Donnerstag

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Noch machen die Vögel keinen Lärm, aber was es mit dem Gezwitscher auf sich hat, erfahren Sie in unserem heutigen Buchtipp.
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Heute haben
Paul Gerhardt * 1607
Gabriele D’Annunzio * 1863
Heinrich Maria Ledig-Rowohlt * 1908
Marie von Ebner-Eschenbach * 1916
Jack Kerouac * 1922
Edward Albee * 1928
Kathrin Schmidt * 1958
Jenny Erpenbeck * 1967
Geburtstag
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Passend zum heutigen Thema, ein Haiku vom Geburtstagkind Jack Kerouac

Birds singing
in the dark
—Rainy dawn

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1

Antoinette Portis: „Spriedel“
Aus dem Amerikanischen von Ebi Naumann
Aladin Verlag € 12,90
Bilderbuch ab 3 Jahren

Post aus Hamburg und das am Geburtstag von Janosch, der uns „Post für den Tiger“ vor Jahren präsentierte. Vielen Dank!
Ob „Spriedel“ oder „Froodle„, wie es im Amerikanischen heisst, ist total egal. Wichtig ist, dass der Spatz (brownbird) keine Lust mehr hat, immer nur „Piep piep“ zu trillern. Ach, wie langweilig. Ok, das sehe ich auch ein, wenn ich höre, was der Star bei uns im Garten alles veranstaltet, damit endlich eine Lady in seinen frisch gerichteten Vogelkasten einzieht. Da wird gegurrrgt, geschnatttert, gepiiiepst, getanzt und mit den Flügel gewackelt. Der Star zieht alle Register. Bisher jedoch ohne Erfolg. Gut, unsere Katze klettert so gerne auf Bäume und setzt sich auf das Haus und schaut von oben ins Loch rein.
Aber zurück zum kleinen braunen Vogel.“Gurr“, „Tschilp“ und „Krächz„, irgendwie öde. Das kann es doch nicht gewesen sein. Alle Vögel singen immer in der gleichen Art. Nur der kleine Spatz probiert was anderes. Aber die große schwarze Krähe hat etwas dagegen. Wo kommen wir denn hin, wenn jeder wie er will und all das Durcheinander. Sie findet das gar nicht komisch und kommt dem kleinen Vogel beträchtlich näher und aus einem lauten „Spriedel friedel“ wird jetzt nur noch ein kleinlautes „Ähm …iedel„. Aber lange kann sich der Spatz nicht zurückhalten: „Tiffel biffel und’n bissel miffel!“ kommt es aus seiner stolzgeschwellten Brust. Das ist der Krähe zuviel und die weissen Taube verschenkt Oliven, um des Friedens Willen.
Sie merken schon, da gilt es Hürden zu überwinden, bis aus dem Garten ein „Kloggen zoggen itsi boggen. Fupen, Hupen, Nini pupen. Schicki Micki Schlicken tricki. Fluppi Schuppi Yip yap“ schallt.
Jetzt wo der Frühling sich mit all seiner Macht aufplustert, wollen wir ihn mit einem kräftigen „Friemel Rolps Prietzel Hurz Kricks Stressel Blatzpadatz“ begrüßen.

Im Amerikanischen reimt sich das auch noch zum Teil und die Wortspiele sind noch lustiger.
In Grandma Annii’s Storytime wird uns das ganze Bilderbuch vorgelesen.

Ich wünsche Ihnen einen schönen „Schmudel Schampudel
p.s. das Fettgedruckte sind Originalzitate.

Donnerstag

Heute haben
Sven Hedin * 1865
Paul Zech * 1881
Giorgios Sefaris * 1900
Kay Boyle * 1902
Carson McCullers * 1917
Marin Sorescu * 1936
Thomas Brasch * 1945
Siri Hustvedt * 1955
Helen Fielding * 1958
Jonathan Lethem * 1964
Geburtstag
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Julie

Julie Fogliano und die Illustratorin Erin A. Stead: „Und dann ist Frühling!“
Aus dem Amerikanischen von Uwe-Michael Gutzschhahn
Bilderbuch ab 3 Jahren
Sauerländer / S.Fischer Verlag € 14,99

