Heute haben Guy de Maupassant * 1850 Per Wahlöö * 1926 Gunter Haug * 1955 David Baldacci * 1960 Georg M.Oswald * 1963 Geburtstag _____________________________
Friedrich Hölderlin Sommer
Noch ist die Zeit des Jahrs zu sehn, und die Gefilde Des Sommers stehn in ihrem Glanz, in ihrer Milde; Des Feldes Grün ist prächtig ausgebreitet, Allwo der Bach hinab mit Wellen gleitet.
So zieht der Tag hinaus durch Berg und Tale, Mit seiner Unaufhaltsamkeit und seinem Strahle, Und Wolken ziehn in Ruh`, in hohen Räumen, Es scheint das Jahr mit Herrlichkeit zu säumen. ______________________________
Es könnte alles immer so bleiben, wie es war. Bauer Tanner, in der Schweiz bei seinen Milchkühen, auf seinem Bauernhof , mit seiner Frau. Sehr bald merken wir aber, dass sich überall Haarrisse bilden, sich kleine Veränderungen auftun. Eine seiner Kühe hat eine Entzündung am Euter, mit seiner Frau lebt er kinder- und fast sprachlos zusammen. Körperkontakt findet fast nicht mehr statt. Als er ein großes, tiefes Loch auf seinem Grundstück entdeckt, kann er das nicht zuordnen und versucht es durch Schweigen zum Verschwinden zu bringen. „Als hätte ein Riese mit einem Bohrer hantiert. Tanner muss lachen, das kann nur ein Witz sein, jemand hat ihm einen Streich gespielt. Er schaut übers Land, ob da irgendwo ein Erdhaufen ist. Nichts.“ Dieses Ereignis bringt sein karges, einfaches Leben ins Wanken. Mit der Zeit verändert sich auch das Verhältnis seiner Nachbarn zu ihm, mit denen er sich hin und wieder im Gasthof trifft. Als er Hilfe benötigt, ist von Solidarität nicht mehr viel zu spüren. Lukas Maisel hat in seinem schmalen Roman hinter die Kulissen einer heilen Welt voller glücklicher Küher geschaut und denkt sicher nicht nur an Bauer Tanner, sondern an uns alle, wenn er von Veränderungen schreibt, die nicht fassbar sind, aber unser Leben massiv beinträchtigen. __________________________________
Heute haben Elizabeth Bowen * 1899 Mascha Kaleko * 1907 Orhan Pamuk * 1952 Louise Erdrich * 1954 Fred Vargas * 1957 Geburtstag und es ist der Todestag von Friedrich Hölderlin, Goerge Sand, Hans Arp, Dorothy Parker, E.M.Forster, Christine Lavant, Henry Miller, Michael Hamburger und Jorge Semprun. __________________________________________
Friedrich Hölderlin An eine Rose
Ewig trägt im Mutterschoße, Süße Königin der Flur! Dich und mich die stille, große, Allbelebende Natur; Röschen! unser Schmuck veraltet, Stürm entblättern dich und mich, Doch der ewge Keim entfaltet Bald zu neuer Blüte sich. ______________________________________
Unser Buchtipp:
Rüdiger von Fritsch: „Zeitenwende„ Putins Krieg und die Folgen Aufbau Verlag € 18,00
Rüdiger von Fritsch war u.a. Botschafter in Warschau und in Moskau. Er ist dort vielen russichen Politikern begegnet, auch Putin, hat an vielen internationalen Verhandlungen teilgenommen und darf wohl als Russland-Experte bezeichnet werden. Der Krieg in der Ukraine hat viel Verhandeltes, Erhofftes, Geglaubtes über den Haufen geschmissen. Olaf Scholz spricht u.a. von einer Zeitenwende. Von Fritsch analysiert die letzten Jahrzehnte mit Russland, wie die EU, die Nato u.a. auf die Besetzung der Krim und den Krieg im Donbass reagierte. Er schreibt über die Nato-Osterweiterung und dass es im Moment mit Russland keine gemeinsame Zukunft gegen wird. Trotzdem muss es ein Miteinander geben, bevor noch Schlimmeres passiert. Das schmale, sehr aktuelle Buch war für mich sehr erhellend und aufschlussreich, da von Fritsch in einer ruhigen Art Vorgänge aufschreibt, die mir in dieser Form nicht klar waren. Ein kluge Alternative zu den vielen Kurzmeldungen, die wir täglich bekommen.
