Donnerstag, 20.Oktober

Heute haben
Arthur Rimbaud * 1854
Paul Valéry * 1871
Peter Bamm * 1897
Mario Luzi * 1914
Otfried Preußler * 1923
Art Buchwald * 1925
Oskar Pastior * 1927
Elfriede Jelinek * 1946
John von Düffel * 1966
Geburtstag
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Optimisten haben gar keine Ahnung von den freudigen Überraschungen,
die Pessimisten erleben.
Peter Bamm
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Unser CD-Tipp


Keith Jarrett: „Bordeaux Concert
ECM € 19,99

Als Keith Jarrett im Sommer 2016 seine letzte Europa-Tournee absolvierte, befand er sich in absolut bestechender Spiellaune. Nun erscheint unter dem Titel “Bordeaux Concert” ein dritter Konzertmitschnitt der Tournee.
Ein Solo-Konzert von teilweise beruhigender, zarter Schönheit.

Hörbeispiel: Part III

Mittwoch, 27.Juli

Heute haben
Alexandre Dumas * 1824
Giosuè Carducci * 1835 (Nobelpreis 1906)
Hilde Domin * 1909
Julien Gracq * 1910
Asta Scheib * 1939
Felicia Zeller * 1970
Geburtstag
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Detlev von Liliencron
Heimgang in der Frühe

In der Dämmerung,
Um Glock zwei, Glock dreie,
Trat ich aus der Tür
In die Morgenweihe.

Klanglos liegt der Weg,
Und die Bäume schweigen,
Und das Vogellied
Schläft noch in den Zweigen.

Hör ich hinter mir
Sacht ein Fenster schließen.
Will mein strömend Herz
Übers Ufer fließen?

Sieht mein Sehnen nur
Blond und blaue Farben?
Himmelsrot und Grün
Samt den andern starben.

Ihrer Augen Blau
Küßt die Wölkchenherde,
Und ihr blondes Haar
Deckt die ganze Erde.

Was die Nacht mir gab,
Wird mich lang durchbeben,
Meine Arme weit
Fangen Lust und Leben.

Eine Drossel weckt
Plötzlich aus den Bäumen,
Und der Tag erwacht
Still aus Liebesträumen.
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Unser CD-Tipp:


Tord Gustavesen Trio: „Opening

ECM € 19,99

Vor vielen Jahren war Tord Gustavsen mit seinem Trio in Langenau.
Es war eines der Konzerte, die ich nicht vergessen habe. Nicht nur wegen des leistesten Schlagzeitsolo aller Zeiten. Diese Stimmung, die dort im Pfleghof herrschte, war sehr besonders.
So verfolge ich den norwegischen Pianisten, höre mir immer wieder seine alten Alben an und freute mich sehr, als ECM in seinem Newsletter diese neue CD „Opening“ ankündigte.
Klavier, Bass, Schlagzeug und eine, für mich, sehr tröstliche, leise Musik. Fast als Gegenstück zu unserer lauten, brutalen, verrückten Welt.
Wieder wandert Gustavsen zwischen Folkslied, Gospel, Chorälen und baut sie in seine Jazzvariationen ein. Zum Teil verwendet er Elektronik, die jedoch sehr stimming und nicht aufdringlich eingesetzt wird.
„Opening“ ist kein weichgespülte Fahrstuhlmusik. Nein, im Gegenteil. Hier heisst es genau hinhören bei den intensiven Stücken und sich Zeit nehmen für die CD. Vielleicht auch nach einem langen Arbeitstag auf dem Balkon.

Samstag, 19.März

Heute haben
Ovid * 43 v.Chr.
Friedrich Hölderlin * 1770
Henrik Ibsen * 1828
Ralph Giordano * 1923
David Malouf * 1934
Geburtstag
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Friedrich Hölderlin
Der Frühling


Die Sonne glänzt, es blühen die Gefilde,
Die Tage kommen blütenreich und milde,
Der Abend blüht hinzu, und helle Tage gehen
Vom Himmel abwärts, wo die Tag‘ entstehen.