Wir kennen die beiden von ihrem Walbilderbuch, in dem ein Wal gesucht wird, der im Prinzip ständig auf dem Bild zu sehen ist und doch nicht erkannt wird.
Jetzt erscheint im Deutschen, rechtzeitig zum Ende des Winters, allerdings mit drei Jahren Verspätung, das „neue“ Bilderbuch der beiden. 2012 kam es in den USA auf den Markt. Wir holen das jetzt nach. Und da es jedes Jahr einen Frühling gibt, machen auch die Jahre nichts aus.
„Und dann ist Frühling!“ – Schön wär’s. Zuerst ist erstmal der Winter vorbei, aber es ist noch bitter kalt, so wie der Junge in seinen Schal eingemummelt ist und die die Rauchwolken aus dem Schornstein in den Himmel steigen.
„Zuerst hast du Braun, überall nur Braun.“, ist der erste Satz des Buches. „Dann kommen die Samenkörner…“ lesen wir, wenn wir umdrehen und können sehen, wie der Junge, mit seinem treuen Hund, ein Loch gebuddelt hat und darin ein Samenkorn fallen lässt. Links von ihm ist sein Bollerwagen voll mit Gärtnerutensilien, die von einem Hasen neugierig begutachtet werden. Aber so schnell geht das nicht mit dem Wachsen. Auch als endlich der Regen einsetzt, scheint sich nichts zu rühren. Der Junge sieht ganz zerknirscht aus und wartet. Genauso wie die Tiere um ihn herum. Alles ist eingesät, vergraben und beschriftet. Alle schauen auf die kleinen Hügelchen, ob sich da schon etwas tut. Die Tiere halten die Ohren auf den Boden, um die Pflanzen zu belauschen. Sie hören (wahrscheinlich) nichts, aber wir sehen schon die kleinen Wurzeln, die tief ins Erdreich dringen. Aber die Wochen vergehen und es sind noch keine Pflanzen in Sicht. Der Vogel hat sich vor dem Schild mit dem Apfel hingesetzt und sich schon einen Latz umgebunden. Doch das Frühjahr ist lang und braun ist und bleibt die Natur. Bis der Junge fast schon nicht mehr drandenkt und endlich voller Freude schaukelt, … Ja dann …Aber das verrate ich Ihnen jetzt nicht.

Ein kleiner poetischer Text fügt sich mit diesen zarten Bildern zu einem kleinen Kunstwerk zusammen, in dem es um Geduld und Warten, Natur, Tiere und Pflanzen geht. Ein kleines Stück Magie, das sich jährlich wiederholt und hier festgehalten worden ist. Auch der matte Einband und die Papierart passen zu dieser Geschichte und lassen das Bilderbuch aus den anderen Bilderbüchern herausstechen.

Leseprobe

Es ist schon toll, wieviele schöne, besondere Bücher für die Kleinen auf den Markt kommen. „Nana in the City“, „Sam und Dave graben ein Loch“, die Geschichte mit dem Faultier habe ich hier schon vorgestellt und es scheint immer weiter zu gehen. Prima!
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Und für uns Alten gibt es nächste Woche einen Leckerbissen:

Mittwoch, 25.Februar um 19 Uhr
Herr Lauinger stellt seinen Manesse Verlag vor.

Er erzählt über alte, dicke, ganz kleine Bücher und wie sich so ein Verlag immer noch in der sich so schnell drehenden Welt halten kann.
Haben wir nicht alle irgendeins dieser schönen Leinenbändchen daheim?
Ich jedenfalls, habe in den letzten Jahren immer wieder schöne Entdeckungen gemacht, die ich hier dann vorgestellt habe und bin deshalb sehr gespannt auf nächsten Mittwoch.

Samstag

Heute haben
Thomas Morus * 1477
Charles Dickens * 1812
und Sinclair Lewis * 1885
Geburtstag
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1

Die Caldecott Preise 2015 für die besten Illustrationen auf dem us-amerikanischen Bilderbuchmarkt sind vergeben worden.
Der Sieger ist in diesem Jahr Dan Santat für sein Buch: „The Adventures of Beekle: The Unimaginary Friend“.
Mit Ehren-Medaillen wurden Lauren Castillo für „Nana in the City und Jon Klassen für sein Buch „Sam & Dave graben ein Loch“ ausgezeichnet. Diese drei Bücher haben wir im Laden. Die ersten beiden in englisch, das dritte Buch ist gestern auf deutsch erschienen. Demnächst erscheint ein weiteres Buch auf deutsch, das mit einen Ehrenpreis ausgezeichnet wurde. „This One Summer“ illustriert von Jillian Tamaki.
Alle Gewinner können Sie hier nachlesen.
„Beekle“ und „Nana in the City“ haben wir auf dem Blog schon vorgestellt.
Am 5.Mai 2014 „Beekle“
Am 12.November 2014 „Nana in the City“

