Heute haben
Bram Stoker * 1847
Margaret Mitchell * 1900
Peter Weiss * 1916
Kazuo Ishiguro * 1954
Geburtstag
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Karl Henckell
Feuerbrand
Ich bin ein Feuerbrand und schwimme
In einem Eismeer hin und her.
Es kommt die Nacht, wo ich verglimme,
Dann sprüh ich keine Funken mehr.
Die Robben und die weißen Bären,
Sie glotzen grimm auf meine Glut.
Wenn meine Flammen kraftlos wären,
Gleich fräße mich die kalte Brut.
Die Brut muß Brand und Lohe scheuen,
Sie watschelt weit herum im Kreis –
Ich muß die roten Funken streuen,
Bis ich vergeh in Nacht und Eis.
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Seit heute als Taschenbuch:
Paolo Cognetti: „Acht Berge“
Penguin Verlag € 10,00
Claudia Wiltschek empfiehlt:
Pietro lebt mit seinen Eltern in Mailand, eine Stadt, in der sich sein Vater, aber auch seine Mutter nicht zurechtfinden, sind sie doch beide in den Bergen aufgewachsen. So oft wie möglich wird in die Berge gefahren, der Vater schnürt die Wanderschuhe und stürmt jeden nur möglichen Gipfel. Mit sieben Jahren ist auch Pietro soweit und möchte mit und damit beginnt ihre gemeinsame Zeit der grossen Bergtouren und Gipfeleroberungen. In Grana, einem kleinen Bergdorf im Aostatal wird eine kleines primitives Haus gemietet , in dem Mutter und Sohn den ganzen Sommer verbringen, der Vater kommt dazu, wenn es die Arbeit erlaubt. In Grana leben nur noch 14 Menschen, früher waren es einmal hundert und einer davon ist Bruno, das einzige Kind in diesem Dorf.
Bruno ist ganz anders als der gleich alte Pietro, meist sich selbst überlassen und muss die Kühe seines Onkels hüten. Nach anfänglichem Fremdeln freunden die beiden sich an, täglich sind sie gemeinsam unterwegs, streifen an endlosen Sommertagen durch schattige Wälder und folgen dem Wildbach bis zu seiner Quelle, oder erklimmen zusammen mit Pietros Vater die Gipfel.
„Acht Berge“ folgt dem Leben der Freunde über drei Jahrzehnte, aus der Perspektive von Pietro erzählt. Als der Vater stirbt, hinterlässt er seinem Sohn ein Grundstück bei Grana und nach vielen Jahren und ganz verschiedenen Lebenswegen treffen sich beiden wieder.
Man schlägt „Acht Berge“ auf und ist sofort in der Höhe, geniesst die Gipfel und die Natur und möchte nicht mehr absteigen. Ein stilles, berührendes Buch, das uns nicht nur in die Berge führt, sondern auch ganz feinfühlig über Freundschaft, Familie und den Lauf des Lebens erzählt.
Paolo Cognetti, 1978 in Mailand geboren, verbringt die Sommermonate immer in seiner Hütte im Aostatal auf 2000 Metern Höhe. Er hat Mathematik studiert, die Filmhochschule in Mailand besucht und gemeinsam mit einem Freund eine Produktionsfirma für Dokumentarfilme geleitet. Paola Cognettis neuestes Buch „Acht Berge“ stand wochenlang in den Top Ten der italienischen Bestsellerliste.