Das Jahr erscheint mit seinen Zeiten
Wie eine Pracht, wo Feste sich verbreiten,
Der Menschen Tätigkeit beginnt mit neuem Ziele,
So sind die Zeichen in der Welt, der Wunder viele.

d. 24 April 1839.
mit Untertänigkeit
Scardanelli.
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Unser Musiktipp:

J.S.Bach: „Three Or One
Fred Thomas: Klavier
Aisha Orazbayeva: Geige
Lucy Railton: Cello
ECM CD € 19,99

Der britische Pianist und Arrangeur Fred Thomas, der in verschiedenen Kontexten gearbeitet hat, von der Theatermusik bis zum Jazz, widmet sich hier J.S.Bach und seinen Choralvorspielen für die Orgel, Vokalsätzen aus Kantaten und Sinfonias, die hauptsächlich aus dessen Orgenbüchlein stammen. Fred Thomas hat die Stücke auf sein Trio umgeschrieben und sagt dazu, dass Bach ja selbst seine Musikstücke immer wieder weiterverwertet und umgearbeitet hat.
Musik, die guttut. Überhaupt und im Moment noch viel mehr.

Hörprobe
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Wir haben drei Sorten Kaffee aus der Röstschmiede in Neu-Ulm in der Buchhandlung.

Die Röstschmiede Neu-Ulm
Hermann-Köhl-Str. 25, 89231 Neu-Ulm

Freitag

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Heute haben
Grazia Deledda * 1871
T.S.Eliot * 1888
Ernst Schnabel * 1913
Minette Walters * 1949
Jane Smiley * 1949
Geburtstag.
Aber auch Martin Heidegger, George Gershwin und Michael Ballack.
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[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=u2bigf337aU]
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Und heute gibt es noch mehr Musik:

bollani

Stefano Bollani: „Joy In Spite Of Everything“
Mit Jesper Bodilsen, Morten Lund, Bill Frisell, Mark Turner
ECM CD € 19,99

Wer Stefano Bollani einmal erlebt hat, wird ihn nicht mehr vergessen. Ein Virtuose an den Tasten, der oft den Clown gibt, das sich wohl aus seiner unbändigen Lust am Spielen ergibt. In allen Stilrichtungen fühlt er sich zuhause. Ob Solo, mit zwei Klavieren, Klavier und Trompete (mit Enrico Rava), oder mit seinen dänischen Mitspielern im Trio … Bollani zeigt immer sein großes Können.
Im Ulmer Stadthaus wirbelte er über die Tasten. Und gab der deutlich ältere Rava mit seinem klaren Trompetenton den ruhigen abgeklärten Part, so sprang Bollani förmlich beim letzten Akkord vom Klavier und stieß den Hocker drei Meter hinter sich. Als improvisierender Solist spielt er deutlich verzwickter als der große Meister Jarrett und überzeugt trotzdem mit seiner enormen Leichtigkeit.
Auf seinem neuen Album „Joy in Spite of Everything“, mit neuen Eigenkompositionen, hat er zu seinen dänischen Freunden Jesper Bodilsen am Bass und Morten Lund am Schlagzeug gleich noch zwei Amerikaner dazugeholt, die ihre Platten auch beim Label ECM haben: Bill Frisell an der Gitarre und Mark Turner am Saxofon.
Mit Hilfe dieser Band spielte Bollani sein lockerstes, sein amerikanischtes Jazz-Album ein. Immer wieder meinen wir Anklänge an große Hits zu hören, die jedoch nach kürzester Zeit wieder verschwinden. Die Musik fließt, ist voller Harmonie und doch blitzen immer wieder Bluenotes auf, ein paar schräge Töne, die sich dann wieder in das Musikgefüge anpassen. Bill Frisell, dessen letzte CD ich hier auch vorgestellt habe, hält sich zurück, spielt seinen typischen Sound und zusammen mit Mark Turner ist das eine ganz runde Sache geworden.
Es ist die Freude, die es trotz der Widrigkeiten des Alltages sich durchsetzt, wie der Albumtitel andeutet.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=Mc47frre6-s]