„Maßnahmen der Transparenz und der militärischen Vertrauensbildung, Schritte der Rüstungskontrolle und der Abrüstung. Wir müssen aus der Konfrontation eine geordnete Konfrontation machen. Und zum anderen dürfen wir nie den Glauben daran verlieren, dass die Zukunft uns heute unbekannte Lösungen bringen kann für Probleme, die wir heute genau kennen und für unlösbar halten. Geschichte ist lang und windungsreich und wir wollen ja an dem Vorsatz festhalten, auch mit Russland auf dieser eurasischen Landmasse verträglich, friedlich und zum gegenseitigen Nutzen zusammenzuleben. Wir müssen, so und wo das möglich ist, bis dahin den mutigen Frauen und Männern der russischen Zivilgesellschaft zur Seite stehen“.
Hardy on Tour Tag 11 116 km und ca. 1250 Höhenmeter bis nach Sidmouth
Ein prima Radtag durch die ländliche Grafschaft Dorset. Liebliche Landschaft und Dörfer, satte Weiden, enge und sehr ruhige Wege umsäumt von Hecken und Büschen, kräftezehrende Anstiege und waghalsige Abfahrten und all das bei sonnigem Wetter mit frischem Wind. Ein wirklich schöner Fahrradtag an dem eigentlich auch nichts schief lief.
So radelt es sich doch schön.
Typischer kleiner Laden, in dem es alles gibt, was man so braucht. Lidl und Aldi sind übrigens sehr präsent hier im Süden Englands.
Heute gab es einen neuen Mantel auf’s Fahrrad. Ich hoffe, die Platten sind ab jetzt Vergangenheit.
Heute haben Ovid * 43 v.Chr. Friedrich Hölderlin * 1770 Henrik Ibsen * 1828 Ralph Giordano * 1923 David Malouf * 1934 Geburtstag ______________________________
Friedrich Hölderlin Der Frühling
Die Sonne glänzt, es blühen die Gefilde, Die Tage kommen blütenreich und milde, Der Abend blüht hinzu, und helle Tage gehen Vom Himmel abwärts, wo die Tag‘ entstehen.
Das Jahr erscheint mit seinen Zeiten Wie eine Pracht, wo Feste sich verbreiten, Der Menschen Tätigkeit beginnt mit neuem Ziele, So sind die Zeichen in der Welt, der Wunder viele.
d. 24 April 1839. mit Untertänigkeit Scardanelli. ______________________________________
Unser Musiktipp:
J.S.Bach: „Three Or One„ Fred Thomas: Klavier Aisha Orazbayeva: Geige Lucy Railton: Cello ECM CD € 19,99
Der britische Pianist und Arrangeur Fred Thomas, der in verschiedenen Kontexten gearbeitet hat, von der Theatermusik bis zum Jazz, widmet sich hier J.S.Bach und seinen Choralvorspielen für die Orgel, Vokalsätzen aus Kantaten und Sinfonias, die hauptsächlich aus dessen Orgenbüchlein stammen. Fred Thomas hat die Stücke auf sein Trio umgeschrieben und sagt dazu, dass Bach ja selbst seine Musikstücke immer wieder weiterverwertet und umgearbeitet hat. Musik, die guttut. Überhaupt und im Moment noch viel mehr.
(Sieht doch irgendwie aus, wie n Vogel mit Hochfrisur) ____________________________________
Heute haben Sofia A.Tolstoja * 1844 Ernst Meister * 1911 Alison Lurie Ü* 1926 Fritz J.Raddatz * 1931 Eduardo Galeano * 1940 Geburtstag _____________________________________
Friedrich Hölderlin Aussicht
Der offne Tag ist Menschen hell mit Bildern, Wenn sich das Grün aus ebner Ferne zeiget, Noch eh des Abends Licht zur Dämmerung sich neiget, Und Schimmer sanft den Klang des Tages mildern. Oft scheint die Innerheit der Welt umwölkt, verschlossen, Des Menschen Sinn von Zweifeln voll, verdrossen, Die prächtige Natur erheitert seine Tage Und ferne steht des Zweifels dunkle Frage.
