Heute haben Pierre Marivaux * 1688 Friedrich Glauser * 1896 Jacques Prévert * 1900 Alfred Andersch * 1914 Betty Friedan * 1921 Werner Schwab * 1958 Stewart O’Nan * 1961 Geburtstag ________________________________________
„Das Allerschwerste dünkt mich immer, einen ganz fremden Standpunkt gelten zu lassen.“ Friedrich Glauser ________________________________________
Jetzt gilt es rechtzeitig auf dem Markt einzukaufen:
Kochbücher gibt es wie Sand am Meer. Und doch hat uns dieses Buch, als es eine Kundin bestellt und wir reingeschaut hatten, sofort inspiriert. Sind es doch so viele Rezepte, die man kennt, oder schon immer mal wieder kochen wollte. Also diese Aha-Erlebnisse. Ja, genau! Das wollte ich doch …. Knödel, Käse, Kaiserschmarren und vieles mehr aus den Bergregionen von Frankreich über die Schweiz, Deutschland, Österreich und Italien bis nach Slowenien. Irgendwie riecht das nach Wohlfühlküche und nicht nach großen Tellern mit kaum was drauf. Los geht es mit herzhaften Knödeln oder einer kräuterduftenden Pasta. Es folgt eine zünftige Brotzeit, eine cremige Suppe oder ein würziges Käsefondue. Bei den süßen Schmankerln fällt die Wahl angesichts all der herrlichen Mehlspeisen wie Topfenpalatschinken, Germknödel und Marillenstrudel schwer. Aber auch eingelegte Pilze und Vorratstipps gehören dazu. Und das alles wird unterlegt mit vielen großen Fotos, die noch mehr anmachen, das eine oder andere nachzukochen.
Die Leseprobe zeigt einen Querschnitt durch das Buch. Von Pasta bis zum Kuchen. ___________________________________
Nicht vergessen:
Am kommenden Dienstag, 7.Februar, gibt es ab 19 Uhr wieder eine „Erste Seite“. Clemens Grote liest aus aus vier Romanen und unsere Gäste Adi Hübel und Dietmar Herzog präsentieren ihr gemeinsames Buchprojekt „Bei Anruf Wort“. Mehr Infos finden Sie auf unserer Veranstaltungsseite.
Franz Hohler (Text) und Kathrin Schärer (Illustrationen): „Das kleine Wildschwein und die Krähen„ Hanser Kinderbuchverlag € 16,00 Bilderbuch ab 3 Jahren
Das Wildschwein-Ehepaar bringt ihren Kindern bei, wie sie die Erde aufwühlen, um an Wurzeln zu kommen, oder Stängel abknicken, um Maiskolben essen zu können. Das kleinste Wildschwein hört jedoch lieber den Vögeln zu und grunzt im Bass mit. das gelingt so gut, dass es in den Vogelchor aufgenommmen wird. Großes Kopschütteln bei den verwirrten Eltern. Das kleine Wildschwein teilt sogar seine Maiskolben mit den Vögeln. Das geht so lange gut, bis es krank wird und auch Kastanien, die der Vater extra jenseits des Gotthardpasses holt nichts mehr helfen. Immer dünner wird das Kleine. Auch der Gesang der Vögel nützt nichts mehr. Nur Kastanien aus Paris würden es retten, meint der Wildschweindoktor. Aber so weit kann kein Wildschwein rennen. Wie gut, wenn man Freunde hat, die fliegen können …
Eine herrliche Tiergeschichte von Franz Hohler und in ihrer gekonnten Art passend illustriert von Kathrin Schärer.
Hier eine kleine Vorschau unserer Veranstaltungen:
Dienstag, 7.Februar, 19 Uhr „Die 1.Seite“ Wir stellen folgende Bücher vor: Claire Keegan: „Das dritte Licht“ H. W. Richter: „Geschichten aus Bansin“ Milena Michiko Flasar: „Oben Erde, unten Himmel“ Adi Hübel & Dietmar Herzog präsentieren ihr Buch: „Bei Anruf Wort“ Bei uns in der Buchhandlung Eintritt frei
Die „1.Seite“ gibt es immer am 1.Dienstag im Monat um 19 Uhr. Also am 7.3., 4.4. … Im Mai fällt die „1.Seite“ aus.