Samstag

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Heute haben
Lawrence von Arabien * 1888
Charles Bukowski * 1920
Reiner Kunze * 1933
Petra Oelker * 1947
Geburtstag.
Und halt auch Madonna, die mir immer ein knappes halbes Jahr voraus ist.
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Aber jetzt zu ganz anderer Musik:

Jarrett

Keith Jarrett / Charlie Haden: „Last Dance“
ECM CD € 19,99

Keith Jarrett:
„Wenn wir zusammenspielen, dann ist es, wie wenn zwei Menschen miteinander singen“

Charlie Haden:
„Keith hört wirklich hin, und ich höre auch hin. Das ist das Geheimnis. Es geht um das Hören.“

In schöner Regelmäßigkeit erscheinen neue CDs von Keith Jarrett. Wobei neu vielleicht nicht ganz der richtige Ausruck ist. Da tauchen dann schon mal uralte Platten in Neuauflage auf, damit die Freunde des Klavierspielers beruhigt werden können. Mit Charlie Haden, der vor ein paar Monaten verstorben ist (vielleicht auch deshalb diese Veröffentlichung) hat er vor etlichen Jahren das Duo-Album „Jasmine“ aufgenommen. Ruhig, gelassen, ohne schnickschnack und ohne Jarretts Gestöhne an den Tasten, spielten die beiden uralten Partner eigene Kompositionen und natürlich Standards ein. Sie haben nicht viel an der Musik verändert, aber den Stücken ihre eigen Note aufgedrückt. Charlie Haden war ein Bassist, der sehr reduziert und ohne Effekte gespielt hat und das tat dem Tastenvirtuosen sicherlich gut. „Ich habe mein Spiel in meinem Studio hier zu Hause regelrecht entgiftet“, sagte Jarrett, nachdem sie 2007 in seinem Studio diese CD aufgenommen haben. „Ich ließ überflüssige Noten weg und konzentrierte mich aufs Wesentliche.“
Die Einspielungen von „Last Dance“ besteht aus Standards und Liebesliedern. Diesmal interpretieren Jarrett und Haden u.a. Thelonious Monks „Round Midnight“, Kurt Weills „My Ship“, Bud Powells „Dance Of The Infidels“ und Cole Porters „Ev’ry Time We Say Goodbye“, und lassen uns beim Zuhören zurücklehnen und genießen.
Eine CD, die nicht mit Fingerfertigkeiten an den Instrumenten glänzen will, sondern in der Harmonie zwischen den beiden Musikern eine sehr besondere Stimmung erzeugt.
Und halt auch eine Ehrung des großen Bassisten, der nach langer Krankheit nicht mehr am Bass steht. Zumindest nicht auf diesen irdischen Bühnen.

https://www.youtube.com/watch?v=1dZ0Ytf9NBI
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5

Gestern haben wir Steine geschleppt und vier unserer Fenster mit der Installation des Ulmer Künstlers Thomas Witzke gefüllt. 365 Steine hat Thomas Witzke vor Jahren gesammelt, jeden Stein aufgebrochen und die Bruchstellen mit Blattgold ausgelegt. 365 Steine, für jeden Tag der „Jahrestage“ einen. Einen Teil dieser Steine liegen nun bei uns in der Buchhandlung aus. Ich denke, dass sie hauptsächlich nachts mit der Deckenbeleuchtung strahlen werden, wie wenn sie von innen beleuchtet sind.
Vielen Dank an Thomas Witzke, der uns auch noch drei Porträt von Uwe Johnson zur Verfügung gestellt hat, die schon vor vielen vielen Jahren entstanden sind.

345

Marathonlesung aus den „Jahrestagen“ von Uwe Johnson am Donnerstag, den 21.8. ab 19 Uhr bei uns in der Buchhandlung. An diesem 21.8. beginnen die „Jahrestage“ und enden ein Jahr später am 20.8.

