Freitag

Heute haben
José Ortega y Gasset * 1883
Walter Dehmel * 1903
Richard Adams * 1920
Geburtstag.
Aber auch Sophie Scholl * 1921 und
Anne Sofie von Otter * 1955.
Und es ist der Todestag von
Friedrich Schiller + 1805
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Friedrich Schiller
Frühlingsgedicht

Willkommen, schöner Jüngling!
Du Wonne der Natur!
Mit deinem Blumenkörbchen
Willkommen auf der Flur!
Ei! ei! da bist ja wieder!
Und bist so lieb und schön!
Und freun wir uns so herzlich,
Entgegen dir zu gehn.

Denkst auch noch an mein Mädchen?
Ei, Lieber, denke doch!
Dort liebte mich das Mädchen,
Und ’s Mädchen liebt mich noch!

Fürs Mädchen manches Blümchen
Erbat ich mir von dir –
Ich komm‘ und bitte wieder,
Und du? – du gibst es mir?

Willkommen, schöner Jüngling!
Du Wonne der Natur!
Mit deinem Blumenkörbchen
Willkommen auf der Flur!
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Allerletzte

Marc Ritter und Tom Ising:Das Allerletzte
Was Sie schon immer über den Tod wissen wollten
Riemann Verlag € 22,99
150 Abbildungen

Die Themen Sterben und Tod sind im Moment aktuell wie schon lange nicht mehr. Obwohl es doch jeden von uns angeht, war und bleibt es ein Tabuthema. Vor zwei Jahren war eine Bestatterin aus Berlin in Ulm und forderte die ZuhörerInnen intensiv auf, sich rechtzeitig um die eigene Beerdigung zu kümmern. Borasios „Wie wir sterben“ ist ein großer Bucherfolg. Das Buch von Bartholomäus Grill habe ich letzte Woche hier vorgestellt. Dort beschreibt er sowohl seine Erfahrungen mit dem Sterben in der eigenen Familie, als auch in Afrika, wo er als Journalist tätig ist.
„Das Allerletzte“ kommt sehr schön und frech daher. Die Farbe gelb des Leineneinbands symbolisiert die Sonne und ist Farbe der Trauer und des Todes in Ägypten. Das violette Vorsatzpapier deutet auf den Übergang hin, ist im Katholizismus die Trauerfarbe, wie auch in Thailand, so die Hinweise der beiden Autoren.
Das Buch ist in sieben Teile sortiert, in denen es um den Tod und den Geist, den Körper, das Recht, den Glauben, das Geschäft, die Gesellschaft und um den Tod und das Leben geht.
Wir finden die fünf Phasen des Sterbens nach Kübler-Ross (auch wenn die vielleicht nicht mehr aktuell sind), Symbole des Todes, wie die Sanduhr, den Raben, die Sense, usw. Aber auch Sprichwörter, wie „Rom sehen und sterben“, „Einen Tod muss man sterben“, oder auch „Der Tod hat keinen Kalender“. Schön finde ich auch diesen Spruch, der allerdings hier nicht auftaucht: „Das letzte Hemd hat keine Taschen“. Es gibt letzte Worte berühmter Menschen, auch wenn sie nicht immer als echt überliefert sind. Wir finden eine Liste verschiedener Todesarten in Dichtung wahrheit. Aber auch, wie das ist mit den Würmern und den Toten im Sarg. Berühmte Reliqiuen finden sich hier genauso, wie ungewöhnliche Begräbnisstätten. Dies alles ist bunt gemischt und doch genau recherchiert. Praktisches steht neben Schrägem und das liest sich zum Teil skuril, beruht aber auf Tatsachen. Der Tod in der Musik, in der Kunst, im Sport, genauso wie in der Literatur und der Philosophie wird hier thematisiert und Sie merken schon, ich können noch eine halbe Seite mehr schreiben.
Einfach in die Leseprobe schauen, bei uns im Buchladen, oder der Buchhandlung in Ihrer Nähe.

Leseprobe

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