Freitag, 17.März

Heute haben
Karl Gutzkow * 1811
Siegfried Lenz * 1926
Hans Wollschläger * 1935
Geburtstag
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„Wer die Zeit verklagen will, daß so zeitig sie verraucht, der verklage sich nur selbst, daß er sie nicht zeitig braucht.“
Friedrich von Logau
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In der Beilage der ZEIT besprochen und bei uns auf dem Neuerscheinungstisch.

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Unser Buchtipp:


Esther Gonstalla: „Atlas eines bedrohten Planeten
150 geniale Grafiken für alle, die die Welt retten wollen
oekom Verlag € 29,00

„Die wunderschönen Grafiken von Esther Gonstalla bringen die Dinge auf den Punkt!“
Stefan Rahmstorf, Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung

Wie funktioniert eigentlich unser Klima? Warum gibt es immer weniger Trinkwasser? Wie entsteht ein „Müllstrudel“? Wie viel Fläche brauchen wir für unsere Ernährung? Und können wir mit innovativer Technik die Welt retten? Müll im Meer, Feuchtgebiete fürs Klima, Kommunikation im Waldboden, Artenverlust aufhalten und das Klima stablisieren, Globaler Rohstohabbau, Welt aus Plastik, Landwirtschaft – So wird die Welt ernährt, Das Klima kippt bereits, 4 Werkzeuge um Klimarisiken zu minimieren, und vieles vieles mehr. Erklärt mit 150 Infografiken, wie wir sie schon aus den vorhergegangenen Büchern „3 Grad mehr“, „Das Waldbuch“, „Das Klimabuch“, „Das Eisbuch“, „Das Ozeanbuch“ kennen, die wir hier auf dem Blog zum Teil schon vorgestellt haben.

Leseprobe
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Samstag, 18.03. | 14:00 bis 17:00 Uhr
Kreativ-Werkstatt für Kinder mit der Illustratorin Antje Damm

„Ein Fuchs, Kaninchen, der Tod und eine Wette“
Für Kinder ab 7 Jahre, € 4,00
Im Rahmen der Ausstellung „Erzähl mir was vom Tod“
im Edwin Scharff Museum, Neu-Ulm
es***********@po**.de

Montag

Heute haben
Friedrich Hebbel * 1813
S.Mallarmé * 1842
Christa Wolf * 1929
John Updike * 1932
Geburtstag

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Jastram taucht schon wieder in der „Zeit“ auf.
Diesmal in Harry Rowohlts „Pooh’s Corner
Gut, dass unsere Kunden die „Zeit“ lesen und uns das mitgeteilt haben.

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Chris Ware: „Jimmy Corrigan – Der klügste Junge der Welt
384 Seiten, fest gebunden.
Reprodukt Verlag € 39,00
Aus dem Amerikanischen von Heinrich Anders und Tina Hohl
Handlettering von Michael Hau

Als der Comic zur Jahrtausendwende in den USA erscheint, schien er ein Quantensprung zu sein. Dies wurde dort sehr schnell erkannt und Chris Ware, der von Art Spiegelman entdeckt worden ist, wurde zum Erfinder einer neuen Art der Graphic Novel. Seine Perfektion in Form, Farbe und Gestaltung lassen ihn als einmalig dastehen. Er hat sogar den Druckvorgang, der ins Stocken geraten ist, in Hongkong direkt vor Ort geleitet und begutachtet.
Das sieht man diesem dicken Buch an, das u.a. die Hintergrundfarbe als Leitmotiv durch den Roman ziehen lässt.
Chris Ware erzählt die Geschichte von Jimmy Corrigan, einem linkischen und dauerkränkelnden Enddreißiger, der ein Dasein als unauffälliger Büroangestellter fristet. Sein soziales Leben beschränkt sich auf die täglichen Kontrollanrufe der Mutter – und findet ansonsten in seinen tagträumerischen Heldenfantasien statt. Ein Brief seines Vaters, der nach jahrzehntelanger Abwesenheit die Beziehung wiederbeleben möchte, reißt ihn schließlich aus seinem lethargischen Alltag heraus.
Auf nahezu 400 Seiten breitet Chris Ware die generationenübergreifende Geschichte der Familie Corrigan aus, die bis ins Chicago des ausgehenden 19. Jahrhunderts zurückreicht. Eine epische Erzählung über hundert Jahre Einsamkeit – in Bildern von berührender Tiefe.

„Chris Ware – das ist eine Ein-Mann-Revolution des Erzählens in Bildern.“ – Andreas Platthaus, FAZ
„Ein Jahrhundertcomic.“ – Thomas von Steinaecker, Die Welt
„Ein Meisterwerk, ohne das ich kaum begonnen hätte, Romane zu schreiben.“ – Clemens J. Setz

Mir war das Werk unbekannt und umsomehr bin ich jetzt erstaunt über diesen Roman in Bildern, der das Leben einer Familie in und um Chicago nacherzählt. Einzelne Handlungsstränge gehen bis ins 19.Jahrhundert zurück.
Gleichzeitig erschien in den USA Jonathan Franzens „Korrekturen“, der ein ähnliches Motiv als Aufhänger seiner Familiengeschichte hat. Ein Treffen an Thanksgiving. Bei Franzen ein Familientreffen, bei Ware das Treffen von Vater und Sohn.

Ich weiss nicht, wie die amerikanische Ausgabe aussieht, die deutsche ist jedoch ein kleines Juwel. Wie ein altes festgebundenes Fotobuch, mit Familienbildern liegt es auf dem Tisch. Das kleine Superman-Motiv erscheint erst, wenn der Schutzumschlag weg ist. Der wiederum entpuppt sich als Poster zum Ausklappen.
Mehr geht kaum.

Ich lasse nun aber Bilder sprechen.
Viel Vergnügen mit diesem Meisterwerk, das so einfach und leicht nicht zu überschauen ist und Vergleichen mit dicken Familienromanen nicht zu scheuen braucht.