Freitag

Heute haben
Peter Rühmkorf * 1929
Harold Brodkey * 1930
Geburtstag
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Unter den vielen neuen Klassik-CDs, die wir die letzten Tage in den Laden kamen, haben mich zwei besonders fasziniert. Nun bin ich kein Fachmann, was den Inhalt, die Einspielungsqualität anbelangt. Auch habe ich keine Vergleichsaufnahmen zur Hand. Ich kann für mich nur sagen, dass die Musik mir gefällt.

Schäfer

Christine Schäfer: „Bach Cantatas“
Mit den Berliner Barock Solisten
SONY Classics CD € 19,99

Christine Schäfer hat schon immer Bach gesungen. Er hat sie während ihrer Karriere begleitet, egal ob sie gerade mit einem Opernprojekt unterwegs war, oder die „Winterreise“ als Frau eingespielt hat. Bach war immer im Hintergrund. Nun hat sie drei Kantaten aufgenommen: „Ich habe genug“, „Mein Herze schwimmt im Blut“ und „Ich bin vergnügt mit meinem Glücke“, die wohl Bach auch sehr am Herzen lagen und heute noch als seine Beliebtesten gelten.
Die Berliner Barock Solisten steuern auf der CDs noch eigene Interpretation von Bachmusik bei.

Auf der website von SONY gibt es Hörproben.

Jarrett

Keith Jarrett und Michelle Makarski:
Johann Sebastian Bach – Six Sonatas For Violin And Piano
ECM Doppel CD € 24,99

Johann Sebastian Bach begann schon früh mit der Arbeit an den Sonaten für Violine und Cembalo und hat sie in seinen späten Jahren wieder herausgekramt und sie überarbeitet. Sie lagen ihm wohl sehr am Herzen.
Die Geigerin Michelle Makarski arbeitete an den Sonaten und bat Jarrett, ob sie nicht gemeinsam daran arbeiten sollten. Die beiden kennen sich von anderen ECM-Aufnahmen, oder auch von Jarrett-Projekten her. So ergab sich wohl eine lose Zusammenarbeit, die dann in dieser Aufnahme in den Räumen der American Academy of Arts and Letters in New York endete. Man meint fast die Räumlichkeiten zu spüren.

Auch hier gibt es Hörproben.

Beide Bach-Einspielungen haben so etwas Wohltuendes und passen sehr schön in die Jahreszeit, wenn draußen der Nebel aus dem Tal kommt und der Holzofen bullert. Für mich eine Neuentdeckung, für für anderen gehört das wohl zum normalen Repertoir.

Samstag

Heute haben Prosper Merimée * 1803
und A.V.Thelen * 1903
Geburtstag
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Trio

Carla Bley/Andy Sheppard/Steve Swallow: „Trios“
ECM CD 2013  € 17,00

Eine Art Jubiläum. Seit 20 Jahren spielt dieses Trio nun zusammen und das war wohl ein Grund für Manfred Eicher, dem Chef von ECM, die drei ins Studio zu führen und eine „Best of“-CD zu produzieren. Wir hören hier also keine neue Zusammenstellung von alten Carla Bley-Titeln im neuen Gewand. Alles wurde neu eingespielt und zum ersten Mal hat Carla Bley nicht selbst produziert. Noch eine Neuheit. Man merkt den drei Musikern ihr Entwicklungen schön an, wenn man die alten Aufnahmen nochmals anhört. Irgendwie ist die Musik ganz auf sich konzentriert und alle Schnökerl sind weggelassen. Bley Klavierspiel ist klar und deutlich, Steve Swallow am Bass sorgt für einen perfekten Hintergrund und Andy Sheppard am Saxophon spielt extrem minimalistisch und sorgt für einige schöne Duos mit dem Klavier.
So hören wir u.a. Klassikern wie „Utviklingssang“, mit dem die CD beginnt, oder dem uralten „Vashkar“.
Die Musik bewegt sich zwischen sehr ruhig und getragen, nimmt Bebop-Elemente auf, lässt an Bleys Bigband-Melodien erinnern. Duke Ellington meint man zu hören und es endet in einem wunderschönen swingenden Finale mit dem Lied „The Girl Who Cried Champange“. Noch so ein Lied, das 20 Jahre auf dem Buckel hat.

