Heute haben
Johann Heinrich Pestalozzi * 1746
Jakob Michael Reinhold Lenz * 1751
Jack London * 1876
Danil Charms * 1905
Haruki Murakami * 1949
Antonio Munoz Molina * 1956
Geburtstag
_____________________
Jakob Michael Reinhold Lenz
An die Sonne
Seele der Welt, unermüdete Sonne!
Mutter der Liebe, der Freuden, des Weins!
Ach ohne dich erstarret die Erde
Und die Geschöpfe in Traurigkeit.
Und wie kann ich von deinem Einfluß
Hier allein beseelt und beseligt
Ach wie kann ich den Rücken dir wenden?
Wärme, Milde! Mein Vaterland
Mit deinem süßesten Strahl, nur laß mich,
Ach ich flehe, hier dir näher,
Nah wie der Adler dir bleiben.
________________
„Die Liebe in mir“
Original: „Reign Over Me“
Regie: Mike Binder
DVD € 9,99
ab 6 freigegeben
Charlie Fineman (gespielt von Adam Sandler, den wir eigentlich in Blödelrollen kennen) leidet extrem unter dem Verlust seiner Familie, seiner Frau und seiner drei Töchter, die im Flugzeug saßen, das in am 11.September in einer der Türme raste. Seidem hat er sich verschlossen und lebt zurückgezogen in seinem Apartment und vertreibt sich die Zeit mit einem Computerspiel. Unter seinen Kopfhörern verborgen und auf seinem Minimotorroller fährt er durch Manhattan, um chinesisch essen zugehen, oder Besorgungen zu machen. Mit dem Entschädungsgeld als Opfer kann er finanziell sehr gut leben. Die andere Hauptperson, Alan, ein schwarzer Zahnarzt, auch mit viel Geld, einer Wohnung in bester Lage, mit Frau und Kindern, sieht ihn zu Beginn des Filmes über eine Straßenkreuzung flitzen, nachdem er ihn seit Jahren nicht mehr getroffen hat. Gemeinsam waren sie Studienkollegen, haben beide als Zahnarzt gearbeitet, bis Charlie aus der Bahn geworfen worden ist. Alan nimmt die Spurensuche auf und findet seinen alten Freund wieder, der ihn jedoch nicht erkennt, oder nicht erkennen will, da er sich an nichts mehr erinnern will. Fast wie ein Autist steht Charlie seinem Freund von früher gegenüber. Nun beginnt für beide eine Zeit der Veränderung. Charlie öffnet sich sehr langsam und Alan nutzt die Gelegenheit, um aus seinem Trott zu flüchten, zumal er noch einen Vorwurf wegen sexuellen Missbrauchs am Hals hat, der allerdings aus der Luft gegriffen ist.
„Reign Over Me“, der Originaltitel, ist auch der Name eines Musikstückes der Who (Love, reign over me“) und dieser Ohrwurm geht mir nicht mehr aus dem Kopf, da er immer wieder eingespielt wird. Genauso wie viele kleine wunderbare Szenen aus dem Film, die ich gerne noch einmal sehen möchte. Diese Gespräche zwischen den beiden Männern, oder die Szenen mit Charlie und seiner Therapeutin, die ihm so langsam auf den richtigen Weg bringt. Die Sequenz während oder kurz nach der Gerichts-verhandlung, gegen Ende des Filmes, sind schon große Klasse. Der Richter, gespielt von Donald Sutherland, hat den Überblick, durchschaut, was im Kopf von Charlie vorgeht und lässt einige sehr schlaue Sätze los. Und natürlich die Rollerfahrten durch das nächtliche Manhattan. Da bekomme ich schon ordentlich Sehnsucht.
Mir hat der Film sehr gut gefallen, obwohl er sich natürlich aller Hollywood-Klischees bedient, aber allein wie Sandler diesen Charlie spielt, der irgendwie aussieht und nuschelt wie ein jüngerer Bob Dylan, sind schon sehenswert. Und wenn manchmal die Augen feucht werden, schadet das ja nicht.
______________________
Diese Woche besucht uns Verena Güntner und liest aus ihrem Buch „Es bringen“.
Es könnte voll werden, da es sich um ein Heimspiel, der in Ulm geborenen Autorin handelt. Sie können sich aber schon Plätze reservieren.
Freitag, 16.Januar um 19 Uhr. Eintritt € 10,00
„Ich schiebe einen nach dem anderen zur Seite, nur Hannes sagt „Ey!“, aber der bekommt meinen Zwei-Sekunden-Mörderblick und guckt sofort weg. Vorne hievt Herr Knittel grade den dicken Ben über den Bock. Herr Knittel macht ein besorgtes Gesicht, während er Ben hievt. Er macht immer ein besorgtes Gesicht, es ist sein Hobby, das Besorgtgucken. Ich hab das gleich in der ersten Stunde kapiert und nie mehr
falsch eingeordnet. Man kann es sogar für sich benutzen, das Besorgtsein vom Knittel, und das hab ich gemacht. Einmal, vor nem halben Jahr war das, da hab ich so getan, als hätte ich Rippenbruch. Hatte ich nämlich tatsächlich mal nach ner Klopperei, ist schon länger her, aber zu der Zeit hatte ich den Trainingsplan noch nicht genau aufgestellt und hab die Röntgenbilder gar nicht richtig angeschaut, auf denen mir
der Arzt die drei gebrochenen Rippen gezeigt hat. Das würde mir heute nicht mehr passieren. Ich konnte das Ganze aber trotzdem bei der Rippenbruchvortäuschung extrem gut einsetzen, weil ich mir den Schmerz damals gut eingeprägt habe und sowieso automatisch immer alles für mögliche spätere Trainingseinsätze abspeichere.“