Freitag

Heute haben
Friedrich Gottlieb Klopstock * 1803
Erno Paasilinna * 1935
Peter Paul Zahl * 1944
Jochen Schimmang * 1948
Christian von Dithfurth * 1953
Geburtstag
und natürlich der Ulmer Albert Einstein * 1879
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Friedrich Gottlieb Klopstock
Ihr Schlummer

Sie schläft. O gieß ihr, Schlummer, geflügeltes
Balsamisch Leben über ihr sanftes Herz!
Aus Edens ungetrübter Quelle
Schöpfe den lichten, kristallenen Tropfen!

Und lass‘ ihn, wo der Wange die Röt’ entfloh,
Dort duftig hintaun! Und du, o bessere,
Der Tugend und der Liebe Ruhe,
Grazie deines Olymps, bedecke

Mit deinem Fittig Cidli. Wie schlummert sie,
Wie stille! Schweig, o leisere Saite selbst!
Es welket dir dein Lorbeersprössling,
Wenn aus dem Schlummer du Cidli lispelst!
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Preis der Leipziger Buchmesse für Saša Stanišić, Helmut Lethen und Robin Detje

Gestern wurden in Leipzig zum zehnten Mal die Preise der Leipziger Buchmesse 2014 verliehen: In der Kategorie „Belletristik“ gewann Saša Stanišić für Vor dem Fest (Luchterhand), in der Kategorie „Sachbuch“ Helmut Lethen, Der Schatten des Fotografen (Rowohlt Berlin) – und der „Übersetzerpreis“ geht an Robin Detje für Europe Central (aus dem amerikanischen Englisch, von William T. Vollmann bei Suhrkamp).

Den kompletten Bericht aus dem Buchmarkt können Sie hier lesen.

Mit unserer Jastramabstimmung lagen wir knapp daneben. Bei uns kam der Sieger nur auf Platz zwei.

„Buchpreis für Mishra ist eine Fehlentscheidung
Pankaj Mishra erhält am 12. März den „Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung“. Eine falsche Entscheidung. Der indische Autor ist ein Anti-Europäer, er hält nichts von den Menschenrechten.
Ein Artikel von Necla Kelek in der „Welt“ hier zum Nachlesen.
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Hotel

„Grand Budapest Hotel“ von Wes Anderson
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Ich könnte jetzt jede Menge Zitate aus dem, hier schon vorgestellten Buch: „Der moderne Spießer“, niederschreiben. Sie würden ausgezeichnet zu diesem Film passen, den man natürlich gesehen haben muss. Also um Wes Anderson kommt man nicht herum. Allein schon die Besetzung. Die Stars des amerikanischen Filmes stehen Schlange. Den Film muss man natürlich im Original anschauen. Die Filmmusik ist grossartig. Ich habe mir gleich die Japanpressung besorgt. Ich konnte leider noch keine Zimmer für das Hotel buchen, das sah ja so vintage aus. Also die Klamotten – grossartig. Nicht zu verachten: Die politische Komponente. Und ich dachte, es erinnert mich an seiner Vergänglichkeit an Stefan Zweig und prompt wird er im Nachspann genannt.
Achtung: Dies waren lauter mögliche Zitate von modernen Spießern und anderen kulturellen Gutmenschen. Ich denke, das eine andere werden Sie sicherlich nach dem Kinobesuch zu hören bekommen.

Gustave H. (Ralph Fiennes) ist der legendäre Concierge des Grand Budapest Hotel im Alpenstaat Zubrowka. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts baut er eine enge Freundschaft zu einem jungen Hotelangestellten namens Zero Moustafa (Tony Revolori) auf, der sein engster Vertrauter und Protégé wird. Als Gustaves Geliebte, die reiche 84-jährige Madame D. (Tilda Swinton), in der Luxusherberge stirbt und ihm ein wertvolles Renaissance-Gemälde hinterlässt, wird dem Concierge Mord unterstellt. Er weiß sich schließlich nicht mehr anders zu helfen und flieht mitsamt des Bildes. Nun verfolgen ihn nicht nur die Verwandten der Toten mit dem hinterlistigen Dmitri (Adrien Brody), sondern auch Polizist Henckels (Edward Norton) und seine Leute – und zu allem Überfluss macht Monsieur Ivan (Bill Murray), der Manager des Konkurrenzhotels Excelsior’s Palace, zusätzliche Schwierigkeiten…
So weit die kurze Inhaltsangabe aus Filmstarts.de von wo ich auch die Liste der SchauspielerInnen habe, die allerdings oft so gut geschminkt sind, dass man sie kaum erkennt. Hier gehts zur Liste.
„Grand Budapest Hotel“ ist wieder komplett im Studio gedreht, alles scheint aus Pappe und Sperrholz zu sein. Und somit ist das Anderson-Märchenland Programm. Es ist eine Geschichte in der Geschichte in der Geschichte, bis wir endlich dort angelangen. Auf dem Berg, dort wo es immer etwa schneit. Durch dieses: Ich habe gehört, dass der gesagt hat, er hätte gelesen, hat Anderson natürlich alle Freiheiten frei zu fabulieren und sich in seiner Fantasiewelt zu tummeln.
Wenn man aus dem Kino kommt und meint, dass wir eigentlich nochmals reinwollen, um die schönen Bilder in Ruhe anzuschauen, dann ist das schon ne Aussage. Er ist voller irrer Ideen, Homagen, Anspielungen und durchgeknallten Typen. Eine Schlittenverfolgungsjagt wie bei James Bond, ein Gondeltreffen mitten in der Luft, einer der schönsten Gefängsfluchten, ein wirklich ganz böser Typ und viele liebenswerte Freunde und Gehilfen, die unseren beiden Helden durch den Film helfen.
Lassen Sie sich verzaubern. Lehnen Sie sich zurück. Es lohnt sich.

Website des Filmes mit vielen Videos und Trailer.
Hier klicken.

Gespräch mit Wes Anderson in der Süddeutschen Zeitung

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