„Mit Bleys unvirtuos-asketischen Akkorden, Swallows klangvoll singendem Fünfsaiter und Sheppards beseeltem Ton an Tenor und Sopran klingt dieses Trio einzigartig.“
(Stereo, Oktober 2013)

„Wie diese drei in der klanglich perfekten Produktion kommunizieren, wie sie Räume öffnen und schließen, zählt zum Feinsten im komponierten Jazz der letzten Jahre.“
(stereoplay, Oktober 2013)

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=ou5PE1AZy7g]

http://www.youtube.com/watch?v=yYQXEX7VklQ

Das Trio spielt am Montag, den 7.Oktober um 20 Uhr im Ulmer Stadthaus.
Hier finden Sie die Stadthausankündigung.

Montag

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Heute haben
Georg Christoph Lichtenberg * 1742
George Sand * 1804
Juan C.Onetti * 1909
Franca Magnani * 1925
Geburtstag

Und von Georg Christoph Lichtenberg kommen u.a. folgende Aphorismen:

... ich dank‘ es dem lieben Gott tausendmal, daß er mich zum Atheisten hat werden lassen.

zum Thema: „Gute Bücher“:
Es machte die Einfältigen einfältiger, die Klugen klüger, und die übrigen Tausende blieben ungeändert.

Ein sicheres Zeichen von einem guten Buch ist, wenn es einem immer besser gefällt, je älter man wird.
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Zur Einstimmung in eine sonnige Woche möchte ich Ihnen die
neue CD von Susanne Abbuehl vorstellen.

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Susanne Abbuehl: „The Gift“
ECM € 19,99

Susanne Abbuehl: Gesang
Matthieu Michel: Flügelhorn flugelhorn
Wolfert Brederode: Piano, Indian Harmonium
Olavi Louhivuori: Drums, Percussion

Ganz im Stile vieler Musik, die bei ECM erscheint, sind dies auch sehr ruhige Melodien, die die schweizer-niederländische Sängerin und Komponistin auf ihrer neuen CD versammelt hat. Jahre hat es nach ihrer letzten Einspielung: „Compass“ gedauert, bis wir wieder etwas von ihr hören können. Nicht nur die Melodien sind von ihr, sondern zum Teil auch die Texte. Wobei sie sich diese Mal viel bei Emily Dickinson geholt und deren Gedichte vertont hat. Emily Bronté, Sara Teasdale und Wallace Stevens sind weitere Lyriker, deren Werke wir auf dieser CD hören können.
Neben ihrem alten Kollegen und Mitspieler Wolfert Brederode am Klavier, hat sie zwei neue Musiker um sich versammelt, wobei mir das Flügelhorn von Matthieu Michel sehr gut gefällt, das man sich fast als zweite Gesangsstimme vorstellen kann.
Susanne Abbuehl hat mit diesen ruhigen, fließenden Melodien einen sehr guten Ton für die, von ihr herausgesuchte, Lyrik gefunden. Musik, die irgendwie durch den Raum zu schweben scheint und sich dann irgendwo verliert.

Emily Dickinson
If Bees Are Few

To make a prairie it takes a clover and one bee,
One clover, and a bee,
And revery.
The revery alone will do
If bees are few.

My River Runs to Thee

My river runs to thee:
Blue sea, wilt welcome me?
My river waits reply.
Oh sea, look graciously!
I’ll fetch thee brooks
From spotted nooks,
Say, sea,
Take me!

Bind me

Bind me – I still can sing –
Banish – my mandolin
Strikes true within –
Slay – and my Soul shall rise
Chanting to Paradise –
Still thine.