2

Mac Barnett und John Klassen: „Sam und Dave graben ein Loch“
NordSüd Verlag € 14,99
Bilderbuch ab 4 Jahren

In der Hoffnung, einen Schatz zu finden, graben die beiden Freunde Sam und Dave an einem Montag ein tiefes Loch. Sie wollen solange graben, bis sie etwas Besonderes gefunden haben. Mit dabei der treue kleine Hund, während die kluge, stille Katze auf der Veranda sitzt und sich das Spektakel in stoischer Ruhe anschaut. Wie Katzen halt so sind. Sie graben und graben und graben. Immer knapp an einem Schatz vorbei. Der kleine Hund erschnüffelt die Richtung zu den immer größer werdenden Edelsteinen, die sich knapp neben den Jungs in der Erde versteckt halten, aber knapp vorbei ist auch daneben. Und so graben sie mal nach links, mal nach rechts und immer tiefer. Die versteckten Schätze werden immer größer und die Jungs werden immer schmutziger. Aber auch hungriger und durstiger, da ihre Vorräte aufgebraucht sind. Schokomilch gibt es wieder daheim und das letzte Tierkekschen ist auch aufgegessen. Müde schlafen sie neben einem riesigen Diamanten ein, der ne Handbreit von ihnen entfernt in der Erde schlummert. Als der kleine Hund einen Knochen ausgräbt, der auch in der Erde versteckt war, passiert plötzlich etwas Unglaubliches und alle drei purzeln auf die Stelle zurück, an der sie angefangen haben zu graben. Die Jungs gehen müde, hungrig und durstig ins Haus. Der Hund verbuddelt wahrscheinlich seinen Knochen und die Katze beobachtet dies alles sehr genau von ihrem Platz auf der Veranda.
Ein fast schon philosophisches Bilderbuch für die Kleinen, in dem wir sehen können, wie Kinder in ihren Arbeiten sich komplett vertiefen („vertiefen“ ist in diesem Fall gut) und wie aus Bauklötzen und Stoffresten Burgen und Prinzessinen entstehen, bis sie wieder in die Wirklichkeit purzeln, wenn sie Hunger und Durst haben.
Wir lieben die Bücher von Jon Klassen.

Auf dem sehr lustigen Trailer, erfahren wir zwar nicht viel über das Bilderbuch, aber umso mehr, wie wichtig es ist, immer wieder mit einem guten Freund ein Loch zu graben.

In der Leseprobe können Sie fast das ganze Bilderbuch anschauen. Bis auf den ganz besonderen Schluss.

Viel Vergnügen.

Donnerstag

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Heute haben
Joris-Karl Huysmans * 1848
George Saiko * 1892
Henriette Hardenberg * 1894
William S. Burroughs * 1914
Richard Yates * 1926
Inka Parei * 1967
Terézia Mora * 1971
Geburtstag
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Endlich mal nicht vorlesen müssen. Endlich mal ein Bilderbuch ohne Worte.
Aber halt! Sie lesen zwar die Geschichte nicht vor, aber es gibt so viel zu erzählen, dass das Durchblättern des Bilderbuches sicherlich länger dauert, wie wenn Sie jeweils zwei Zeilen Text unter den Illustrationen hätten.

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Ronan Badel: „Der faule Freund“
Hammer Verlag € 9,90
Bilderbuch ohne Worte ab drei Jahren

Und was für ein Held in dieser Geschichte! Ein Faultier! Es kämpft nicht, es streitet nicht, spielt nicht mit seinen Freunden, es will auch nicht ins Bett, weil es eh die ganz Zeit schläft. Aber nicht nur das. Schlafen heisst ja auch, sich von einer auf die andere Seite zu wälzen. Nein, unser Faultier bleibt regungslos an einem Ast und später an der Schlange hängen. Ach! Hätten wir Alten auch nur so einen guten Schlaf.