Dienstag, 14.Februar, 19 Uhr Jana Bürgers und ihre Zeit in der Ukraine Im Rahmen der „Winterhilfe für die Ukraine“ des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels. Im Anschluß Lyrik auf ukrainisch und deutsch Bei uns in der Buchhandlung Eine Spendenkasse steht bereit
Dienstag, 28.Februar, 19 Uhr SüdwestPresse Forum Elisabeth Zoll: „Wir bleiben!“ Warum sich Frauen aus der katholischen Kirche nicht vertreiben lassen. Im Stadthaus Ulm Eintritt € 6,50
Mittwoch, 19.April, 19 oder 20 Uhr Janina Hecht: „In diesen Sommern“ Sparkasse Ulm, Neue Mitte
Freitag, 28.April, 19 Uhr Milena Michiko Flasar: „Oben Erde, unten Himmel“ Bei uns in der Buchhandlung Eintritt € 10,00
Mittwoch, 25.Oktober, 19 Uhr Judith Hermann: „Wir hätten uns alles gesagt“ Ort noch nicht bekannt Eintritt € 10,00 ______________________________________
Konferenz Arctic Frontiers „Die Arktis verliert ihren Schutzschild“
Das arktische Eis schmilzt schneller als gedacht. Über die Folgen debattieren Experten auf einer Konferenz im norwegischen Tromsö. Warum die Lage trotzdem nicht ausweglos ist, erklärt Meeresbiologin Boetius im Interview.
tagesschau.de: Bei der Konferenz geht es darum, wie der Klimawandel die Arktis verändert. Wie sehen die Auswirkungen aus?
Antje Boetius: Die sind recht dramatisch, so sagen es alle hier. Ob es die Vereinigung der Bürgermeister der Arktis ist, ob es die Vertreterinnen und Vertreter der indigenen Völker sind, ob Wissenschaft oder Politik – alle sind sich einig: Keine andere Region der Erde steht vor solchen Herausforderungen, denn die Erderwärmung schreitet hier drei- bis viermal so schnell voran wie im Rest des Planeten.
Und das merkt man bei Eis und Schnee, bei Extremwettern oder bei der Frage nach den Chancen der jungen Generation. Die Frage ist: Wie geht man damit um, dass diese Krise überall zu merken ist und alle betrifft?
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Das komplette Interview finden Sie hier auf tagesschau.de vom 1.2.2023
Heute haben Oskar Panizza * 1853 Hans Werner Richter * 1908 Michael Ende * 1929 _________________________________
Die Erzählung „Die Zigarrenkiste“ von Hans Werner Richter ist fertig und wir verteilen/verschenken sie schon. Wenn Sie Interesse an dieser sehr lustigen Geschichte aus Bansin an der Ostsee haben, melden Sie sich. Wir tüten sie für Sie ein.
(„Die Zigarrenkiste“ aus Hans Werner Richter: „Geschichten aus Bansin“, Wagenbach Verlag) __________________________________
Winfried Hermann Bauer Kriegslogik
Der Krieg hat seine eigene Logik Weißt du Ihr Ziel ist Die Vernichtung der Alternative Ihre Währung heißt Tapferkeit Vor dem Feind Im Zielfernrohr Erkennst du am Ende Vielleicht Noch Deinen Irrtum ____________________________________
Jetzt als Taschenbuch:
Jonathan Franzen: „Crossroads„ Original € 14,90 Aus dem Amerikanischen von Bettina Babarbanell Rowohlt Verlag € 17,00
Ein wirklich dicker Brocken und es ist der erste von drei Folgen. Es kommen also noch zwei Romane und ich bin so was von gespannt, wie es weiter geht, da Franzen geniale Cliffhanger eingebaut hat. Kurz vor Weihnachten vor 50 Jahren, irgendwo im mittleren Westen der USA. Eine Familie mit vier Kindern. Jedes Familienmitglied bekommt jeweils ein eigenes Kapitel und wir merken schon nach wenigen Seiten, dass sich hier Gräben und Verwerfungen auftun. Zwischen den Zeilen lesen wir, dass in der Familie einiges aus dem Ruder läuft. Franzen hält, wie schon in seinem frühen Roman „Korrekturen“, der us-amerikanischen Gesellschaft einen Spiegel vor. Und das macht er anhand weniger Personen. ________________________________
BERLIN taz| Von überall schallen derzeit Rufe, härter gegen die Letzte Generation vorzugehen. Dabei sind in den Berliner Gerichten bereits 174 Verfahren anhängig, in denen den Aktivist:innen der Gruppe meist Nötigung und häufig auch Widerstand vorgeworfen wird. Doch vereinzelt regt sich offenbar auch unter den Richter:innen Widerstand dagegen, Klimaaktivismus mit Strafen zu begegnen.
So hat ein Richter des Amtsgerichts Tiergarten einen Antrag der Staatsanwaltschaft für einen Strafbefehl abgeschmettert und sich dabei ausdrücklich auf die Klimakrise bezogen. In der Begründung des Beschlusses von Anfang Oktober, der der taz vorliegt, heißt es, die Klimakrise sei eine „objektiv dringliche Lage“ und „wissenschaftlich nicht zu bestreiten“. Bei einer Bewertung des Protestes sei das nur „mäßige politische Fortschreiten“ der Klimamaßnahmen zu berücksichtigen. Die Handlungen der Beschuldigten, die für dreieinhalb Stunden die Kreuzung am Frankfurter Tor blockiert haben soll, seien „nicht verwerflich“.