Hier können Sie (auf der website von ECM) in das neue Album reinhören:
Reinhören

Ein älteres Stück auf youtube:

https://www.youtube.com/watch?v=Ys8Xcs40Rfk

Samstag

Heute hat Antoine de Saint-Exupéry Geburtstag (* 1900)
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Neu in unserer Kinderbuchabteilung:

Pyjama

Michaël Leblond und Frédérique Bertrand: „Im Pyjama nach New York
Boje Verlag € 12,99
Bilderbuch mit „bewegten“ Bildern ab 5 Jahren
Mit der einzigartigen, supergenialen „Pyjamarama-Folie“.
Sie werden stauen.

Unser kleiner Held muss ins Bett. Licht aus und Schluss. Nach einem „Gute Nacht, Papa“ kuschelt er sich unter seine Decke, denkt aber gar nicht daran, einzuschlafen. Denn … er hat ja seinen gestreifen Pyjama an und wir haben im Buch die Pyjama-Folie. Ruckzuck schwebt er über New York und alles scheint sich zu bewegen. Die Autos rasen durch die Häuserschluchten, die Blätter im Central Park wackeln und rauschen an den Bäumen. Man mag fast Schmetterlinge darin erkennen. Es drehen sich die Maschinen und Rolltreppen. Auf den Straßen wird es immer voller und für unseren Schlafanzugshelden zu gefährlich. Also ab in die Lüfte. Aber auch da bleibt es nicht ruhig. Als es endlich Nacht wird, beginnen die Sterne zu funkeln und zu glitzern. Als dann alles zu einem großen Wirbelsturm wird und das tick tack zu einem Weckerklingeln, weiss er nicht mehr wo er ist. Er hört nur: „Raus aus den Federn“
War das alles nur ein Traum?

Hier sehen Sie, wie es funktioniert:
https://www.youtube.com/watch?v=TrLlJAuV3T8

Ein Traum ist das Buch mit der Folie wirklich. Der Boje Verlag hatte diese Idee ja schon mit seinen Tier-Bewegungsbüchern. Da musste man immer die Seiten auf- und zumachen. Jetzt haben Sie ja Ihre Pyjama-Zauberfolie. Ein Tipp für alle Nutzer(Innen), die die Folie schnell aus dem Buch ziehen und schnell schnell alles entdecken wollen. Hier gilt der alte Spruch: In der Ruhe liegt die Kraft. Wenn Sie nämlich die Folie langsam, ja wirklich langsam hin- und herbewegen, umso schnell bewegt sich alles für Ihren Augen.

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Heute Abend eingetroffen.
Die neuen CDs von ECM.

LloydPeacockFeldman

Charles Lloyd / Jason Moran: „Hagar’s Song“
Gary Peacock / Marilyn Crispell: „Azure“
Morton Feldman / Carolin Widmann : „Violine und Orchester“
Bei uns im Laden je € 19,99

„Hagar’s Song“ ist die neueste Veröffentlichung von Charles Lloyd und seinem Pianisten Jason Maron, der ja bei einigen seiner Quartett-Aufnahmen dabei war. So auch u.a. auf der CD: „Athen Concert“. Auf der CD befinden sich Lieblingsstücke von Charles Lloyd von Lieblingskomponisten wie  Duke Ellington, George Gershwin, bis hin zu Brian Wilson. Es gibt sogar das Bob Dylan-Stück: „I shall be released“.
Das längste Stück ist jedoch eine mehrteilige Suite, die der CD den Namen gab.Es tut gut, Charles Lloyd bei dieser Duo-Aufnahme zuzuhören. Sie strahlt eine große Ruhe und gleichzeitig ein großes Können aus.

Charles Lloyd, Jason Moran: Hagar Suite V Hagar’s Lullaby

Charles Lloyd, Jason Moran: I Shall Be Released

Charles Lloyd, Jason Moran – Mood Indigo

Charles Lloyd, Jason Moran – Pretty Girl