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Aber zur Geschichte:
Während Schlange, Papagei und Frosch auf einem großen Baum beim Kartenspielen sind, hängt über ihnen das Faultier und pennt. Es schläft so tief und fest, dass es gar nicht merkt, wie der Baum, an dem es hängt, umkippt. Die anderen Tiere können sich gerade noch auf einen anderen Baum retten, müssen von dort aber erkennen, dass die Waldarbeiter mit den großen Motorsägen, den Baum kleinschneiden und auf einen großen Laster packen. Mitsamt ihrem Freund! Was tun?

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Die Schlange gibt sich furchtlos und versucht das Faultier zuretten. Sie schafft es zwar mit auf den Laster zu kommen. Mehr aber auch nicht, da der kurz danach losbraust. Es wird eine wilde Fahrt und nicht immer lustig für die Schlange. Als dann der Baumstamm mit Faultier und Schlange auch noch vom Laster in einen Fluss mit Krokodilen kippt, als sie dann auch noch von denen verfolgt werden und als dann auch noch ein Wasserfall droht, …. Spannung pur für die kleinen ZuhörerInnen. Aber: Die Schlange ist zwar schwer erschöpft und kann aber das Faultier retten. Das merkt allerdings gar nichts davon, hängt sich an die Schlange, die ganz müde zwischen den hohen Bäume des Urwaldes erschöpft eingeschlafen ist, während die Freunde wieder am Zocken sind.
Herrlich!

Mittwoch

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Heute haben
Allen Tate * 1899
Anna Seghers * 1900
Max Kruse * 1921
Jan Koneffke * 1960
Geburtstag,
und es der Todestag von Bruno Schulz, der am 19.11. auf offener Straße ermordert worden ist.
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Zu Ehren von Max Kruse zeige ich Ihnen eine kleine Szene mit dem singenden See-Elefanten und dem Pinguin aus „Urmel und der Eisberg“.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=topM47JEsvU]
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Die Ulmer Südwestpresse berichtete über die Lesung von Karen Köhler bei uns in der Buchhandlung.
Hier geht es zum Artikel.
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Foto

Professor Astrokatz
„Universum ohne Grenzen“
Geschrieben von Dr.Dominic Walliman
Illustriert und gestaltet von Ben Newman
Übersetzt aus dem Englischen von Sylvia Prahl
NordSüd Verlag 16,99

Raketen, Raketen, Raketen.
Sie lassen uns nicht mehr los.

Abends wenn die Sonne untergeht gibt es oft einen farbenprächtigen Himmel. Der verschwindet schnell und es bleibt das Dunkel, aus dem immer mehr Sterne aufblinken. Es werden immer mehr und mehr und wenn es ganz dunkel ist, sehen wir das Größte was es gibt: Das Universum.
Aber was ist das eigentlich? Woraus bestehen die Sterne, die Planeten? Leben wir alleine im Universum? Die Sache ist so komplex, dass manchen Menschen ihr Leben lang daran forschen. Aber kein Grund dieses Buch gleich wieder zuzuklappen. Denn Professor Astrokatz ist der cleverste Kater, der durch die Nacht streift. Also: Anschnallen, es geht los, wir heben ab. Mit Professor Astrokatz ins Universum ohne Grenzen.
Wie gelangen Menschen eigentlich ins Weltall, woraus besteht ein Raumanzug, wie heiß ist es auf der Sonne und wie entstehen Sterne überhaupt? Und wie sehen Marsmenschen aus? Gibt es sie überhaupt? Keine Bange: Astrokatz hat für alles eine Antwort. Ob die allerdings immer stimmen, das sei dahingestellt.
Das Buch ist voller Infos, die sich alle gar nicht auf einmal erfassenlassen. Ein Bilderbuch, für diejenigen, die mehr wissen wollen, als in „normalen“ Kinderbüchern zum Thema Weltall/Universum steht. Wer kennt schon Sterne, die Rote Zwerge heissen, oder wie geht das eigentlich mit dem Urknall und stimmt es, dass man ihn immer noch hören kann. Fast unendliches Wissen ist hier eingstreut in eine freche Geschichte mit dem Kater und seinen Kumpels. Ob Erste Mondlandung, oder Meteoritenfall; es gibt fast gar nichts, was er nicht aus der Tasche zieht.
Der Retrostil in der Illustration und im Druckbild geben dem Buch ein gewissen Etwas. Es hat den Charme eines lange gesuchten und wiedergefundenen Buches des Grossvaters, aus dem er immer wieder zitiert hat.
Nun kann die Reise wieder weitergehen.
Ach: Wenn Sie wissen wollen, was „spaghettifiziert“ heisst, dann schauen Sie auf der Seite mit den Schwarzen Löchern nach. Achtung: Sie werden wahrscheinlich in das Buch hineingesogen, wie in diese Löcher.
Viel Vergnügen.
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Unsere Postkarten mit drei verschiedenen Motiven zum Ausmalen sind gestern eingetroffen. Fragen Sie nach. Wir verschenken sie an unsere kleinen KundInnen.

