Mittwoch, 30.März

Heute haben
Paul Verlaine * 1844
Sean O`Casey * 1880
Jean Giono * 1895
Heinz Risse * 1898
Tom Sharpe * 1928
Uwe Timm * 1940
Gert Heidenreich * 1944
Geburtstag
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„Ist die Lampe erst zerschlagen, liegt im Staub tot das Licht.“
Uwe Timm
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Unser Buchtipp:

Michela Tartaglia: „Andere Länder, andere Sprüche“
Redewendungen in fünf Sprachen
Farbig illustriert von Daniele Simonelli
Aus dem Italienischen von Alexandra Titze-Grabec
DuMont Buchverlag € 18,00

Sprichwörter und Redewendungen sind so eine Sache und meist nicht zu übersetzen.
Than you have the salad.
„Andere Länder, andere Sprüche“ nimmt 25 bekannte deutsche Redewendungen sowie deren jeweilige Entsprechungen im Englischen, Französischen, Italienischen und Spanischen unter die Lupe und zeigt, wie sich die bildhaften Ausdrücke in den verschiedenen Sprachen unterscheiden, teilweise aber auch ähneln oder gleichen. Während wir uns etwa tunlichst davor hüten, schlafende Hunde zu wecken, nehmen sich die Franzosen in Acht vor schlafenden Katzen. Sprechen wir davon, dass jemand Flausen im Kopf hat, sind es bei den Italienern Grillen und bei den Spaniern Vögel. Die Engländer hingegen haben Fledermäuse im Glockenturm und die Franzosen eine Spinne an der Decke. Überall ist man sich jedoch einig, dass der Appetit beim Essen kommt, die Mäuse auf dem Tisch tanzen, sobald die Katze aus dem Haus ist, und nicht alles Gold ist, was glänzt.

Noch ein Beispiel:
Man kann nicht auf zwei Hochzeiten tanzen (deutsch)
Man kann nicht ein volles Fass und gleichzeitig eine betrunkene Ehefrau haben. (italienisch)
Man kann nicht den ganzen Kuchen behalten und ihn gleichzeitig essen (englisch)
Man kann nicht die Messe besuchen und gleichzeitig die Glocken läuten (spanisch)
Man kann nicht gleichzeitig über die Butter und das Geld aus ihrem Verkauf verfügen (französisch)
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Neu bei uns im Buchladen:
Kaffee aus der Röstschmiede Neu-Ulm.

Donnerstag, 18.November

Heute haben
Richard Dehmel * 1863
Klaus Mann * 1906
Margaret Atwood * 1939
Geburtstag
und es ist der Todestag von Marcel Proust
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Winfried Hermann Bauer
ÜberWunden

Wo nur finde ich Worte
Die ich wie Wasser
Über deine Wunden träufeln kann, SchwesterWo nur finde ich Worte
Die dich erlösen
Die dich bewegen
Die dich lustvoll entflammen
Oder in den Schlaf singen
Wo nur finde ich Worte
Die deine fiebrige Stirn kühlen
Die dich wiegen und wärmen
Und halten
In welcher Höhle
Auf welchem Gipfel
In welchem Schlund
Finde ich den Schlüssel zu dir
Wie zu mir
Mutter, Schwester, Geliebte
Tochter der Nacht
Wo nur finde ich Worte
Die dich aufrichten
Frage ich mich
Denn ich weiß
Erst dann
Wird meine Suche enden
Und meine Wunde wird heilen…
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Claudia Wiltschek empfiehlt:


David Park: „Reise durch ein fremdes Land
Aus dem Englischen von Michaela Grabinger
DuMont Verlag € 20,00