Den Vorwurf des Widerstands verwarf er, weil sich an den Asphalt zu kleben keine Gewalt darstelle. Auch sei Polizist:innen das Bepinseln einer Hand zuzumuten. Auch den Vorwurf der Nötigung verwarf er. Demonstrationen seien „lästig, aber für den demokratischen Rechtsstaat unerlässlich“. Unter anderem bewertet der Richter die Blockade als „nicht verwerflich“, da keine Rettungswege blockiert wurden und an der Kreuzung regelmäßig mit Staus zu rechnen sei. Auch betreffe das Anliegen der Aktivistin „alle Menschen, also auch die durch die Blockade betroffenen Fahrzeugführer“.
Heute haben Robert Louis Stevenson * 1850 Peter Härtling * 1933 Geburtstag ____________________________________
Heinrich Lersch (1889-1936) November
Es weint ein schmerzlich Lied sich durch den Wald, ist’s Vogel- oder Menschenton? Ist es der Wind, der Äste geigt?
Der Nordwind hat sich aufgemacht, er fegte erst die Felder kahl; dann ging er durch den Sommerwald und nahm die bunten Stimmen mit und trank der Blätter grünes Blut.
Nun deckt ein Schleier, grau und dicht, das welke Antlitz der Natur, dass niemand ihren Kummer sieht. Es weint ein schmerzlich Lied sich durch den Wald. ________________________________________
Gestern hatte Hans Werner Richter Geburtstag und heute stelle ich ein Buch mit Erzählungen von ihm vor, das ich in Bansin auf Usedom entdeckt habe.
Hans Werner Richter: „Geschichten aus Bansin“ Mit einer Nachbemerkung von Klaus Wagenbach Wagenbach Verlag € 10,90
Ich wusste gar nicht, dass Hans Werner Richter aus Bansin kommt. Für mich war er der Gründer der Gruppe 47. In Saulgau hat sich die Gruppe mehrfach getroffen, eventuell auch zum ersten Mal. Dort bin ich aufgewachsen und habe deshalb so ne minikleine Beziehung dazu. Nun stolpere ich über das Hans Werner Richter Haus in Bansin, erfahre, dass er dort aufgewachsen ist und nehme mir von dort diesen Erzählband mit. Sieben Geschichten über seinen Vater finden wir darin. Mit viel Humor erzählt er darin über ihn, seine Mutter und über die sehr armen Verhältnisse, in denen die Familie aufgewachsen ist. Der Zeitraum reicht von den 20er Jahren bis zur DDR. Richters Mutter war Wäscherin, sein Vater Aushilfsarbeiter, Fischer, Bademeister und auch mal Tankwart. Er war ein großer Aufschneider, der von großen Gewinnen träumte, die bei jeder Weitererzählungen größer wurden und dann wieder zerronnen. Richter erzählt über die Entwicklung des Badeorts Bansin mit seinen Chauffeuren und Adligen, die dort die Sommerfrische verbrachten. Wie sich dies so langsam änderte und die Reichen, selbst hinterm Steuer sitzend, dort auftauchten. Deshalb hat Richters Mutter die Idee zu einer Tankstelle, die dann sein Vater betreibt, jedoch den täglichen Gewinn großspurig verjubelt. Richter schreibt über den Holzklau seines Vaters. Wie er einen Lastwagen voller Schlafanzüge der Wehrmacht findet und sich bei jeder Hochrechnung mehr Gewinn verspricht. Einmal ist er wirklich der Held des Tages: Er wird Schützenkönig. Jedoch: es ist ein abgekartetes Spiel und der Schützenverein sucht (wie jedes Jahr) einen, der siegt und somit auch alle Runden in der Dorfkneipe bezahlen muss. Da Richters Vater nur wenig Geld besitzt, begleicht seine Ehefrau die Zeche. Ein Betrag, der einem Jahresgehalt als Wäscherin gleichkommt. Dies alles wird wie in einem Schelmenroman erzählt. Wir sind immer wieder am Schmunzeln und Lachen und merken gleichzeitig, wie arm die Menschen dort waren. Im Nachwort erzählt Klaus Wagenbach über einen feuchtfröhlichen Betriebsausflug des Wagenbach Verlages nach Bansin.
Hans Werner Richter, 1908 in Bansin auf der Fischerinsel Usedom geboren, arbeitete zunächst als Buchhändler und für Verlage. 1946 gab er mit Alfred Andersch die Zeitschrift „Der Ruf“ heraus. Kurz darauf gehörte er als Initiator des ersten Treffens zu den Mitbegründern der Gruppe 47. 1993 starb er in München.