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Mittwoch

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Heute haben
Karl Wolfskehl * 1869
W.C. Williams *1883
Frank O’Connor * 1903
Horst Krüger * 1919
Karin Reschke * 1940
Geburtstag

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Es passiert ja nicht alle Tage, dass einen eine Neuerscheinung so anspringt. Schon beim Herausnehmen aus dem Bücherkarton wunderte ich mich über dieses mächtige Tigerbild auf dem großformatigen Buch.

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Dieter Braun: „Die Welt der wilden Tiere“
Im Süden
Knesebeck Verlag € 29,95

.Viele Jahre ist Dieter Braun um die Welt gereist, um Tiere aus nächster Nähe zu erforschen. Ob Giraffe oder Nashorn in Afrika, Kakadu oder Ameisenbär in Südamerika oder Känguru und Koala-Bär in Australien, die alle hat er in genialen Zeichnungen detailgetreu porträtiert. Und was für Zeichnungen das sind. Hier würde mich wirklich die Originale interessieren und wie sie gemacht worden sind. Wahrscheinlich doch am PC enstanden, springen sie einen förmlich an.

Faultier

Das Braunkehl-Faultier (Bradypus variegatus) hat ein gescheiteltes Fell auf dem Bauch, damit der Regen besser abfließt, wenn es mal wieder am Baum hängt. Und, das ist nun mal wirklich brilliant, sein Fell schimmert grünlich. Das sind Algen, die darin wachsen. Als zusätzliche Nahrungsstoffe, falls das Tier mal wieder zu faul zum Rumklettern ist. Mann Mann Mann.

Zu-ª+¬gelpinguin

Ganz im Süden leben die verschiedenen Pinguine. Hier der Zügelpinguin (Pygoscelis antarctica). Da macht sich die Mama nach dem Eierlegen erstmal aus dem Staub und lässt den Papa ausbrüten. Nach zwei Monaten ist sie wieder da und bringt vorverdaute Nahrung dabei. Mahlzeit!

Mandrill

Die buntesten aller Tiere ist der Mandrill (Mandrillus sphinx). Er lebt im tropischen Regenwald und hat sich seine Farbenpracht vielleicht von den Vögeln abgeschaut. Wer weiss. Am buntesten sind die Männchen und den Chef erkennt man an den blauen Wangen.

Über den Königstiger auf dem Umschlag schreibt Dieter Braun, dass er locker drei Meter lang und 300 Kilo schwer werden kann. Er frisst täglich ca. 8 Kilo Fleisch und sein Backenbart sei kuschelig weich. Wie er das wohl herausgefunden hat?

Und so können wir uns durch die Erdteile blättern und ein schönes Tier nach dem anderen betrachten. Das Alpaka und Lama schauen uns in die Augen und der Ara leuchtet, wie wenn die Sonne auf ihn scheinen würde. Die Zähne des Krokodils sind beachtlich und der Wal vollführt einen kühnen Sprung auf die Wasseroberfläche.
Ein tolles Buch für die ganze Familie. Ich denke, dass sogar die ganz Kleinen daran eine Freude haben werden, wenn wir mit ihnen das zusammen anschauen.

Donnerstag

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Heute haben
John Galsworthy * 1867
Sibilla Aleramo * 1876
Erwin Strittmatter * 1912
René Goscinny * 1926
Wolf Wondratschek * 1943
Geburtstag.
Und es sind die Todestage von Klabund, Bertolt Brecht, Jules Romains, J.B.Priestley, Elias Canetti, Czeslaw Milosz.
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Es gibt ein neues Bilderbuch von Shaun Tan, der weltweit die höchsten Auszeichnungen für seine Werke bekommen hat und mit einem Nobelpreisträger zu vergleichen ist.