Es ist tiefer Winter, die Straßen kaum passierbar, der Flugverkehr eingestellt, es ist kurz vor Weihnachten. Tom macht sich auf den Weg seinen Sohn Luke nach Hause zu holen, der an seinem Studienorte festsitzt, krank ist und keinen Flug bekommt.Wir fahren mit Tom von Nordirland nach Nordengland (hab ich alles auf der Karte nachverfolgt) und sitzen mit ihm und seinen Gedanken im Auto. Wir spüren den Wind, die Kälte, die frische Brise auf der Fähre und die Sorge,  ob er wohl gut ankommen wird. Lorna, seine Frau und Lilly die Tochter, bereiten zu Hause das Weihnachtsfest vor. Für Tom wird diese Reise auch eine Fahrt zu Daniel, dem Sohn, den sie verloren haben, der abgerutscht ist in die Welt der Drogen und den Sie vergeblich versucht hatten zu retten. Gedanken an seine Geburt, an diesen wunderbaren Augenblick, an seinen kindlichen Übermut und an die letzten gemeinsamen Tage, alles taucht auf und Tom weiß, das er etwas abschließen muss, was ihn nie losgelassen hat.
Ein sehr bewegender Roman  über die Liebe der Eltern zu den Kindern und die Ohnmacht und Trauer, womöglich nicht das Richtige getan zu haben.
Wunderbar das Ende: Ein Kinderwigwam am Fuße eines großen Engels aus Beton.
Nein, das ist nicht kitschig, es ist so passend .
Auf www.sonyawhitefield.com gibt es sehr schöne  Fotos dazu.
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Seit gestern gilt bei uns in der Buchhandlung die 3G-Regel.
Es hat uns sehr geholfen, dass viele von Ihnen uns unaufgefordert einen ihrer Nachweise vorgezeigt haben.
Vielen Dank dafür.

Dies veröffentlicht heute die NZZ in ihren Kurzmeldung:

Sieben-Tage-Inzidenz mit neuem Rekord:
RKI-Chef warnt vor schlimmem Weihnachtsfest


Die Neuinfektionen in Deutschland nehmen weiter rasant zu. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Donnerstag 65 371 Neuinfektionen und 264 Todesfälle. Am Mittwoch waren es 52 826 Infektionen gewesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist von 319,5 am Vortag auf 336.9 gestiegen und hat damit einen erneuten Höchststand erreicht. «Wir laufen momentan in eine ernste Notlage. Wir werden wirklich ein sehr schlimmes Weihnachtsfest haben, wenn wir jetzt nicht gegensteuern», warnt RKI-Chef Lothar Wieler. Die Zahl der schwerkranken Covid-Patienten steige, in manchen Regionen gebe es keine freien Intensivbetten mehr. Zu den neusten Entwicklungen in Deutschland
Die steil ansteigende Zahl der Neuinfektionen dürfe laut Wieler doppelt bis dreimal höher sein als bekannt, da sich die Untererfassung der wahren Zahlen verstärke. Zuletzt seien 0,8 Prozent der Erkrankten gestorben. Das bedeute, dass von mehr als 50 000 Infizierten pro Tag in den nächsten Wochen 400 sterben würden, so Wieler. Niemand könne diesen Menschen noch helfen, selbst mit bester medizinischer Versorgung nicht.

Freitag, 18.Juni

Auch ne Möglichkeit bei der Hitze:


Jacob Kenedy: „Gelato Geniale

80 Rezepte mit und ohne Eismaschine
DuMont Verlag € 20,00

Stracciatella-Minze, Holunderblüte-Gurke-Gin, Ricotta-Kaffee-Honig. Wirklich? Ja!!!
OK, es geht auch mit Vanille-Schoko-Zitrone. Aber wer etwas Ausgefallenes will, eine Geschmacksexplosion erleben möchte, der ist hier mit diesem Buch und seinen achtzig Sorten gut aufgehoben.
Und wer sich nur inspirieren lassen will und die irren Illustrationen bestaunen, der kann das Buch einfach so nach Hause nehmen und auf dem Heimweg n schönes Hörnchen mit Stracciatella-Kaffee-Vanille mitnehmen.
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Als das Jugendbündnis „Aufbruchsklima“ kämpfen wir für Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit, Anti-Diskriminierung und die Teilhabe von Jugendlichen!

