Heute haben
Rahel Varnhagen von Ense* 1771
André Kaminski * 1923
Fritz Rudolf Fries * 1935
Otto Jägersberg * 1942
Daniel Glattauer * 1960
Jodi Picoult * 1966
Geburtstag.
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Paula Dehmel (1862-1918)
Wenn’s Pfingsten regnet
Wenn’s Pfingsten regnet
Oben aus dem Fahnenhaus
Guckt das schwarze Wettermännchen raus,
Spreizt die Beine und grinst uns an;
Schäme dich, alter Wettermann!
Am Ostersonntag, vor sieben Wochen,
Hast du dem Fritze fest versprochen,
Daß zu Pfingsten, im Monat Mai,
Das allerschönste Wetter sei.
Und nun regnets, liebe Not,
Alle hellen Blüten tot,
Sie liegen da wie nasser Schnee,
Auf den Wegen steht See an See;
Ja, wenn wir schon drinnen baden könnten,
Wie die Spatzen oder die Enten!
Wir dürfen aber garnicht raus,
Sehn so mucksch wie Maulwürfe aus;
Röch nicht der Kuchen so lecker her,
Wüßt man gar nicht, daß Feiertag wär.
Nicht mal die Pfingstkleider kriegt man an;
Schäme dich, schwarzer Wettermann!
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Unser Jugendbuchtipp:
Alex Wheatle: „Liccle Bit„
Der Kleine aus Crongton
Kunstmann Verlag € 18,00
Jugendbuch ab 14 Jahre
Liccle Bit, so wird der 14jährige Lemar Jackson von seinen Freunden genannt, ist zwar nur der Zweitkleinste in der Klasse, aber dieser Spitzname ist ihm hängengeblieben. Er lebt in einer zusammen mit seiner Mutter, Großmutter, seiner Schwetser und deren Säugling in einer kleinen Wohnung. Sein Vater lebt bei einer anderen Frau. Tagsüber ist er mit Jonah und McKay zusammen, die ihn zwar dauernd necken, aber doch ein engverschweisstes Freundestrio sind. Als Liccle Bit ein Date mit dem heissesten Mädchen der Schule hat, können sie es kaum fassen.
Das Leben in Crongton (einem Stadtteil einer großen englischen Stadt) ist nicht einfach. Die Familie bemühen sich, dass sie ihren Lebensunterhalt verdienen können. Gleichzeitig herrscht ein Bandenkrieg zweier Gangs. Der Anführer aus Liccle Bits Viertel ist gleichzeitig der Vater des Säuglings seiner Schwester. Liccle Bit berichtet selbst aus seinem Alltag und obwohl daraus ein düsterer, brutaler Jugendroman mit gut und böse werden könnte, legt der Autor seinem Helden eine lockere, freche, witzige Sprache in den Mund. (Ich habe mir sogar die Musik angehört, die Liccle Bits Schwester hört). Liccle Bit bekommt zwar von vielen Seiten Steine in den Weg gelegt, er meint, dass sich alle gegen ihn verschworen haben, seine Mutter meckert nur an ihm herum, seine Schwester zeigt ihm die kalte Schulter, und doch halten sie zusammen, wenn es darauf ankommt. Alex Wheatle trifft einen flotten, coolen, frechen Ton, der nicht anbiedernd ist.
Auch als Liccle Bit durch seine Gutmütigkeit in falsches Fahrwasser gerät, merken wir, dass er den Weg heraus schaffen wird.
Neben dieser lockeren Sprache, und dem Leben auf der Straße, erleben wir mit Liccle Bit, wie er sich Sorgen und Gedanken macht und dann wird es wirklich ergreifend schön.
„Ich merkte, wie mein Herz sich wie ein aufblasbarer Strandball im Swimmingpool wieder an die Oberfläche poppte.“
Ich freue mich schon auf den zweiten Teil, der im Spetember erscheinen solll.
Hier geht es zur Leseprobe.
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Heute abend ab 19 Uhr im Schubart Gymanssium, Ulm.
Peter Stamm liest aus seinem neuen Roman „Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt“.
„Magdalena musste sich über meine Nachricht gewundert haben. Ich hatte keine Telefonnummer und keine Adresse angegeben, nur die Zeit und den Ort und mei
nen Vornamen: Bitte kommen Sie morgen um vierzehn Uhr zum Skogskyrkogården.
Ich möchte Ihnen eine Geschichte erzählen.“