Den 24. März 1671 Mit Untertänigkeit Scardanelli
nach 1837 _______________________________________
Erik Hecht (Buchhändler bei uns in der Buchhandlung) empfiehlt:
Eine junge Frau durchwandert die Sommerhitze des nächtlichen Seoul. Sie trifft auf Bekannte, Unbekannte und Doppelgänger. Wie viel ist real? Wie viel ist geträumt und wie viel ist reine Halluzination? Diese Fragen werden von der Autorin offengelassen. Das Buch ist eine surreale Erfahrung, bei der die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Traum, Vergangenheit und Gegenwart verschwimmen.
Bae Suah bedient sich einer suggestiven Sprache, die stark auf Metaphern aufbaut und den Leser von der ersten Seite an in ihren Bann zieht. Die Geschichte umfasst 159 Seiten, auf denen scheinbar nur wenig und doch alles passiert. Schlägt man das Buch schlussendlich zu, taucht man nur langsam wieder aus dieser verschwommenen Kopie unserer eigenen Welt auf.
„Weiße Nacht“ ist in seiner Originalsprache, dem Koreanischen, bereits 2013 erschienen, wurde jedoch jetzt erst ins Deutsche übersetzt. Nichtsdestotrotz hat das Buch eine zeitlose Qualität, die sowohl Jung als auch Alt zu verzaubern weiß. _____________________________________________
Johannes Frank (Verlagsvertreter für Randomhouse Verlage) empfiehlt:
1. Reiner Kunze: „eines jeden einziges leben„, wieder einmal. Nach einem Erlebnis Ende der 80ger mit dem Autor als Gastdozent eines Literaturseminars- es war eine faszinierende Reise in seine Denk- und Arbeitsweise- sind seine Gedichte irgendwie Lebensbegleiter geworden. 2. Keigo Higashino: „Kleine Wunder um Mitternacht„. Der preisgekrönte japanische Krimiautor überraschend anders: Ein alter Laden als Kummerkasten für menschliche Nöte, eine Reise durch die Nacht mit Geschichte und Geschichten, surreal, magisch, komisch, philosophisch, ein Seelentreffer! 3. Thomas Wolfe: „Von Zeit und Fluss„. Stellvertretend vom wachsenden Stapel auf dem Nachtkästchen und für die vielen wiederentdeckten, vielleicht auch neu übersetzten Schätze der Weltliteratur.
Donnerstag, 16.September, 19.30 Uhr Stadtbibliothek Ulm „Blinddatelesung“ Ein/e Autor:in aus der Longlist zum Deutschen Buchpreis kommt. Wir wissen selbst nicht wer. Eintritt € 5,00
Jaaa, es gibt sie wieder. „Die erste Seite“ an einem anderen Ort zu einer anderen Uhrzeit, an einem anderen Tag. Aber wieder mit vier Büchern und mit Clemens Grote.
Sonntag, 19.September, 11 Uhr vh Ulm, Club Orange „Die erste Seite“ Wir stellen vier neue Bücher vor Es liest Clemens Grote Eintritt frei
Heute haben Elizabetrh Bowen * 1899 Mascha Kaleko * 1907 Orhan Pamuk * 1952 Louise Erdrich * 1954 Fred Vargas * 1957 Geburtstag und es ist der Todestag von Friedrich Hölderlin, Goerge Sand, Hans Arp, Dorothy Parker, E.M.Forster, Christine Lavant, Henry Miller, Michael Hamburger und Jorge Semprun. __________________________________________
Friedrich Hölderlin An eine Rose
Ewig trägt im Mutterschoße, Süße Königin der Flur! Dich und mich die stille, große, Allbelebende Natur; Röschen! unser Schmuck veraltet, Stürm entblättern dich und mich, Doch der ewge Keim entfaltet Bald zu neuer Blüte sich. ___________________________________________
Eine Entdeckung:
Ralf König: „Frankenstein„ Carlsen Verlag € 12,00 Band 8 aus der Reihe: „Die Unheimlichen“
Ich kannte diese Reihe „Die Unheimlichen“ gar nicht, nahm das kleine Bändchen im Laden in die Hand und dachte zunächste: „Oh, Ralf König in der Insel-Bücherei“. Von wegen. Der Carlsen Verlag veröffentlicht, unter der Regie von Isabel Kreitz, diese besondere Reihe, in der Grusel- und Schauergeschichten der klassischen Literatur, von Zeicherinnen und Zeichner neu interpretiert werden. Antigone, Unterm Birnbaum, Edgar Allen Poes Berenice, Hans Christian Andersens Der Schatten gehören u.a. dazu. Band 7, Die Affenpfote, wurde von Sabine Wilharm illustriert. Ralf Königs Frankenstein erzählt nicht Shelleys Roman nach, sondern lässt einen Mediziner seine Geschichte von Leben und Tod, von der Wiederbelebung von Toten erzählen. Von der Verzweiflung und dem Glauben und Hoffnung daran, dass es so etwas geben kann. Ralf Königs Geschichte lebt vom grünschwarzen Ton der Illustrationen, in den natürlich „seine“ Figuren mit ihren Vorlieben auftauchen. Herrlich, wie er seine Variation dieses alten Themas, mit Witz und Grusel, bearbeitet. Eine Kunde hat mir im Laden erzählt, dass der nächste Band der Lucky Luke Homage-Bände von Ralf König illustriert wird. Hurra! Das wird ein Spaß.
