Heute haben
Paul Gerhardt * 1607
Gabriele D’Annunzio * 1863
Heinrich Maria Ledig-Rowohlt * 1908
Jack Kerouac * 1922
Edward Albee * 1928
Kathrin Schmidt * 1958
Jenny Erpenbeck *1967
Geburtstag
Gabriele D’Annunzio
Il vento scrive
Su la docile sabbia il vento scrive
con le penne dell’ala; e in sua favella
parlano i segni per le bianche rive.
Ma, quando il sol declina, d’ogni nota
ombra lene si crea, d’ogni ondicella,
quasi di ciglia su soave gota.
E par che nell’immenso arido viso
della pioggia s’immilli il tuo sorriso.
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Krimitipp der Woche:
Gianrico Carofiglio: „Trügerische Gewissheit„
Aus dem Italienischen von Monika Lustig
Folio Verlag € 14,90
Gianrico Carofiglio, geb. 1961 in Bari, arbeitete als Antimafia-Staatsanwalt und Berater des italienischen Parlaments, seit 2008 ist er Mitglied des Senats. Seine Kriminalromane werden in über 20 Sprachen übersetzt und wir haben die ersten drei Krimis mit Avvocato Guido-Guerrieri seit Jahren als Taschenbuch im Regal stehen.
Im Februar erschien diese kleine Fingerübung, ganz im Stile der Sherlock Holmes Erzählungen. Holmes, das Überhirn hat es oft mit unlösbaren Fällen zu tun, oder mit Vorfällen, die eine völlig anderde Wendung nehmen. Mit seinem Maresciallo Fenoglio hat Carofiglio eine neue Figur geschaffen, die zwar ganz im Gegensatz zum extrovertierten Holmes steht, dessen Gespür für Menschen, Ungereimtheiten in die gleiche Richtung gehen.
Zu Beginn führt ihn Carofiglio gleich so ein, dass er uns sympatisch wird. (Gute alte Schreibwerkstattschule). Er nimmt u tuzz, genannt der Kopfstoß, fest. Ein Bankräuber, der mit Lastern rückwärts in Richtung des geöffneten Tresors rast, das Geld mitnimmt und mit einem anderen Auto davonfährt. Nun ist die Polizei auf einer heisser Spur und tatsächlich, sie finden ihn, als er mit Frau und Kind ein Krankenhaus betritt. Sein Sohn leidet an epileptischen Anfällen und u tuzz ist in großer Sorge um ihn. Fenoglios Kollegen möchten sofort mit gezückter Waffen auf ihn los und dingfest machen. Dies verbietet jedoch Fenoglio aus Sorge um das Kind. So geht er alleine ins Krakenhaus, findet dort den besorgten Bankräuber auf der Wartebank, während sein Sohn und seine Frau bei der Untersuchung sind. Ohne viel Orte ist zwischen den beiden klar, dass das Spiel zuende ist. U tuzz möchte noch das Gespräch mit dem Arzt abwarten und kommt danach ohne Widerstand mit ins Polizeiauto.
So einer ist also Fenoglio und seine Kollegen sind wieder einmal sehr erstaunt.
Dass er noch andere Vorzüge und Kenntnisse hat, sehen Sie hier:
Wieder spielt der Fall in Bari, Carofiglios Heimatsstadt. Dort wird eine Leiche mit aufgeschnittener Kehle in seiner Küche gefunden. Relativ schnell wird ein junger Mann als Täter gefunden und festgenommen. Der Tote war Geldleiher und der Vater des Festgenommen in großen finanziellen Schwierigkeiten. Er wird dann auch noch gesehen, wie er aus dem Haus gerannt ist, die Mordwaffe in einen Müllcontainer geworfen hat und mit einem Auto davonfuhr, dessen Nummer auch noch erkannt worden ist.
Also alles klar, denkt die Polizei. Doch der junge Mann schweigt beharrlich und Fenoglio kommen immer mehr Zweifel an einem so einfach gestrickten Fall.
Ein Kriminalfall zum Genießen, mit einem melancholisch, musisch veranlagten Maresciallo, der einen besonderen Spürsinn besitzt und von dem wir hoffentlich, nach diesen knapp 130 Seiten, noch mehr bekommen.
Die Übersetzerin behält die altertümliche Anreden im Süden Italiens bei und so hören wir oft das, für uns nicht mehr gebräuchliche „Ihr“ statt „Sie“.
Ach, übrigens: Im Nachspann schreibt Carofiglio auf, was aus den einzelnen Personen geworden ist. Der Sohn von u tuzz wurde wieder gesund.
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Morgen gibt es die 27.Sonntagsskizzen von Detlef Surrey.
Dr. Sketchy´s „The Drunken Sailor Session“
„Dr. Sketchy is when Cabaret meets life drawing – eine Zeichenstunde der etwas anderen Art…”, so beschreiben die Berliner Veranstalter das Burlesque Zeichen Event, das in New York seinen Ausgang nahm.
Oh – Paul Gerhardt – der Compagnon meines Ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-Großvaters !