Was: Laufdemo
Wann: Freitag, 18.06.21, 12 Uhr
Wo: Münsterplatz, Ulm

Auf dem Programm steht neben Laufdemo und Reden auch die Übergabe unserer Forderungen an die Städte Ulm und Neu-Ulm.

PS: Masken und Abstand nicht vergessen.


Montag, 15.März

Heute haben
Paul Heyse * 1830
Elisabeth Plessen * 1944
Franz Schuh * 1947
Kurt Drawert * 1956
Geburtstag
und auch Zarah Leander.
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Paul Heyse
Vorfrühling

Stürme brausten über Nacht,
und die kahlen Wipfel troffen.
Frühe war mein Herz erwacht,
schüchtern zwischen Furcht und Hoffen.

Horch, ein trautgeschwätz’ger Ton
dringt zu mir vom Wald hernieder.
Nisten in den Zweigen schon
die geliebten Amseln wieder?

Dort am Weg der weiße Streif–
Zweifelnd frag‘ ich mein Gemüte:
Ist’s ein später Winterreif
oder erste Schlehenblüte?
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Unser Tipp des Tages:


Richard Russo: „Sh*tshow“
Aus dem Amerikanischen von Monika Köpfer
DuMont Verlag € 10,00

Nachdem ich das dicke Buch „Diese gottverdammten Träume“ von Richard Russo (sind sie nicht alle dick bei Russo) mit großem Vergnügen gelesen habe, fiel mir sein neustes Buch auf, das wirklich nur knapp über 60 Seiten hat: „Sh*tshow“. Vorne drauf eine tote Fliege und auf dem Klappentext irgendetwas von Donald Trump. Das sah alles verführerisch aus und ich habe mir das Buch besorgt und gestern mal eben gelesen.
Es ist wieder Russos Stil. Seine Art der Personenbeschreibungen, der Aufbau des Plots und dieses Mal in sehr gekürzter Form, was das Können des Autors deutlich macht.
Nach der Wahl von Donals Trump laden ein pensioniertes Akademikerpaar ihre Uraltfreunde, die mittlerweile aus der Stadt in die Vorstadt gezogen sind, zum Abendessen ein. Schon hier spielen sich Kopftheater bei David und Ellie ab, in den sie sich vorstellen, wie diebeiden Ehepaare sich wohl verändert haben. Der Abend verläuft ganz passabel, es wird viel geredet und getrunken und die Meinungsverschiedenheiten halten sich in Grenzen. Als Ellie Tage später Fäkalien in ihrem Pool im Garten findet, werden die Verdächtigungen, die Vermutungen laut ausgesprochen und diskutiert.
Russo zeigt die kleinen Risse in der Gesellschaft, die größer werden und oft nicht mehr zu flicken sind.
Die aktuelle Politik zieht ein ins Private und verändert Beziehungen im Kleinen und Großen.
Ein kluge, bemerkenswerte, eindringliche Parabal auf auf das Leben von Menschen, die im Prinzip ohne Sorgen und politisch korrekt vor sich hin leben.

Dienstag, 6.Oktober

Heute haben
Meret Oppenheim * 1913
Yasar Kemal * 1923
Louis Begley * 1933
Silvio Huonder * 1954
Geburtstag
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Max Dauthendey
Nachtstürme reiten die Bäume krumm

Statt der Blumen und Blätter, die sich sonst regen,
Steht Reisigholz stumm auf allen Wegen.
Am Himmel gehen Nebel und Nässe um,
Und Nachtstürme reiten die Bäume krumm.

