Donnerstag

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Heute hat
Pier Paolo Pasolini * 1922
Geburtstag
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Der Preis der Leipziger Buchmesse wird nächste Woche verliehen, wir haben uns aus den fünf nominierten Bücher vorlesen lassen. Gestern kam in der FAZ ein großer Artikel über Norbert Scheuers: „Die Sprache der Vögel“ und dass die Literatur von der Wirklichkeit eingeholt wird. Es gibt tatsächlich einen deutschen Soldaten, der in Afghanistan Vögel beobachtet und aufgezeichnet hat, wie es im Roman geschildert wird. Norbert Scheuer erfuhr erst davon, als das Manuskript abgegeben worden war. In der Süddeutschen wird Ursulas Ackrills nominierter Buch: „Zeiden, im Januar“ hochgelobt. Und heute hat Pasolini Geburtstag, der in Michael Wildenhains Buch: „Das Lächeln der Alligatoren“ vorkommt. Im zweiten Teil des Buch kommt die Hauptperson Matthias in Kontakt mit einer linken WG, die die Filme von Pasolini verehren.
Das also neues zum Leipziger Buchpreis.
Es bleibt spannend.
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Heute ist Lehmriesentag!

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Anke Kuhl: „Lehmriese lebt!“
Reprodukt Verlag € 8,00
ab 6 Jahren

So beginnt die Graphic Novel für Kinder.

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Und was zuerst als Spiel gedacht ist, wird Wirklichkeit.
Olli und Ulla finden am Fluss richtig schön viel Lehm. Damit bauen die beiden auf der Wiese einen wunderbaren Lehmriesen. Womit die beiden Kinder allerdings nicht gerechnet haben – ihr Riese erwacht über nacht, steht auf und läuft in Richtung Stadt. In dieser Welt kennt er sich natürlich überhaupt nicht aus und stiftet großes Chaos und eine Strecke von kleinen Verwüstungen. Allerdings muss ich hinzufügen, dass uns Anke Kuhl auch nicht eine stink normale Welt gezeichnet hat. Irgendwie ist auch dort nicht alles so, wie wir es kennen. Da verkauft ne Kuh Eis. Und zwar Sorten, die wir gar nicht kennen. Aber Anke Kuhl hilft uns hier weiter und malt uns die Eistafel ab, damit wir wissen wie das Eis „Schokker“, oder „Coole Gurke“, „Fruchtiger Fuß“, oder auch „Wölkchen“ aussieht.
Dort, auf dem Marktplatz,treffen sie auch zum ersten Mal auf den Lehmriesen, der zuvor Stress mit dem Förster hatte, der in als Gehilfen einstellen wollte, er aber statt des „Unkrautes“, richtige Bäume aus der Erde rupfte.
Lehmriese findet seinen Platz in dieser Gesellschaft nicht. Was soll er bloß mit der Eiswaffel in der Hand machen? Wie kann er beim Frisör helfen, wenn ihm doch die Finger unter dem warmen Wasser davonlaufen. So wird er immer zorniger, da die Menschen ihn nicht verstehen, und er sie nicht. Als sich dann noch ein cooler Kriminalbeamter einschaltet, nimmt die Geschichte so richtig an Fahrt auf. Die Feuerwehr kommt, Lehmriese sitzt wie King Kong auf dem Dach, alle brüllen und schreien, bis die beiden Kinder sich durchsetzen können und Lehmriese wieder herunterkommt und den dödeligen Feuerwehrleuten hilt, die ihre Drehleiter nicht richtig bedienen können.
Lehmriese ist nämlich ein Guter und im Nachklapp sehen wir ihn mit Olli und Ulla spielen. Was nicht immer einfach ist. Wenn er im Tor steht, gibt es keinen Platz mehr, um den Ball über die Linie zu schiessen.
Sie merken: Ein verdrehte Geschichte. Aber sollen Geschichten nicht ein wenig überdreht sein, die Phantasie anregen? Anke Kuhl schreibt im Nachwort, dass es solche Lehmriesen in der Literatur öfters gegeben hat und dass diese Golems allermeist sehr freundliche Wesen waren, die aber von uns nicht als solche gesehen worden sind.
Anke Kuhl hat hier ein ein Comicbuch gestaltet, das wahnsinnig viel Spaß macht, unserer Wirklichkeit sehr nahe kommt und uns Erwachsenen ordentlich den Spiegel vorhält.

Hier kommen noch ein paar Bilder, die der Verlag veröffentlichte, als das Buch noch gar nicht ganz fertig war und nur als digitaler Vorabdruck kursierte.

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