Heute haben
Alfred Lichtenstein * 1889
Ephraim Kishon * 1924
Nelson DeMille * 1943
Ilija Trojanow * 1965
Geburtstag
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Alfred Lichtenstein
Punkt
Die wüsten Straßen fließen lichterloh
Durch den erloschnen Kopf. Und tun mir weh.
Ich fühle deutlich, daß ich bald vergeh –
Dornrosen meines Fleisches, stecht nicht so.
Die Nacht verschimmelt, Giftlaternenschein
Hat, kriechend, sie mit grünem Dreck beschmiert.
Das Herz ist wie ein Sack. Das Blut erfriert.
Die Welt fällt um. Die Augen stürzen ein.
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Sophie Janjanin empfiehlt:
Martin Suter: „Lila, Lila„
Diogenes Verlag € 12,00
„Das ist die Geschichte von David und Marie. Lieber Gott, lass sie nicht traurig enden.“ David verliebt sich unsterblich in Marie. Marie aber nicht in David. Doch der findet in einem alten Nachtkästchen ein Manuskript einer tieftraurigen Liebesgeschichte, gibt es als sein Roman aus und kann die angehende Literaturstudentin damit beeindrucken. Sie finden zueinander und der Roman wird veröffentlicht.
Aber das junge Glück wird von Davids Selbstzweifeln überschattet. Wie konnte er die Liebe auf einer Lüge aufbauen? Was, wenn der wahre Autor des Manuskripts auftaucht?
Mitten im Drama um David und Marie zeichnet der schweizerische Autor Martin Suter ein gnadenloses Bild der Bücherindustrie. Es geht um Profit, Geldgier und arrogante Verlagsvertreter.
Primär regt der Roman aber, finde ich, zum Nachdenken an: David gibt einen Teil seiner Identität auf, um etwas zu erreichen, das er unbedingt möchte. Und wird damit nicht glücklich. Geht es uns nicht allen so, dass wir uns verstellen? Sollten wir unseren Umgang mit unserem „Selbst“ vielleicht überdenken, um wieder zu uns zu finden?
Ein sehr dichtes Buch mit allerlei Handlungsschauplätzen, welches mich zwar trauern lässt, dessen Aussage aber nur allzuleicht auf das eigene Leben anwendbar ist.