Heute haben
Dylan Thomas * 1914
Sylvia Plath * 1932
Gerd Brantenberg * 1941
Margaret Mazzantini * 1961
Zadie Smith * 1975
Geburtstag
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Heute am 27.10.auf dem Duden Gedichtekalender
Ferdinand Raimund
Das Hobellied
Da streiten sich die Leut herum
oft um den Wert des Glücks,
der eine heißt den andern dumm,
am End weiß keiner nix!
Da ist der allerärmste Mann
dem andern viel zu reich,
das Schicksal setzt den Hobel an
und hobelt alle gleich!
Die Jugend will halt stets mit Gwalt
in allem glücklich sein.
Doch wird man nur ein bisserl alt,
da findt man sich schon drein!
Oft zankt mein Weib mit mir, o Graus! –
Das bringt mich nicht in Wut.
Da klopf ich meinen Hobel aus
und denk, du brummst mir gut!
Zeigt sich der Tod einst mit Verlaub
und zupft mich: „Brüderl, kumm!“
Da stell ich mich am Anfang taub
und schau mich gar nicht um!
Doch sagt er: „Lieber Valentin,
mach keine Umständ, geh!“
Da leg ich meinen Hobel hin
und sag der Welt ade.
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Charles Bukowski: „Keinem schlägt die Stunde“
Stories
Aus dem Amerikanischen von Malte Krutzsch
S.Fischer Klassik € 25,00
Wie es so ist, wenn bei verstorbenen Schirftstellern geplündert wird. Alle Schubladen werden geöffnet, Zeitschriftentexte veröffentlicht und Bücher mit Briefen auf den Markt gebracht. Vor einem halben Jahr veröffentlichte der Verlag Kiepenheuer & Witsch „Briefe an meine Weggefährten und Gönner“, jetzt bringt der S.Fischer in seiner Klassik-Reihe einen weiteren Band von Bukowski-Erzählungen.
Der Titel ist frech und zielt natürlich auf den berühmten Hemingway-Text und frech und derbe geht es auch in vielen seiner Erzählungen zu. Über 40 Jahre seines Schaffens können wir hier nachlesen und entdecken immer wieder Persönliches und Intimes und zwischen Zeilen auch Zärtliches.
Er schreibt über das Alleinsein und die Suche nach Nähe und Geborgenheit, was in der in der us-amerikanischen Gesellschaft nicht immer einfach ist und somit immer wieder zu Abstürzen führt. Ein Leben außerhalb der Norm, ein Leben als Deutsch-Amerikaner, als Schriftsteller ohne geregelter Arbeit, war in den biederen 50er Jahren mehr als schwierig.
In dieser Sammlung finden wir in diesen kurzen Geschichten strahlende Perlen, aber auch Texte, die nicht unbedingt veröffentlicht werden müssen.
Trotzdem: Ein Buch nicht nur für Bukowski-Fans, sondern ein Buch, aus dem wir immer wieder ein Geschichte herauspicken können und damit kurze Zeit aus unserem geregelten Alltag verschwinden können.
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Passend dazu dieser Abend bei uns in der Buchhandlung:
Benno Käsmayr war der erste Bukowski-Verleger in Deutschland und hat sicher einige Geschichten zu diesem Autoren parat.
Freitag, 3.November um 19:00 Uhr
Im Rahmen der Woche der unabhängigen Buchhandlungen:
„Vom Dachzimmer zum Kurt Wolff Preis“
Ein Abend mit Benno Käsmayr und seinem Maro Verlag
Eintritt frei