Tan
Haun Tan: „Die Regeln des Sommers“
Übersetzt von Eike Schönfeld
Aladin Verlag  € 19,90
Ab 6 Jahre

„Nie die Regeln verletzen. Schon gar nicht, wenn du sie nicht verstehst.“

Niemand weiß, woher diese Regeln kommen und wer sie sich ausgedacht hat. Aber wir kennen sie alle. „Nie auf die Ritzen von Bodenplatten treten“ beachten wir doch immer noch, wenn wir über den Ulmer Münsterplatz gehen. Shaun Tan erzählt von einem Sommer, in dem die Rivalitäten zweier Brüder immer bedrohlicher werden. Bis sie beschließen, dass ihre Liebe füreinander wichtiger ist als alle Regeln.
Der 43-jährige Shaun Tan, als Sohn malaysischer Eltern in Perth an der Westküste Australiens aufgewachsen, ist ein Weltstar unter den zeitgenössischen Illustratoren, ausgezeichnet u. a. mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis (2009), dem Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis (2011) und einem Oscar für den animierten Kurzfilm „The Lost Thing“ (2010). Zwischen Bilderbuch und Graphic Novel hat er eine eigene Gattung erfunden.
Ob es nun Bilderbücher (ab 6 jahren, wie der Verlag angibt), oder doch Bücher für Erwachsene sind, das bleibt uns als Leser selbst überlassen. Wir entdecken auf jeden Fall hier sowohl unsere Urängste, wie die warme Farbenpracht des Sommers. Wir erkennen Rivalität und den Aufbruch zu neuen Abenteuern. Und: Wir sehen den Sommer in seinen Varianten. Voll fruchtig mit überreifen Früchten und Obst, Hitze und aber auch Einsamkeit, weil alle Bekannte weit weg in Urlaub sind.
In diesem grossformatigen Bilderbuch werden diese Gesetze nacheinander vorgestellt: „Nie eine rote Socke auf der Wäscheleine hängen lassen“, oder auch „Nie die Hintertür über Nacht offen lassen“. „Keine Schnecke zertreten“, „Keine Olive übriglassen“. Aber auch „Immer eine Bolzenschneider mitführen“, bis hin zu „Nie den letzten Sommertag verpassen“. Und diesen Gesetzen des Sommers stellen sich die beiden Brüder. Wird eines dieser Befehle nicht beachtet, kann es zu großen Veränderungen kommen. Da warten übergroße Hasen hinter der Mauer, da verwandeln sich Zimmer in Unterwasserwelten und wilde Tiere machen sich in der Wohnung breit, oder besetzen den Platz auf dem Sofa vor dem Fernseher. Dies hat eine gewaltige Bildkraft und wir wissen nicht, ob wir uns in einer fernen Welt befinden, oder doch nur ums Haus herum und diese Fabelwesen und Raumschiffe sind nur in unserer Welt der Phantasie.
Aber auch die schlimmsten Befürchtungen müssen sich nicht erfüllen, wenn man einen großen Bruder hat, mit dem man heftig streiten kann, der einem jedoch im entscheidenten Moment aus der Patsche hilft. Gemeinsam erklimmen sie eine unglaubliche hohe und angsteinflößende Mauer und entdecken die andere Seite des Sommers. Hier sehen sie das, was sie am Sommer so lieben: Obst und Kuchen, aufgeschnitte Früchte, die wahrscheinlich ihre Mutter, während der Abenteuer der Jungs vorbereitet hat.
Leider kann ich Ihnen nicht mehr Bilder zeigen, da es die Rechtslage nicht erlaubt. Aber schauen Sie bei uns im Laden hineinen. Sie werden erstaunt sein.
Achtung: „Nie den letzten Sommertrag verpassen“, oder haben wir das schon?

