ein Pappbilderbuch mit dicken Seiten für die Kleinen in den Ausmaßen von ca. 15 x 15 cm. Und voller Überraschungen. In früheren Biulderbücher wurde aus einem Käsestück eine Kuh, aus einer Seife eine Eule.
Hier versteckt sich ein Ei in einem Gespenst, oder eine Kaffeebohne dient als Schönheitsfleck.
Dies alles hier in kleiner Reimform und die Lösung gibt es erst beim Umblättern.
„Bonita sieht man niemals ohne …
… ihre Schönheits-Kaffeebohne.“
Oder der arme Paul, der wenig Haare, aber ne dicke Nase (aus einer Kartoffel) hat.
„Paul hätt gern den Kopf voll Wolle …
… statt im gesicht ’ne dicke Knolle.“

Viel Spaß beim Vorlesen und Neudichten neuer Zweizeiler in dieser Art.
Ihre Kleinen werden sich freuen.

CIMG8595
______________________

Heute gibt es wieder einen kurzen Text aus Eduardo Galeanos Buch, das demnächst erscheint.
Die Leseprobe können Sie bei uns im Laden abholen.

Juli
27
Die Lokomotive von Prag

Heute gingen im Jahre 1952 die Olympischen Spiele von Helsinki zu Ende.
Emil Zatopek, unschlagbarer Langstreckenläufer, stark und schnell wie eine Lokomotive, hatte drei Goldmedaillen gewonnen.
In seinem Heimatland wurde er zum Nationalhelden erklärt und man verlieh ihm den Rang eines Oberst der tschechoslowakischen Armee.
Ein paar Jahre später, im Jahre 1968, unterstützte Zatopek den Aufstand und widersetzte sich dem sowjetischen Einmarsch.
Und aus dem Oberst wurde ein Straßenkehrer.“

Montag

Bücherrowanlane2
(gefunden bei rowanlane)

Heute haben
Colette * 1973
Hermann Kesten * 1900
Geburtstag.
Sarko würde heute seinen Geburtstag auch lieber im Kreise seiner Politikerkollegen aus der ganzen Welt feiern. So muss er es halt in „kleinem“ Kreise machen.
______________________

Jastram hat den journalistischen Ritterschlag bekommen und taucht in der
aktuellen ZEIT auf Seite 51 auf.
Es ist eine Besprechung des Buches über die Lieblingsbuchhandlungen von Schriftstellern, das wir auch im Laden hatten.

CIMG8516
_________________________

In der Südwestpresse vor ein paar Tagen gab es eine Seite über Kinderbücher und dass dort alte, heute rassistische Begriffe verändert werden.
Hier geht es zum Artikel.
Das Interview wurde mit Claudi Wiltschek gemacht und pikanterweise haben sich am Tag danach nur ältere Herren darüber aufgeregt und mich gefragt, was ich denn da geschrieben hätte.
Also: Immer noch nix kapiert und schon gar nicht genau hingeschaut.
__________________________

Hier kommt ein weiterer Tagestext von Eduardo Galeano.
Die komplette Leseprobe gibt es kostenlos bei uns im Laden.

Juli
25
Rezept zur Verbreitung der Pest

Im 14. Jahrhundert erklärten die fanatischen Hüter des katholischen Glaubens den Katzen der Städte Europas den Krieg.
Die Katzen, teuflische Tiere, Instrumente Satans, wurden gekreuzigt, gepfählt, lebendig gehäutet und in die Flammen geworfen.
So konnten die Ratten, von ihren schlimmsten Feinden befreit, zu den Herren der Städte werden. Und die schwarze Pest tötete, von den Ratten verbreitet, dreißig Millionen Europäer.
___________________________

Morgen um 19 Uhr ist unsere Lesung mit Priya Basil.
Ich bin schon richtig gespannt. Der Verlag meinte, sie sei wirklich eine ganz Nette und Engagierte.
Dienstag, 29.1. um 19 Uhr
Priya Basil liest aus ihrem Buch: „Die Logik des Herzens“
Eintritt € 10,00.
Wir freuen uns auf Ihr/Euer Kommen.
___________________________

Mein Gedichtekalender bringt mir heute ein Werk von Tucholsky und wir sind mitten drin in der deutschen Tagespolitik.

