
Heute haben
Lewis Carroll * 1832
Ilja Ehrenburg * 1891
Mordecai Richler * 1931
Ismail Kadaré * 1936
und Benjamin von Stuckrad-Barre * 1975
Geburtstag.
Heute vor 76 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit.
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Winfried Bauer
Das Lied der alten Eiche
Noch stehe ich aufrecht
Im krachenden Frost
Obschon die Bruchstellen schmerzen
Nach den Herbststürmen
Mein Denken strömt in die Tiefen meines Wurzelwerks
Zur Mutter hin
Meine kahlen, klammen Arme reichen jedoch
Weiterhin in die Welt
Loslassen ist eine Kunst, die uns das Leid lehrt
Das wisst sogar ihr
Die ihr mich neuerdings umarmt
Aber ich trau dem Frieden nicht
Seid ihr doch nicht einmal vor euch selbst sicher
Menschen baumelten von meinen Ästen
Wie Klöppel ohne Glocken
Habt ihr das schon vergessen
Was ist, wenn ich euch im Weg bin
Dann falle ich ebenso wie meine Brüder und Schwestern
Wie meine Freunde
Die neben mir wuchsen und vergingen
Die ihr herausgerissen habt aus der Erde
Geschält und zersägt
Für Planken, Brücken, Bretterbuden
Für ein Gerüst oder ein Kreuz, das ihr für die Toten errichtet
Weil ihr den besten eurer Brüder an ein solches geschlagen habt
Ich weiß, ihr sucht einen Sinn in eurem rasenden Eifer
Aber ich trau dem Frieden nicht
Noch stehe ich aufrecht gegen die Zeit
Und hoffe in Demut auf einen milden Frühling
(Ulm im Januar 2021)
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Neue Bücher frisch ausgepackt:
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Cornelia Frettlöh, die die Frauenakademie in der vh Ulm aufgebaut und jahrelang geleitet und mitgearbeitet hat, legt mit „Schwesternblues“ ihr neues Buch vor.
Cornelia Frettlöh: „Schwesternblues“
Kid Verlag € 19,80
Eigentlich haben sich die Lebenswege der beiden Schwestern Miriam und Clara längst getrennt, doch ein Schicksalsschlag bringt sie wieder zusammen: Clara, plötzlich zum schweren Pflegefall geworden, zwingt Miriam von einem auf den anderen Tag, wieder Ordnung in das chaotische Leben der Älteren zu bringen.
Eine Schwesterngeschichte, die den Blues hat. Aber den Blues zu beschreiben, heisst auch ihn zu bewältigen. Die beiden Schwestern gehen auf Spurensuche in ihrer Familiengeschichte. So wird aus einer Suche voller Wehmut ein Ende mit Versöhnung.
Wunderbar – man kann so richtig schön das Passende aussuchen!
Gruß von Sonja