Ich stehe hinter Fensterscheiben verloren.
Die alten Lieder sind nur Träume hinter sieben Toren,
Die Geliebte ging weit in den Nebel fort,
Nichts blieb in den Ohren als ihr Liebeswort.
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Sarah Wiltschek empfiehlt:


Alexa Hennig Lange: „Die Wahnsinnige“
DuMont Verlag € 20,00

In ihrem neuen Buch widmet sich Alexa Hennig von Lange dem Leben Johanna von Kastiliens (1479-1555), deren rechtmäßige Thronfolge durch das mächtige patriarchale System verhindert werden soll. Es ist einerseits das geschichtliche Portrait einer Herrscherfamilie zu Zeiten von Inquisition und blutiger Verfolgung im Namen des christlichen Glaubens und gleichzeitig eine frühe feministische Erzählung einer jungen Frau, die sich dem totalitären Herrschaftssystem entziehen will. Als Tochter Isabellas der Katholischen, die mit eiserner Hand ihr Reich regiert, erlebt Johanna ein Land, das in Angst und Schrecken lebt, weil Tag und Nacht Ungläubige auf Scheiterhaufen verbrennen. Johanna erlebt vor allem die totale Unfreiheit, in der all ihre Untertanen leben, aber auch die eigene Gefangenschaft, unter der Aufsicht ihrer Mutter. Immer wieder versucht sie dem Unrechtssystem zu entfliehen, hofft, etwa durch die Heirat mit Philipp den Schönen in Flandern auf ein selbstbestimmtes Leben und wird doch immer wieder auf das ihr vorbestimmte Leben zurückgeworfen. Die Gier nach Macht verhindert alles Menschliche. Zum Machterhalt sind dem eigenen Vater und dem eigenen Ehemann keine Mittel zu schade. Auch nicht, Johanna, als Wahnsinnige, also Unzurechenbare für die Thronfolge für immer einsperren zu lassen. Erst spät versteht Johanna, dass auch ihre Mutter Gefangene der männlichen Herrschaft war und nur durch unglaubliche Härte und Gefühlskälte in diesem System bestehen konnte – mit katastrophalen Folgen. Am Ende bleibt Johanna nur die eigene innere Freiheit, um der äußeren Gefangenschaft standzuhalten. Ein Portrait, das abgesehen vom historischen Kontext, aktuell bleibt. Das Fragen aufwirft nach Selbstbestimmung, Macht, Unterdrückung und der Stellung der Frau in einem nach wie vor patriarchalen System. Eine Geschichte, die fragt: wie frei sind wir wirklich? Oder: wie gefangen ist jede*r im System von Herkunft, Glauben und Macht?
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Dienstag, 28.Juli

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Heute haben
Beatrix Potter *1866
Malcolm Lowry * 1909
John Asbery * 1927
Remco Campert * 1929
Beat Brechbühl * 1939
Geburtstag
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Friedrich Hölderlin
An die Nachtigall

Dir flüsterts leise – Nachtigall! dir allein,
Dir, süße Tränenweckerin! sagt es nur
Die Saite. – Stellas wehmutsvoller
Seufzer – er raubte mein Herz – dein Kehlchen –

Es klagte – o! es klagte – wie Stella ists.
Starr sah ich hin beim Seufzer, wie, als dein Lied
Am liebevollsten schlug, am schönsten
Aus der melodischen Kehle strömte.

Dann sah ich auf, sah bebend, ob Stellas Blick
Mir lächle – ach! ich suche dich, Nachtigall!
Und du verbirgst dich. – Wem, o Stella!
Seufztest du? Sangest du mir, du süße?

Doch nein! doch nein! ich will es ja nicht, dein Lied,
Von ferne will ich lauschen – o! singe dann!
Die Seele schläft – und plötzlich schlägt die
Brust mir empor zum erhabnen Lorbeer.

