Mittwoch

Christian Morgenstern

Als die Münster-Uhr
sieben Uhr morgens schlug,
hab ich »Du« gesagt bei jedem Schlag.

Und so sei denn mein
alle, alle Zeit,
und dann komme, was da kommen mag.
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Mit meinem Buchtipp für den heutigen Tag hänge ich etwas hinterher. Sicherlich kennen einige schon dieses Jugendbuch. Ich fand jetzt erst Zeit dafür, es zu lesen und kann allen Kritiker recht geben: Ein tolles Buch!

WunderWonder

Raquel J. Palacio: „Wunder“
Hanser Verlag € 16,90
Jugendbuch ab 10 Jahren
übersetzt aus dem Englischen von André Mumot

Hier ein paar Links zum Buch:
Die Autorin stellt ihr Buch selbst vor
Die Autorin liest ein Kapitel
Leseprobe
Anmerkungen
Buchtrailer
Eine sehr feine filmische Annäherung an das Buch

Wenn Sie sich wirklich durch die Links geklickt haben (die sich wirklich lohnen. Auch im Nachhinein der Link mit den Anmerkungen. Wer weiss schon, wie diese Star Wars Figuren aussehen), dann brauche ich gar nicht mehr viel zum Buch schreiben, …. mache es aber trotzdem.
Der zehnjährigen August Pullman leidet unter einem Gendefekt, das bedeutet, dass er ein sehr entstelltes Gesicht hat. Auch 30 Operationen später (nicht nur Schönheitsoperationen, sondern wirklich wichtige für sein Überleben) sieht er so aus, dass Menschen vor ihm davonlaufen. Er wächst in einer wohlbehüteten Familie in New York auf, hat eine ältere Schwester und einen kleinen Hund. Aus Schutz vor diesen erwähnten Blicken unterrichtet ihn seine Mutter zuhause. Nach der Grundschulzeit entschließen sich seine Eltern ihn doch in einer Schule anzumelden. Zuerst stößt dies auf großen Widerstand von Auggie, der wochen- und monatelang mit einem Kinderastronautenhelm herumgelaufen ist; er entschließt dann aber doch, dorthin zu gehen. Raquel Palacio lässt das Buch von verschiedenen Personen erzählen, was dem Buch ein ganz besonderen Schwung gibt. Gerade wenn es zu großen Turbulenzen, zu Streitereien kommt, erfahren wir aus der anderen Sicht, wie es dazu gekommen ist und wie diese Person darüber denkt. Auggie wird also eingeschult, hat einen kleinen Kreis von Kindern, die mit ihm reden, der größte Teil betrachtet ihn jedoch als Monster. Eines dieser Mädchen ist Summer (das ist eine schöne Szene mit diesen beiden Namen: Summer und August), die ihm immer zur Seite steht, auch wenn es in seiner Schule zu einer kollektiven Ablehnung von ihm kommt. Bis dahin, dass die Schüler „Pest“ spielen, was heisst, dass sie sich innerhalb 30 Sekunden die Hände waschen müssen, wenn sie Auggie, oder einer seiner Freunde, berührt haben. „Wunder“ ist aber auch eine klassiche Jugendbuchgeschichte mit kleinen Abenteueren, Schulausflügen, Freundschaften, Streitereien (auch im Familienkreis). Es ist jedoch die Krankheit Auggies, mit der fast alle agierenden Personen irgendwann im Roman Probleme bekommen. So auch seine Schwester, die sonst immer zu ihm hält, oder auch Jack Will, einer seiner Schulkameraden.
Ich möchte nicht zuviel erzählen, empfehle es wirklich jeder Leserin, jedem Leser ab 10 Jahren (auch den Erwachsenen). Sie werden ihre Freude dabei haben. Sie werden lachen und heulen. Und obwohl der Schluss schwer am Kitsch vorbeischrammt und ein geniales Hollywoos Happyend hat, schadet es dem Buch überhaupt nicht.
Vielleicht regaieren wir dann auch anders als die Autorin selbst, die an einer Eisdiele ein kleines Mädchen sah, die im Gesicht auch schwer verunstaltet war. Frau Palacio zog daraufhin ihre Kinder aus dem Laden. Diese Situation hat die Autorin nicht vergessen und war wohl auch der Auslöser für diesen Roman.

Hier reservieren als Papierbuch für € 16,90, als Hörbuch auf 4 CDs für € 19,99, oder als eBook für € 12,99.
Das amerikanische Original kostet € 10,99

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