Montag

Heute haben
Karl Kraus * 1874
Bruno Apitz * 1900
Harper Lee * 1926
Roberto Bolano * 1953
Ian Rankin * 1960
Geburtstag.
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Einige Zitate des großen Sprachkünstlers und heutigem Geburtstagskindes Karl Kraus

Das Leben ist eine Anstrengung, die einer besseren Sache würdig wäre.

In der Liebe ist jener der Hausherr, der dem anderen den Vortritt läßt.

Das ist das wahre Wunder der Technik, daß sie das, wofür sie entschädigt, auch ehrlich kaputt macht.

Man glaubt gar nicht, wie schwer es oft ist, eine Tat in einen Gedanken umzusetzen.
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Mit flotter Musik die Woche zu beginnen, scheint mir bei dem grauen Wetter genau das Richtige zu sein. Gestern abend habe ich den Film „Chico und Rita“ angeschaut und habe immer noch die Musik im Ohr. Deshalb beginne ich den heutigen Tipp gleich mal mit dem Trailer.

http://www.youtube.com/watch?v=ZTWxB9hRjwI

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„Chico und Rita“
Regie:  Fernando Truebaund /Javier Mariscal
DVD € 12,99
Bei uns im Laden erhältlich.
Die Musik gibt es auch als Soundtrack auf CD.

Dieser 2010 entstandene Animationsfilm wurde u.a. für einen Oscar in der Sparte „Bester animierter Spielfilm“ nominiert, bekam einen Preis beim Trickfilmfestival in Stuttgart und erhielt den Europäischen Filmpreis 2011. Und das alles für einen Film, den wir vor Jahren noch als Trickfilm bezeichnet hätten.
Die Regisseure erzählen in diesen 93 Minuten das Leben des Jazzpianisten Chico, der zusammen mit seinem Freund Ramon, in Havana auf Cuba lebt, und Erfolg haben will mit seiner Musik. Die Stadt ist voller Clubs, überall spielen Bands und es wird getanzt. Es ist das Jahr 1948, als er kurz vor einem Wettbewerb die sehr begabte Sängerin Rita trifft, in die er sich unsterblich verliebt. Sie will zunächst jedoch nichts von ihm wissen und lässt ihn abblitzen. Chico ist hartnäckig, holt sich Rita in seine Band und gemeinsam gewinnen sie den ersten Preis bei dieser nationalen Ausscheidung.
Der Film erzählt aus der Rückblende heraus. Der alte Rico kommt nach Hause, hat seine Holzkiste mit Schuhputzutensilien in der Hand und steigt alt und müde in sein Zimmer im ersten Stock hoch. Mit einem Glas Rum setzt er sich hin und schaltet sein Radio an. Als dort sein vor Jahrzehnten komponiertes Lied „Lily“, das ursprünglich „Rita“ hieß, gespielt wird, kommen ihm seine Erinnerungen hoch und er blättert Fotos und Zeitungsausschnitte durch, die er in einer abgegriffenen Schachtel aufbewahrt hat.
Zurück in die Vergangenheit. Die beiden haben Erfolg in Cuba und ein Managar tritt auf Rita zu, der ihr zu Ruhm in New York verhelfen will. Sie will jedoch den Vertrag nur unterschreiben, wenn Chico auch dabei ist. Da dieser jedoch eifersüchtig an der Bar sitzt, sich volllaufen lässt, kommt es zum Streit zwischen den beiden und Rita unterschreibt später in der Nacht. So trennen sich ihre Wege. Rita hat Erfolg in New York, wird zum Star, Chico und Ramon versuchen weiterhin ihr Glück in Havana. Chico hält es jedoch ohne seine Rita nicht aus, verkauft sein Klavier und gemeinsam mit seinem Freund und Manager Ramon reisen sie auch in die Stadt ihrer Träume. Gemeinsam mit ihnen tauchen wir in die Clubs der Stadt ein. Treffen auf Jazzgrößen wie Chucho Valdes, Dizzy Gillespie, Charlie Parker, Chano Pozo, Tito Puente, Ben Webster und Thelonious Monk, mit denen er zum Teil mitspielen kann. Chico und Rita treffen sich immer wieder. Es ergibt sich aber nicht der richtige Zeitpunkt, dass sie gemeinsam spielen, oder gemeinsam leben können. Rita hat Erfolg in Hollywood und Chico reist mit Dizzy Gillespie nach Europa. Die Geschichte hat ihren Höhepunkt, als Rita in Las Vegas auf einer Neujahrsparty den weissen Gästen von der Bühne herab erzählt, dass sie als schwarze Sängerin nicht hier im Hotel schlafen dürfe, sondern in einem Motel übernachten muss. Somit ist ihre Karriere zu Ende. Und da Ramon seinen Freund Chico betrügt, da er mitbekommen hat, dass Rita und Chico in Las Vegas heiraten wollen und somit seine Karriere als Manager auch gefährdet ist, wird Chico von der Polizei verhaftet und nach Cuba abgeschoben. Dort ist mittlerweile Revolution und Jazzmusik als dekadent verschrieen. Jetzt wissen wir auch, warum der alte Chico mit seiner Schuhputzkiste unterwegs ist. Jetzt in der Gegenwart wird er von amerikanischen Musikern entdeckt und erfährt mit einer jungen Sängerin einen späten, großartigen Erfolg und bekommt die höchsten Preise. Was ihm noch fehlt, ist seine Rita, die er seit 47 Jahren nicht mehr gesehen hat. …
Der Film ist voller Musik, tollen Farben und macht so richtig Spaß zum Zuschauen. Es ist sicherlich dem späten Erfolg des Buena Vista Social Clubs und des Dokumentarfilmes von Wim Wenders zu verdanken, dass dieser Film entstanden ist.

 

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