Feldfrüchte

Sinnend geh ich durch den Garten,
still gedeiht er hinterm Haus;
Suppenkräuter, hundert Arten,
Bauernblumen, bunter Strauß.
Petersilie und Tomaten,
eine Bohnengalerie,
ganz besonders ist geraten
der beliebte Sellerie.
Ja, und hier –? Ein kleines Wieschen?
Da wächst in der Erde leis
das bescheidene Radieschen:
außen, rot und innen weiß.

Sinnend geh ich durch den Garten
unsrer deutschen Politik;
Suppenkohl in allen Arten
im Kompost der Republik.
Bonzen, Brillen, Gehberockte,
Parlamentsroutinendreh …
Ja, und hier – ? Die ganz verbockte
liebe gute SPD.
Hermann Müller, Hilferlieschen
blühn so harmlos, doof und leis
wie bescheidene Radieschen:
außen rot und innen weiß.
_______________________

Ich wünsche Ihnen einen guten Wochenstart.
Die Temperaturen sollen bis Mittwoch auf 11 Grad steigen.
Hier geht es zum Wetter in Ulm.

Freitag

Bookporn
(gefunden bei bookporn)

Haben Sie heute schon Ihre/n Buchhändler/in geküsst?
__________________________

Heute haben
Somerset Maughaum * 1874
Virginia Woolf * 1882
Eva Zeller * 1923
und Silvio Blatter * 1946
Geburtstag
__________________________

Ein weiteres Zitat aus Eduardo Galeanos neuem Buch: „Kinder der Tage“

Februar
12
Tag des mütterlichen Stillens

Unter dem geschwungenen Dach des Bahnhofs von Chengdu in Sichuan lächeln Hunderte junger Chinesinnen für das Foto.
Alle tragen genau die gleichen neuen Schürzen.
Alle sind sie frisch gekämmt, gewaschen, gebügelt.
Alle haben sie gerade ein Kind zur Welt gebracht.
Sie warten auf den Zug, der sie nach Peking bringen wird.
In Peking werden sie alle fremde Babys säugen.
Diese Milchkühe werden gut bezahlt und gut ernährt werden.
Unterdessen werden weit weg von Peking ihre Babys in den Dörfern von Sichuan mit Trockenmilch gestillt.
Alle sagen sie, dass sie es für ihre Kinder tun, um ihnen eine gute Ausbildung zu bezahlen.
__________________________

CIMG8498
__________________________

Zu den Nachtbildern heute, stelle ich Ihnen ein Bilderbuch vor, in dem wir erfahren, was nachts die Erwachsenen machen.

5390

Katharina Grossmann-Hensel:
Warum Erwachsene so lange aufbleiben müssen
Annette Betz Verlag € 12,95
Bilderbuch ab 4 Jahren

Ja, warum müssen sie denn so lange aufbleiben?
Zuerst geben sie vor, die Spielzeuge des Kindes aufzuräumen. Das Kind erkennt jedoch schnell, dass die Spiele im Wohnzimmer gleich wieder aufpacken und weiterspielen. Manchmal kommt auch Besuch „auf hohen Schuhen“ und dann schauen sie Fernsehen und es knallt und kracht und die Erwachsenen machen mit Chips und Getränke eine große Sauerei. Allerings waschen sie auch die Wolken nachts wieder weiss, ziehen die Vögel wieder auf, damit sie morgen wieder zwitschern können. Sie reparieren den Marienkäfer, auf das das Kind aus Versehen getreten ist. Sie lernen kochen in der Nachtschule und danach küssen sie sich natürlich auch noch.
Und deshalb ist doch klar, warum die Erwachsenen morgens so saumüde sind, während die Kleinen um sie herumsausen.
Alles klar? Ja, so ist das halt.
Hier können Sie noch ins Buch schauen.
______________________

CIMG8499