Heute haben August Wilhelm Iffland * 1759 Riccardo Bacchelli * 1891 Richard Hughes *1900 Stefan Schütz * 1944 Pierre Lemaitre * 1951 Geburtstag __________________________________________
Friedrich Hölderlin Der Frühling
Die Sonne glänzt, es blühen die Gefilde, Die Tage kommen blütenreich und milde, Der Abend blüht hinzu, und helle Tage gehen Vom Himmel abwärts, wo die Tag entstehen.
Das Jahr erscheint mit seinen Zeiten Wie eine Pracht, wo Feste sich verbreiten, Der Menschen Tätigkeit beginnt mit neuem Ziele, So sind die Zeichen in der Welt, der Wunder viele. ____________________________________________
Angelockt von dem Namen Monschau (zu meinen Schulzeiten die stärkste Volleyballschulmannschaft) und um das Wissen, wie schön es dort ist,h abe ich mir das Buch fürs Wochenende geschnappt und bin eingetaucht in die Welt der jungen Bundesrepublik. 1962, Wirtschaftswunderzeit, Karneval und die Pocken in der Eifel. Ein junger kretischer Arzt, der die Menschen in Quarantäne schickt und sich in die reiche Erbin verliebt und natürlich der Hürtgenwald mit seiner Geschichte ganz in der Nähe. Aus diesen vielen verschiedenen Erzählfäden hat Kopetztky einen spannenden Roman gestrickt, der brandaktuell ist und auf wahren Begebenheiten basiert. Lesenswert.
Baden-Württemberg-Notbremse ab Montag, 19. April 2021
Sehr geehrter Herr Wiltschek,
wie am Freitag verkündet, möchte die Landesregierung Baden-Württemberg nicht auf die „Bundes-Notbremse“ warten. Mit der gestern Nacht verkündeten und am morgigen Montag, den 19. April in Kraft tretenden CoronaVO werden ab einer Inzidenz von 100 strengere Maßnahmen verordnet. Im wesentlichen sind das: – verschärfte Kontaktbeschränkungen (eigener Haushalt plus eine weitere Person über14 Jahren) – Ausgangsbeschränkungen zwischen 21 und 5 UhrBau- und Raiffeisenmärkte müssen schließen -für Friseurbesuche ist ein negativer Coronatest vorgeschrieben – Wichtig für Buchhandlungen in Baden-Württemberg ist, dass entgegen der Aussagen von Sozialminister Lucha am Freitag Click & Collect auch bei einer Inzidenz von über 100 weiter erlaubt bleibt. Dieser Vorschlag wurde in der Ressortabstimmung gestrichen, wir gehen davon aus, dass das Wirtschaftsministerium, getrieben vom massiven Widerspruch, den sowohl wir als auch Handelsverband und IHK eingelegt haben, das verhindern konnte. Die für die sog. Bundes-Notbremse vorgesehene Einreihung des Buchhandels in die Sortimente des täglichen Bedarfs hat Baden-Württemberg nicht übernommen. Aufgrund der weiter bestehenden Entscheidung des VGH Mannheim war das aber auch nicht zu erwarten.
Was heisst das für die Buchhandlungen in Baden-Württemberg?
