Samstag, 17.Juli


DieBilder und Berichte über die Hochwasserzerstörungen machen mich sehr traurig und wütend.
Überall lesen, hören, sehen wir, dass wir in einer Klimakrise, -katastrophe sind und es passiert viel zu wenig. Wir wollen es nicht wahrhaben und viele Politiker denken nur an Wahlkampf.
Ich denke viel an die Menschen, die alles verloren haben, viele sogar ihr Leben.
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Ab Minute 15:30 kommt der Klimaforscher Stefan Rahmstorf zu Wort.

Umweltinstitut München e.V.
Fabian Holzheid

(Politischer Geschäftsführer)

Die Klimakrise ist mit voller Wucht bei uns angekommen. Im Westen Deutschlands, aber auch in den benachbarten Niederlanden und in Belgien hat anhaltender Starkregen dazu geführt, dass kleine Bäche zu reißenden Strömen wurden und ganze Ortschaften überspülen. Noch immer sind viele Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten. Bereits jetzt sind mehr als 100 Todesopfer zu beklagen und über 1000 Menschen werden noch vermisst. Die dramatischen Bilder und Meldungen, die uns aus der Region erreichen, haben auch uns schockiert und zutiefst betroffen gemacht. Unser Mitgefühl gilt allen Betroffenen, den Angehörigen und den vielen Helfer:innen vor Ort.

Vielerorts waren solche Szenarien zuvor unvorstellbar. Doch die Klimakrise verschiebt die Maßstäbe – mit realen, bedrohlichen Folgen, und zwar auch für uns im lange sicher geglaubten Mitteleuropa. Die globale Erwärmung bremst atmosphärische Windströmungen, die den sogenannten Jetstream bilden, und begünstigt so stationäre Extremwetterlagen wie die anhaltenden, starken Niederschläge, aber auch die extreme Hitze, die Nordamerika gerade heimsucht.

Die heute beobachtbaren katastrophalen Zustände sind Ausdruck einer jahrzehntelangen Verweigerung wirksamen Klimaschutzes – auch durch die bundesdeutsche Politik. Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet forderte gestern im Krisengebiet mehr Tempo beim Klimaschutz – von wem eigentlich, fragt man sich da, immerhin ist er selbst Ministerpräsident des bevölkerungsreichsten Bundeslandes und seine CDU regiert seit 16 Jahren im Bund. Tatsächlich wurde schon am Abend klar, dass er keineswegs daran denkt, an seinem eigenen Kurs etwas zu ändern: „Weil jetzt ein solcher Tag ist, ändert man nicht die Politik“, so Laschet in den WDR Nachrichten. Doch gerade seine Politik, die weiterhin auf Autobahn-Neubauten setzt, ein Tempolimit verweigert, den Ausbau von Wind- und Solaranlagen ausbremst und Kohle noch bis 2038 verfeuern will, ist Kern des Problems.

Aus Sicht von Laschets Parteifreund Bundeswirtschaftsminister Altmaier wird Klimaschutz „nur dann funktionieren, wenn unser Wohlstand dadurch nicht gefährdet wird“. Doch die Bilder der zerstörten Dörfer im Hochwassergebiet zeigen auf bedrückende Weise, wie der Klimawandel in kürzester Zeit Existenzen zerstören kann, die sich Menschen in vielen Jahren aufgebaut haben. Sie machen deutlich, dass wir unseren Wohlstand nur bewahren können, wenn Politiker:innen wie Laschet und Altmaier aufhören, wirksamen Klimaschutz zu Gunsten von Partikularinteressen zu blockieren.

Wollen wir das schlimmste Klimachaos abwenden, so braucht es jetzt einen radikalen Wandel im Energie-, Verkehrs- und Gebäudesektor. Dafür, wie das gelingen kann, haben die Parteien unterschiedliche Konzepte vorgelegt. Wir Wählerinnen und Wähler sind bei der Bundestagswahl im September aufgefordert, darüber abzustimmen, welche Ideen überzeugen. Die aktuellen Vorboten einer entfesselten Klimakrise zeigen, was auf dem Spiel steht.

Angesichts der Lage in den von der Unwetter-Katastrophe betroffenen Gebieten und der überwältigenden Unterstützungsangebote aus der Bevölkerung hat das Land Rheinland-Pfalz beim Innenministerium ein Spendenkonto eingerichtet.

Unter dem Kennwort „Katastrophenhilfe Hochwasser“ können Spenden auf folgendes Konto bei der Sparkasse Mainz überwiesen werden:Empfänger: Landeshauptkasse Mainz

IBAN: DE78 5505 0120 0200 3006 06

BIC: MALADE51MNZ

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Hilfen direkt für betroffene Buchhandlungen:
Sozialwerk des Deutschen Buchhandels

Postbank
IBAN DE51 5001 0060 0078 1186 01
BIC PBNKDEF
F

Frankfurter Sparkasse
IBAN DE71 5005 0201 0000 3515 55  
BIC HELADEF1822

Für eine Spendenbescheinigung bitte die vollständige Adresse im Verwendungszweck angeben!