Heute hat Jörg Fauser (* 1944) Geburtstag
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Annette von Droste-Hülshoff
Sommer
Du gute Linde, schüttle dich!
Ein wenig Luft, ein schwacher West!
Wo nicht, dann schließe dein Gezweig
So recht, dass Blatt an Blatt sich presst.
Kein Vogel zirpt, es bellt kein Hund;
Allein die bunte Fliegenbrut
Summt auf und nieder übern Rain
Und lässt sich rösten in der Glut.
Sogar der Bäume dunkles Laub
Erscheint verdickt und atmet Staub.
Ich liege hier wie ausgedorrt
Und scheuche kaum die Mücken fort.
O Säntis, Säntis! läg‘ ich doch
Dort, – grad‘ an deinem Felsenjoch,
Wo sich die kalten, weißen Decken
So frisch und saftig drüben strecken,
Viel tausend blanker Tropfen Spiel;
Glücksel’ger Säntis, dir ist kühl!
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Buchvorstellung am Donnerstag, 16. Juli 2020
hans gugelot. die architektur des design
Ein Katalogbuch voller Geschichte und Geschichten
Oben auf dem Ulmer Kuhberg, einem Ausläufer der Schwäbischen Alb zur Donauebene hin, siedelte in den 1950er und 1960er Jahren ein ganz besonderes Völkchen: Die Mitglieder der Hochschule für Gestaltung. Sie schufen sich hier ein ganz eigenes Lebensumfeld, in dem sie das Zusammenleben im Sinne der zweiten Moderne probten und beispielhaft ihre Ideale in die Realität umsetzten.
Vielen Ulmern, vor allem den traditionell gesinnten, blieben sie fremd. Doch für alle, die mit der Aufbruchsstimmung und Experimentierlust dieser jungen Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg zu schätzen wussten, bot die HfG in dieser Zeit Vorbilder und Diskussionsstoff.
Der holländische Architekt Hans Gugelot kam 1954 aus der Schweiz an die HfG, wo er bis zu seinem frühen Tod 1965 unterrichtete. Mit seinen Entwürfen im Bereich des Industriedesign trug er wesentlich zum Erfolg der Hochschule für Gestaltung bei.
In diesem Katalogbuch kommen Lebensumstände und Lebensgefühl der gestalterischen Avantgarde dieser Zeit genauso zur Geltung wie das Lebenswerk Hans Gugelots. Beides ist untrennbar miteinander verbunden: Die kühle Gestaltung etwa des „SK 4“, eines Radiogerätes für die Firma Braun, das unter dem Namen „Schneewittchensarg“ Furore machte und auf dem bevorzugt der cool jazz dieser Zeit abgespielt wurde, mit der Lebenslust und Zuversicht dieser Menschen, die sich so bewusst von jeder Tradition abwandten und doch – beispielsweise in Bezug auf die gleichberechtigte Berufsarbeit von Männern und Frauen – noch vieles als selbstverständlich nahmen, was wir heute kritisch sehen. Vieles, was damals angelegt wurde, etwa die häufige Verwendung von Kunststoffen oder die Systematisierung der industriellen Produktion, prägt bis heute unseren Alltag.
Die Journalistin und Kulturwissenschaftlerin Christiane Wachsmann ist Herausgeberin des Katalogbuches und Kuratorin der zugehörigen Ausstellung im HfG-Archiv; Dr. Martin Mäntele ist Leiter des HfG-Archivs.
Im Gespräch werden die beiden die einzelnen Themen des Buches und des Rahmens beleuchten, in dem die Entwürfe von Hans Gugelot entstanden.
Samy Wiltschek von der Buchhandlung Jastram baut einen Büchertisch zum Thema auf.
Der Eintritt ist frei
Ort der Veranstaltung
Gebäude der ehemalige Hochschule für Gestaltung Ulm
Am Hochsträss 8, 89081 Ulm, Großer Hörsaal
Zeit
Donnerstag, den 16. Juli 2020, 19 Uhr
Vorsichtsmaßnahmen im Rahmen der Corona-Prävention
Bitte tragen sie einen Mundschutz und halten Sie den Mindestabstand ein.
Zu dieser Veranstaltung sind bis zu 20 Teilnehmer nach telefonischer Voranmeldung zugelassen.
Bitte melden Sie sich ausschließlich telefonisch an,
zwischen Montag und Freitag (von 9 bis 12 Uhr)
unter der Nummer 0731 161-4307.