Während unser Buchladen geschlossen war, haben wir, dank der vielen Kundenbestellungen, wahnsinnig viele Rechnungen geschrieben. Daß da manchmal bei uns etwas schief gelaufen ist und daß Kund:innen auch mal die Rechnung verschlampert haben, ist klar.
Ende letzter Woche kam ein Kunde und hat sein/unser Rechnungsdurcheinander beglichen und einen Tag später bekam er eine Mahnung von uns, die schon auf dem Postweg zu ihm war.
Am Sonntag kam dann dieses Gedicht von ihm:
ISCHGL, dort hat alles angefangen,
in einer Bar konnten Viren in den Umlauf gelangen.
Zurück in der Heimat brach die Hölle los,
Viren sind rüchsichts- und gnadenlos.
Lock down! Drhoim solled ihr bleibe, Büecher veschlinge,
et in d‘ Kirch, ins Theater, et im G‘ sangverei singe,
beim Buechlade bschdelle, aber ganged et nei,
de Händler kennt z‘ ISCHGL gwese sei.
Rechnungen muss er schreiben, ist diese Menge aber nicht gewöhnt,
weshalb er mit dem Schicksal hadert und stöhnt:
Warum ich, warum diese, warum gerade jetzt?
Hab ich jemand, der mir den Schaden ersetzt?
Schnell schaffet der Maa, was aber heißt
dass es eäm mei Lieferung ausenanderreißt.
Zwei Päckle, zwei Rechnunge, Überweisung am Stück,
des gibt Chaos, Kuddlmuddl, e Vor-und-z’rück.
Nach Monaten: Zahlungserinnerung
die Sache bekommt noch mal neuen Schwung,
ich setze mich hin, ein Gedicht zu schreiben
um aufkeimenden Unmut zu vertreiben.
Liebe Leut, mached Euch wege dem koin Kopf
des ganze Heckmeck war oonetig wie en Kropf,
i dank Euch reacht schee für die oograde Gschicht
weil ohne Aastoß schreib i koi Gedicht.
Nun ist’s eins geworden, nicht ganz ausgereift
kann sein, dass nicht jeder jede Zeile begreift,
Leben heißt Fehler, doch es geht immer weiter
und nach dieser Lektüre sind Sie hoffentlich heiter.
Viele Grüße an Sie und ihr Team
L.L.
Haha. Vielen Dank dafür.
S.W.