Mittwoch

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„Da Roberto“ in der Hafengasse
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Heute haben
Sven Hedin * 1865
Paul Zech * 1881
Giorgios Sefaris * 1900
Kay Boyle * 1902
Carson McCullers * 1917
Marin Sorescu * 1936
Thomas Brasch * 1945
Siri Hustvedt * 1955
Helen Fielding * 1958
Jonathan Lethem * 1964
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„Lyric zum Faulenzen“
Der Aufbau führt seine Reihe mit thematisch sortierten Gedichten fort.
Diesmal in in hell, gelben gelb mit orangener Schrift und Buchbinde.
O süßes Nichtstun
Hundert Gedichte zum Lob der Faulheit
Herausgegeben von Jürgen Engler
Aufbau Verlag € 14,00
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Lyrik

Die hundert schönsten Gedichte über die Kunst, das rechte Maß von Faulheit und Tätigkeit, Hast und Rast zu finden. Gerade in unserer schnellen Zeit, in der alles so schnell wie ein Wischeln am Smartphone verschwindet. Wir beschäftigen uns mit Entschleunigung, schauen Philosophen über die Schulter, die uns zum Loslassen raten, finden Adressen über Schweigeklöster und wandern bis nach Spanien. Aber zu meinen, dass es nur uns so geht, im Zeitalter von Internet und Hochgeschwindigekitszügen, der täuscht sich aber ordentlich. Schon Gryphius spricht von einer „Rennebahn“, Storm schreibt über das „süße Nichtstun“ und Lessings Gedicht heisst: „Lob der Faulheit“.
Vielleicht gerade das richtige Buch zur richtigen Zeit. Heute ist Mittwoch, bis auf das Wochenende haben Sie sich einmal quer durchgelesen und verbringen dann zumindest das Wochenende in kompletter Faulheit
Mit Gedichten von Rose Ausländer, Wilhelm Busch, Hermann Hesse, Erich Kästner, Christian Morgenstern, Mascha Kaléko, Joachim Ringelnatz, Eva Strittmatter, Rainer Maria Rilke u.v.a.

Gotthold Ephraim Lessing
Lob der Faulheit

Faulheit, jetzo will ich dir
Auch ein kleines Loblied schenken,
Käm es nur gleich aufs Papier
Ohne lange nachzudenken
Doch, ich will mein bestes tun,
Nach der Arbeit ist gut ruhn.

Höchstes Gut! wer dich nur hat
Dessen ungestörtes Leben
Wird – ich gähn – ich werde matt –
Nu – so – magst Du mir vergebens,
Daß ich dich nicht loben kann;
Du verhinderst mich ja dran.

Angelus Silesius
Gott wird im Müßigsein gefunden

Viel eher wird dir Gott, wenn du ganz müßig sitzt,
Als wenn du nach ihm laufst, daß Leib und Seele schwitzt.

Friedrich Freiherr von Logau
Bücher

Es ist mir meine Lust, bei Toten stets zu leben,
Mit denen um und um, die nicht seyn, seyn gegeben,
Zu fragen, die sind taub, zu hören, die nichts sagen,
Und die, die haben nichts, sehr viel hingegen tragen,
Zu halten lieb und werth. Ich bin auff die beflissen,
Die mir viel gutes thun und doch von mir nichts wissen;
Ich halte diese hoch, die mich nur an nicht sehen;
Die manchmal mich mit Ernst verhöhnen, schelten, schmähen,
Sind meine beste Freund. Und solt ich die begeben,
Eh geb ich alle Welt, eh geb ich auch das Leben.

Theodor Storm
O süßes Nichtstun

O süßes Nichtstun, an der Liebsten Seite
Zu ruhen auf des Bergs besonnter Kuppe;
Bald abwärts zu des Städtchens Häusergruppe
Den Blick zu senden, bald in ferne Weite!
O süßes Nichtstun, lieblich so gebannt
Zu atmen in den neubefreiten Düften;
sich locken lassen von den Frühlingslüften,
Hinabzuziehn in das beglänzte Land;
Rückkehren dann aus aller Wunderferne
In deiner Augen heimatliche Sterne.
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Gestern in der Süddeutsche Zeitung. „Immer schön hochkochen“. In Müchen trafen sich E-Book-Verlage und die passenden Autoren dazu. So lässt das Erfolgsduo, das sich hinter dem Namen Iny Lorentz („Wanderhure“) ihren nächsten Roman („Wanderapothekerin“, hahaha) als eSerial erscheinen. Erstmal kostenlos anfixen und dann zweimal wöchentlich bezahlen. Klasse. In der FAZ steht, dass der Lübbe Verlag seine Jerry Cotton-, Drindl- und Arzt-Romane digital auf den chinesischen Markt werfen will. Dort sei ein großes Potential und ein riesiger Markt. „Oh Herr lass Hirn ra!“
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