
Lock-Down II
Schon seit Wochen ist es still,
das Virus es so will.
Weil Politiker es wollen,
dass wir brav daheim sein sollen.
Um die Zahlen rasch zu senken,
tat der Staat mal wieder lenken
und verbot gar viele Dinge,
deren G’fahr wohl war geringe.
Die Kultur wurd‘ lahmgelegt,
was die Zahlen nicht bewegt.
Hudriwudrihopsasa,
schon sind neue Regeln da.
Und all die, die nachgedacht,
wurden einfach zugemacht.
Puff, Theater, Muckibude,
alles gleich, staunt selbst der Lude.
Heute hü und morgen hott,
Hauptsache, es geht recht flott.
Was dabei bleibt auf den Strecken,
lässt sich später auch noch checken.
Dass Kultur ein Lebens-Gut,
jeder Dödel sagen tut,
wenn er steht im Rampenlicht.
Aber glauben tut er’s nicht.
Darum auf, mit Konsequenz
stärkt die eig’ne Resilienz.
Singet, schreibet, musiziert,
dass die Kunst bleibt animiert!
© Thomas Dietrich
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Gestern frisch ausgepackt:
Maxim Leo: „Wo wir zu Hause sind„
Kiepenheuer&Witsch Verlag € 12,00
Ein großartiger Roman, jetzt als Taschenbuch.
Maxim Leo erzählt die Geschichte seiner jüdischen Familie, die in Berlin gelebt hat, von dort geflüchtet ist und auf der ganzen Welt verstreut lebt.
Auf die Idee, an Hand von drei Frauenbiografien diese Geschichte zu erzählen, kam ihm, als sein israelischer Neffe nach Berlin ziehen und dort studieren will. Genau in diese Stadt, aus der in den 30er Jahren die Familie geflohen ist.
Stark erzählt und sehr versöhnlich, in einem flotten Ton geschrieben.