Die ab Montag, den 19. April geltende CoronaVO bringt für Buchhandlungen in Baden-Württemberg keine Veränderungen. Es gilt weiterhin: – bei einer Inzidenz von weniger als 50 darf unter Beachtung der Regelungen zur maximalen Kundenzahl pro Quadratmeter geöffnet werden – bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 ist Click&Meet erlaubt – ab einer Inzidenz von 100 ist nur Click&Collect und Lieferung erlaubt. Also der Verkauf an der Ladentür. An diesen Regelungen wird nach jetzigem Stand auch die sog. „Bundes-Notbremse“ nichts ändern, falls sie in der kommenden Woche verabschiedet wird. Denn nach dem bisher vorliegenden Entwurf bleiben „weitergehende Regelungen“ der Länder unberührt. Sollte sich an dieser Einschätzung etwas ändern, werden wir Sie informieren.
Heute haben Elsa Morante * 1912 Alain Robbe-Grillet * 1922 Ulrich Woelk * 1960 Geburtstag. Aber auch Roman Polanski, Robert Redford und Harald Schmidt _____________________________________
Friedrich Hölderlin Hälfte des Lebens
Mit gelben Birnen hänget Und voll mit wilden Rosen Das Land in den See, Ihr holden Schwäne, Und trunken von Küssen Tunkt ihr das Haupt Ins heilignüchterne Wasser.
Weh mir, wo nehm ich, wenn Es Winter ist, die Blumen, und wo Den Sonnenschein, Und Schatten der Erde ? Die Mauern stehn Sprachlos und kalt, im Winde Klirren die Fahnen. _______________________________________
Besuch bei Friedrich Hölderlin in seinem „neuen Turm“ und Gedichten in der Stadt.
Heute haben Aleksandar Tisma *1924 Susan Sontag * 1933 Inger Christensen * 1935 Reinhard Jirgl * 1953 Geburtstag und Gregor Gysi, der ja auch Bücher schreibt.
Friedrich Hölderlin
Der Winter
Das Feld ist kahl, auf ferner Höhe glänzet Der blaue Himmel nur, und wie die Pfade gehen, Erscheinet die Natur, als Einerlei, das Wehen Ist frisch, und die Natur von Helle nur umkränzet.
Der Erde Stund ist sichtbar von dem Himmel Den ganzen Tag, in heller Nacht umgeben, Wenn hoch erscheint von Sternen das Gewimmel, Und geistiger das weit gedehnte Leben.
Der Winter
Wenn sich das Jahr geändert, und der Schimmer Der prächtigen Natur vorüber, blühet nimmer Der Glanz der Jahreszeit, und schneller eilen Die Tage dann vorbei, die langsam auch verweilen.
Der Geist des Lebens ist verschieden in den Zeiten Der lebenden Natur, verschiedne Tage breiten Das Glänzen aus, und immerneues Wesen Erscheint den Menschen recht, vorzüglich und erlesen.
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Ein Sommer am Meer, mitten im tiefen Winter. Unser Filmtipp für Sie.
„Liebe auf den ersten Schlag„ Originaltitel: Les Combattants Regie: Thomas Cailley Drehbuch: Thomas Cailley, Claude Le Pape Darsteller: Adèle Haenel, Kévin Azaïs, Brigitte Roüan, William Lebghil, Antoine Laurent, Thibaut Berducat, Nicolas Wanczycki, Frédéric Pellegeay Frankreich 2014 Produktion: Nord Ouest Production Länge: 98 Minuten FSK: ab 12 Jahren € 15,99
Sommer am Strand an der französischen Atlantikküste. Arnaud trifft Madeleine, wird von ihr aufs Kreuz gelegt und kann sich nur durch einen nichterlaubten Biss ins Hangelenk retten und den kleinen Zweikampf gewinnen. Arnaud studiert, verbringt die Sommerferien bei seiner Mutter und seinem älteren Bruder, der die Schreinerei ihres gerade verstorbenen Vaters übernommen hat. Arnaud will in der Werkstatt helfen, sich ein bisschen was dazu verdienen. Am Strand hat die Armee ein Informationszelt aufgebaut und möchte Freiwillge rekrutieren. Sie haben ihr jährliches Schnupperangebot dabei: Zwei Wochen mit drei erfahrenen Soldaten raus in die Natur und Überlebenstraining absolvieren. Arnaud hat eigentlich keine große