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Samstag

Heute hat
Herbert Grönemeyer * 1956
Geburtstag
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Unsere Kinderbuchexpertin Anja Reiprich empfiehlt:

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Oliver Scherz: „Wir sind nachher wieder da, wir müssen kurz nach Afrika
Thienemann Verlag € 12,99
ab 6 Jahren

Joscha und Marie sind allein zu Hause, ihre Eltern sind ausgegangen. Plötzlich klopft es ans Fenster und ein großes Auge schaut herein. Wer kann das noch sein? Die zwei schauen nach und ein Elefant steht vor Joschas und Maries Haus. Er bittet die beiden ihn zu begleiten ,er möchte nach Afrika zu seiner Familie. Das lassen sich die Geschwister nicht zweimal sagen, sie lieben Abenteuer. Schnell ist alles gepackt, der Elefant Abuu wird noch ein bisschen angemalt, damit er nicht zu sehr in der Stadt auffällt und los geht das Abenteuer! Mit den beiden Kindern auf dem Rücken stapft Abuu los, Richtung Süden. Es ist ein langer, langer Weg bis nach Afrika, die drei müssen viele Berge, Flüsse und das große weite Meer durchqueren, Hitze in der Wüste überstehen bis sie endlich in Afrika ankommen. Aber kurz vor dem Ziel kommt Ihnen noch ein Löwe in die Quere….

Ein sehr schönes, farbenfrohes und spannendes Abenteuer-Vorlesebuch für die ganze Familie!


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Ich wünsche Ihnen ein schönes, geruhsames Wochenende.

Donnerstag

Heute haben
Clara Reeve * 1729

Stendhal * 1783
Sergej Eisenstein * 1898
Anna Maria Jokl * 1911
Derek Walcott * 1930
Joao Ubaldo Ribeiro * 1941
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Und schon wieder ein Kinder-Jugendbuch.
Und schon wieder etwas ganz Schräges.
Nachdem Lemony Snicket mit seiner Buch Serie: „Eine Reihe betrüblicher Ereignisse“ auch hier einen schönen Erfolg hatte (s. auch die Erwähnung auf diesem Blog) und unter seinem richtigen Namen Daniel Handler (heisst er wirklich so?) mit dem Jugendbuch: „43 Gründe, warum es aus ist“ beim Hanserv Verlag zu Weihnachten ganz groß eingestiegen ist (s.unser Blog), freute ich mich natürlich auf diese neue Serie, die im Goldmann Verlag erschienen ist und von der demnächst ein weiterer Band hereinflattert.(Nicht vergessen, das neue Bilderbuch von Snicket und Jon Klassen: „Dunkel“. Ich liebe Klassen und was die beiden produziert haben, ist erste Sahne. Dazu aber später).

Snicket

Lemony Snicket: „Der Fluch der falschen Frage
Meine rätselhaften Lehrjahre 1
Originaltitel: Who can that be at this Hour (Noir Book 1)
Aus dem Amerikanischen von Sabine Roth
Mit Illustrationen von Seth
Goldmann Verlag € 10,00
Kindebuch ab 9 Jahren
Gibt es auch als eBook

Ein junger Detektiv, ein mysteriöser Diebstahl und immer die falsche Frage.
Der skurrilste Fall aller Zeiten!
So schreibt der Goldmann Verlag. Na, wenn die das Abenteuerbuch mit den Schlenderinsel kennen würden, das ich gestern hier vorgestellt habe, dann hätten sie das vielleicht anders formuliert. Aber irgendwie haben sie auch recht. Ein ganz wilde, verworrene Geschichte, die um vier oder fünf Ecken geht und von der wir am Anfang nicht wissen, was hinter jeder Figur steckt. Ausser natürlich das Mädchen mit der Schreibmaschine, die sich zusammenklappen lässt. Was noch hinzukommt ist, dass dies ein biografischer Teil von Lemony Snicket ist. Also nicht von Daniel Handler. Sie merken schon, verworrener kann es nicht formuliert werden.
Lemony Snicket, der den Leser schon öfter an der Nase herumgeführt hat, ist wirklich nicht zu trauen. In seiner neuen Reihe von Detektivromanen erzählt er nun erstmals seine eigene Geschichte. Oder gibt er dies nur vor? Und treibt ein höchst raffiniertes und vergnügliches Verwirrspiel mit uns, wenn er uns in seine Kindheit entführt?
Alles beginnt in einer verwunschenen Stadt am Meer. Hier soll der junge Lemony Snicket zusammen mit S. Theodora Markson (Für was steht eigentlich „S“?), einer mehr als lausigen Detektivin, den ominösen Diebstahl einer noch ominöseren Statue aufklären. Als er mit seinen Nachforschungen beginnt, muss er aber leider erkennen, dass er immer die falschen Fragen stellt. Doch vielleicht sind es gerade diese Fragen, die Theodora und ihn auf die richtige Spur führen? Natürlich hat Lemony den richtigen Riecher und das richtige Mädchen an seiner Seite. Aber für was für eine Organisation arbeiter er und warum ist seine Mentorin die schlechteste von 52, die zur Verfügung gestanden haben? Und warum hat Lemony gerade sie ausgesucht? War es wirklich ein Diebstahl und gibt es die alte Dame wirklich, die die Diebstahlsanzeige gestellt hat?
Das Buch ist voller Sprachwitz, schrägen Typen (z.B. ein dauernd streitendes Polizistenehepaar), tollen Illustrationen und es macht Lust auf mehr Fälle um und mit dem jungen Lemony Snicket. Wie gesagt, Teil zwei folgt demnächst, zumal in diesem Buch schon erwähnt wird, dass es sich beim Wiederfinden der Statue nur um einen ganz kleinen Fall handelt, der große kommt erst noch. Das kann ja was geben.