O Stella! sag es! sag es! – ich bebe nicht! –
Es tötete die Wonne, geliebt zu sein,
Den Schwärmer. – Aber tränend will ich
Deinen beglückten Geliebten segnen.
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Jetzt als Taschenbuch:

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Claudia Wiltschek empfiehlt:

Ewald Arenz: „Alte Sorten“
DuMont Verlag € 10,00

Liss lebt alleine auf einem Hof zwischen Feldern und Weinbergen. Sally, kurz vor dem Abitur, kommt nicht mehr mit der Welt und sich zurecht und ist aus einer Klinik abgehauen. Erschöpft und müde läuft sie durch die Felder und trifft auf Liss, deren Traktor feststeckt und die sie prompt bittet mitzuhelfen. Gemeinsam lösen sie das Problem und Liss bietet Sally an, die Nacht bei ihr zu verbringen. Aus einer Nacht werden Tage und Wochen. Leicht haben es die beiden nicht miteinander. Sally mit ihren wütenden Ausbrüchen und Liss mit ihrer Vergangenheit über die sie nicht sprechen will. Aber jede lässt die andere so sein wie sie ist und Sally findet ganz vorsichtig wieder Anschluss an das Leben. Es werden Kartoffel geerntet, Bienen gefüttert, Schnaps gebrannt, Trauben gelesen, Dinge die Sally so fremd und für Liss Alltag sind. Und Sally wird natürlich gesucht ….
Eine berührende Geschichte zweier Frauen, (jedoch nicht so lieblich wie das Cover vermuten lässt) die sich gegenseitig mehr geben können, als sie erwartet haben.

 

 

Samstag, 11.April

Fred Wiegräfe kann im Moment nicht bei uns in der Buchhandlung spielen, wie er es immer wieder am Freitagmittag und Samstagvormittag auf dem Sofa getan hat. Hier können Sie ihn mit einem Lied von seiner berühmten HfG-Session erleben.
Viel Vergnügen.


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Heute haben
Martin Kessel * 1901
Landolf Scherzer * 1941
Felix Kamphausen * 1944
Valerie Martin * 1948
Péter Esterházy * 1950
Geburtstag
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Eine Ostergeschichte von Silvia Trummer

Es komme oft vor, sagt die Nachbarin, dass es schneie an Ostern. Eigentlich gebe es häufiger weisse Ostern als weisse Weihnachten. Man habe sich darauf eingestellt, die Heizung wieder voll aufzudrehen an Ostern. Allerdings vermöge der Schnee doch selten, die Osterglocken im Garten niederzudrücken.
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Marimekko: „50 Postkarten“
50 Motive in einer Box mit Klappdeckel.
DuMont Verlag € 16,00

Miramako

Das schreibt der Verlag:

Ein Muss für jeden Marimekko-Fan
Die außergewöhnliche Kombination von Formen, Farben und Mustern machen das finnische Label marimekko® seit Jahrzehnten unverwechselbar. In Zusammenarbeit mit Künstlern wie z. B. Maija Isola und Fujiwo Ishimoto wurden und werden hochwertige Mode, Stoffe, Heimtextilien, Bekleidung, Taschen, Keramik, Glas und viele weitere Einrichtungsgegenstände für alle Lebensbereiche entwickelt. Insbesondere die Designs Unikko, Kaivo und Kasvu sind inzwischen weltweit bekannt. Aktuell erlebt die legendäre Kultmarke einen neuen Boom – nicht nur bei Designliebhabern. Höchste Zeit, sich selbst und andere mit diesen farbenfrohen Kreationen zu beglücken.

Freitag, 13.März

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Heute haben
Oskar Loerke * 1884
Hugh Walpole * 1884
Frank Thieß * 1890
Jannett Flanner * 1892
Erich Kästner * 1904
Juri Andruchowytsch * 1960
Geburtstag
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Oskar Loerke
Ein Flittern geistert durch die Hecke

Ein Flittern geistert durch die Hecke.
Es jagen, Diebe mit dem Hort,
Vor mir die Wolkenschattenflecke
Auf Siebenmeilenstiefeln fort.
Es ist, als ob die Leere
Einkehre.