Lust, holt sich nur eine kostenlose Luftmatratze ab und trifft am Strand auf seine Kumpels und halt auch auf Madeleine. Hier kommt es zu diesem Kampf, unter Aufsicht eines soldatischen Trainers. Arnaud ist unbedarft, schaut offen in die Welt, hat noch einiges vor. Er lässt sich treiben, verbringt die Tage und Abende mit seinen Kumpels mit Angeln und Biertrinken. Ganz anders Madelaine. Sie kommt aus gutem Hause, hat ihr Studium abgebrochen, lebt im Moment bei ihren Eltern in einer Villa mit Pool. Sie ist ruppig, verschlossen und entschlossen, sich dem bevorstehenden Weltuntergang entgegenzusetzen. Das Ende kommt, das steht fest. Klar ist nur noch nicht, wer überleben wird und auch wie. Madeleine hat ihre eigenen Techniken entwickelt und trainiert wie eine besessene Überlebens- und Kampftechniken. Es ist schon sehr witzig anzuschauen, wie sie im Badeanzug am Pool steht, sich in ihren Rucksack zwei Dachplatten steckt und damit durch den Pool taucht. Oder wie sie sich einen kompletten rohen Fisch in den Mixer steckt und das daraus entstandene Getränk gleich an den Mund setzt. Regisseur Thomas Cailley hat hier keine Hunger Games auf französisch gefilmt, sondern sein Augenmerk liegt auf die beiden sehr verschiedenen jungen Menschen, ihre apokalpytischen Ängste und über die unerwartete Wucht der Liebe, die plötzlich über sie hereinbricht, wie das Sommergewitter im Film, gelegt. „Die Kämpfer“, so der französische Originaltitel, lässt die Beiden sich immer näher kommen. Beim ersten Discobesuch interessiert sich Madeleine allerdings nicht fürs Tanzen, sondern ist nur, wie man eine Bierflasche mit den Zähnen aufmachen kann. Als Sie sich für das Sommercamp angemeldet hat (sie will ja unbedingt zur Armee), entscheidet sich auch Arnaud spontan dazu, obwohl es gar nicht sein Ding ist. Für Arnaud ist dort vieles fremd, für Madelaine viel zu wenig Überlebenstraining. Als sie sich gegenseitig im Gesicht mit Tarnfarbe anmalen, macht dies Arnaud bei ihr mit großer Liebe und Hingabe, betrachtet ihr Gesicht, ihre Nase, ihre geschlosssenen Augen, ihre Lippen genau und wirft noch einen Blick auf ihre Brust. Im Gegensatz dazu sie. Ruppig schmiert sie ihm die grünbraune Pampe ins Gesicht. Madeleine bekommt Ärger mit den Ausbilder und verkracht sich mit Arnaud. Aber statt dieses Camp abzubrechen, stehen die beiden plötzlich alleine im Wald. Auf sich gestellt kommen sie sich nun wirklich näher und öffnen sich Schritt für Schritt. Dass es dann doch, kurz vor Schluss, noch anders kommt, möchte ich hier nicht ausbreiten. Der Film ist gespickt mit Situationskomik, reiht sich nicht ein in das Jammern um die Umwelt, unsere Zukunft. Er lässt den beiden jungen Schauspielern viel Platz für ihr hervorragendes Spiel, bringt uns zum Schmunzeln. Es kommt zu keiner Symbolisierung der Protagonisten. Wir sehen, dass unter der aufgetragenenTarnfarbe viel Angst steckt und noch mehr unerwartetes Glück. Und eigentlich geht es nicht darüber, zu überleben, sondern mit wem.
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Jürgen Grözinger meldet sich aus Berlin:
Liebe Freunde,
es ist soweit: am am Sonntag den 17.1., 16h05 wird mein erster Radio -„Klassik-Klub“ auf WDR 3 zu erleben sein… Ich möchte Sie einladen, sich mit mir auf eine Reise zu begeben in musikalische Galaxien, bestehend aus Werken der Renaissance bis in die Gegenwart. Mein erster Mix legt ein subtiles Augenmerk Puls und perkussive Klänge im klassischen Kontext – eine kleine Brücke zu meiner Vita. Künftig werde ich dieses neue Format im Wechsel mit 2 anderen DJs an Sonntagen und manchen Feiertagen gestalten.