Leseprobe

David spielt Akkordeon und erklärt nebenbei sein neues Buch.

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=yMz1eK17fIQ]

Donnerstag

Heute hat John Keats (* 1795) Geburtstag.
Der arme Kerl starb schon 1821 und liegt auf dem Nichtkatolischen Friedhof in Rom.
Ein Besuch des Friedhofes lohnt sich immer. Nicht nur wegen der vielen Katzen, die sich dort sichtlich wohlfühlen. Wir treffen dort auch andere Bekannte, wie die Herren Waiblinger und Gramsci, Goethes Sohn und halt das Grab von John Keats, auf dessen Grabstein: „Here lies One Whose Name was writ in Water“ steht.
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John Keats
A Dream, After Reading Dante’s Episode Of Paolo And Francesca

As Hermes once took to his feathers light,
When lulled Argus, baffled, swooned and slept,
So on a Delphic reed, my idle spright
So played, so charmed, so conquered, so bereft
The dragon-world of all its hundred eyes;
And seeing it asleep, so fled away,
Not to pure Ida with its snow-cold skies,
Nor unto Tempe, where Jove grieved a day;
But to that second circle of sad Hell,
Where in the gust, the whirlwind, and the flaw
Of rain and hail-stones, lovers need not tell
Their sorrows. Pale were the sweet lips I saw,
Pale were the lips I kissed, and fair the form
I floated with, about that melancholy storm.
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Ayano Imaí: „Während der Bär schlief
Deutsch von Renate Raecke
Minedition € 13,95
Bilderbuch ab 4 Jahren

Bruno Bär ist ein Eigenbrötler und zunächst gar nicht begeistert, als Vögel seinen Hut als Nistplatz entdecken. Doch er gewöhnt sich an die nette Gesellschaft, die ihn mit ihrem Gesang und fröhlichen Leben die Einsamkeit vertreibt. Dazu muss ich noch erwähnen, dass Bruno Bärs weißer Hut immer höher wird. Also, umso mehr Vögel einziehen, je mehr Nistplätze in seinem Hut entstehen, umso mehr wächst das weiße Ding in die Höhe. Doch das scheint Bruno gar nicht mehr zu stören. Es entwickelt sich sogar eine neue Mode und viele in der Stadt wollen auch so einen hohe Hut (wie der sich nur tragen lässt???), aber die Vögel wollen nur bei Bruno nisten. Eines Tages sind alle Vögel verschwunden. Es ist Herbst und die Tage werden kälter. Traurig wartet Herr Bär nun jeden Tag auf ihre Wiederkehr und wird dabei von einem tiefen Schlaf übermannt. Alles ist weiß um sein Haus herum. Die Wiesen, die Bäume, sein Haus und der Hut, der im Garten steht und hoch wie ein Telefonmasten ist. Als er erwacht, wartet eine wunderbare Überraschung auf ihn.
Ayano Imaí hat eine verträumt schöne, eine schöne Traumgeschichte geschrieben und gemalt. Ob da nun alles stimmig ist, oder der Fantasie der Künstlerin entsprungen, spielt wirklich keine Rolle, weil das Bilderbuch wirklich aus dem Rahmen des Normalen kippelt.

Auf pinterest finden Sie viele andere Illustrationen von Ayano Imaí, damit Sie sich einen kleinen Eindruck über ihre sehr eigene Art der Malerei machen können.