Im Winde turnen Kiefernzapfen,
Sie knallen auf das Laubendach
Und hinter mir in meine Tapfen
Und hüpfen fast ihr Totes wach.
Dann liegen sie, als ob die Leere
Erst ganz in sie einkehre.

Am Fuß vergraben sich die Käfer,
Die Würmer mahlen nächtig tief.
Das späte Jahr ist wie ein Schäfer,
Dem seine Herde weit entlief.

Er kommt des Weges ohne Trauern.
Bespricht er mich? Er sagt mir dies:
„Es überrieselt dich ein Schauern,
Es wächst dir bald ein weiches Vlies,
Womit ich dich in meine Herde
Einreihen werde.“
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Die Veranstaltung mit Verena Güntner und ihrem Buch: „Power“ bei uns in der Buchhandlung ist vom 30.März auf den 22.Juli verschoben worden und Sarah Wiltschek empfiehlt es heute:
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Verena Güntner: „Power“
DuMont Verlag € 22,00

Power ist verschwunden. Der Hund der alten Hitschke, die sonst niemanden mehr hat, seit ihr Mann verschwunden ist. Die Hitschke bittet das Nachbarmädchen Kerze, ihr zu helfen, weil Kerze immer Rat hat und außerdem keine Angst. Kerze nimmt den Auftrag ernst und schart immer mehr Kinder aus dem Dorf um sich, die mit ihr, auf der Suche nach Power, tiefer und tiefer im Wald verschwinden.

Während die Kinder über Wochen auf allen Vieren halb nackt durch den Wald streunen, um am Ende mehr Hund als Mensch zu sein, ist die Verwandlung der verzweifelten, nach ihren Kindern suchenden, Erwachsenen scheinbar marginal. Denn eigentlich lauert sie schon immer unter dem Deckmantel von Anstand und Moral. Der kleinste Anlass aber, den sorgfältig antrainierten Benimm über Bord zu werfen, macht aus den Dorfbewohnern in Güntners Geschichte eine immer enthemmtere Ausschlussgesellschaft, die sich wehrlose Opfer sucht und vor nichts zurückschreckt. Die Hitschke, die ja der Auslöser für die Power-Suche und das Verschwinden der Kinder war, kommt da gerade recht.

Der Ausweg der Kinder, allen gesellschaftlichen Konsens bzw. die menschliche Spezies als denkende Kreatur, hinter sich zu lassen, aus Unverständnis über die Einfalt und die Angst der Erwachsenen und die stets schwelende Rückfälligkeit in archaische Strukturen, scheint total konsequent. Denn schon vor dem Ausnahmezustand und dem Verschwinden der Kinder, haben die Erwachsenen Angst vor Kerze, einem Kind. Weil sie keine Angst hat. Angst ist das, was Gesellschaft zerfrisst und hier eben auch das Dorf. Ausgeschlossen haben sie schon davor. Diejenigen, die anders waren. Einen Oberbauern, der diktatorisch die Gemeinde führt, gibt es auch. Richtige Nazis hingegen gibt’s nur im Nachbardorf. Bei Henne, dem Nachwuchsnazi möchte keiner mitmachen. Nazis sind die, so vermutet Kerze, die Angst haben, dass ihnen was weggenommen wird. Aber vor Henne hat keiner Angst. Das funktioniert hier also nicht. Vielmehr muss Henne sich unterordnen im Kinderhunderudel, wenn er dazugehören will.
Angst ist das zentrale Motiv in diesem Roman. Angst und was sie mit uns als Individuum und als Gemeinschaft macht. So ist dieses Dorf gleichwohl eine ziemlich zeitgemäße Parabel auf unser Heute, das von der Angst vor dem Fremden bestimmt wird.

Und am Ende ist der ganze Spuk mit einem Mal vorbei. Als hätten wir das alles nur geträumt. So jedenfalls endet der Roman.

Mittwoch, 11.März

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Heute haben
Karl Krolow * 1915
Janosch * 1931
Douglas Adams * 1952
Marion Brasch * 1961
Leena Lehtolainen * 1964
Geburtstag
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Christian Morgenstern
Der Mond

Als Gott den lieben Mond erschuf,
gab er ihm folgenden Beruf:
Beim Zu- sowohl wie beim Abnehmen
sich deutschen Lesern zu bequemen,
ein a formierend und ein z –
daß keiner groß zu denken hätt‘.
Befolgend dies ward der Trabant
ein völlig deutscher Gegenstand.
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„Marimekko“
50 Postkarten, 50 Motive in einer Box mit Klappdeckel
DuMont Verlag € 16,00

Diese kleine Box mit den bunten Karten fällt sofort ins Auge. Der schwarze Bändel, mit dem man den Kartenblock herausnehmen kann, die verschiedensten Designs sind verlockend. Marimekko ist eine finnische Firma, die aussergewöhnliche Farben und Formen zusammensetzen und auf Kleidung, Wäsche und viele andere Dinge überträgt.
Gerade habe ich gesehen, dass die Box in China hergestellt worden ist. So etwas geht gar nicht. Daran habe ich beim Einkauf nicht gedacht. Jetzt sind sie jedoch da und die Karten können uns den Alltag am Schreibtisch verschönern und als Postkarte aus dem Briefkasten gefischt, machen sie weltweit Freude.

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Unsere Veranstaltungen mit
Pryia Basil im Museum für Brot und Kunst,
Gerárd Scappini und Verena Güntner bei uns im Buchladen
wurden abgesagt und/oder verschoben.

Donnerstag, 12.September

2.Platz beim Leky-Wettbewerb

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Der DuMont Verlag schreibt:

Den großen Erfolg von „Was man von hier aus sehen kann“ haben wir der Begeisterung unzähliger Buchhändlerinnen und Buchhändler zu verdanken, die das Buch mit so viel Herzblut und Hingabe verkauft haben, dass wir nur staunen konnten. Wir haben das Ganze allerdings nicht ausschließlich bestaunen, sondern auch prämieren wollen: Anlässlich der Taschenbuch-Veröffentlichung haben wir kurzerhand den »Leky-Flächen-Produktivitäts-Wettbewerb« ausgelobt.

Den ersten Platz hat dabei die Barbara Buchhandlung Moers belegt, die auf einer Ladenfläche von 48 Quadratmetern sensationelle 428 Exemplare verkauft hat. – Das sind 8,92 Exemplare pro Quadratmeter. Was für ein Ergebnis!

Hier die weiteren Platzierungen:
Ulmer Bücherstube in Ulm, 516 Exemplare auf 80 m² = 6,45 Exemplare pro m²
Buchhandlung Shakespeare und So … in Mainz, 426 Exemplare auf 70 m² = 6,08 Exemplare pro m²
Cervantes & Co in Feldkirch in Österreich, 151 Exemplare auf 25 m² = 6,04 Exemplare pro m²
Büchers Best in Dresden, 166 Exemplare auf 37 m² = 4,49 Exemplare pro m²

Und, weil es so knapp war, haben wir auch noch Platz 6 vergeben, und zwar an Baskerville Bücher in Köln mit 160 Exemplaren auf 40m² = 4 Exemplare pro m².

Wir gratulieren den Gewinnerbuchhandlungen ganz herzlich, danken für die Teilnahme und natürlich für diesen gemeinsamen Bucherfolg!

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Und wir danken unseren KundInnen., denn Sie haben uns zu diesem 2.Platz verholfen.

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Wir haben einen kleinen Stapel von Mariana Leky signierte Taschenbücher an der Kasse liegen. Wir verschenken 10 Exemplare. Also schnell schnell. Reservieren Sie sich ein Exemplar.

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Taschenbuch € 12,00
gebunden       € 20,00
Hörbuch         € 20,00 gelesen von Sandra Hüller
E-Book             €  9,95

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