Donnerstag

Heute haben
John Donne * 1572
Gottfried Ephraim Lessing * 1729
Lord Byron * 1788
August Strindberg * 1849
Francis Picabia * 1879
Erika Runge * 1939
Wilhelm Genazino * 1943
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John Donne
Brak of Day

‚Tis true, ‚tis day; what though it be?
O wilt thou therefore rise from me?
Why should we rise, because ‚tis light?
Did we lie down, because ‚twas night?
Love which in spite of darkness brought us hither
Should in despite of light keep us together.

Light hath no tongue, but is all eye;
If it could speak as well as spy,
This were the worst that it could say –
That being well, I fain would stay,
And that I loved my heart and honour so,
That I would not from her, that had them, go.

Must business thee from hence remove?
Oh, that’s the worst disease of love!
The poor, the foul, the false, love can
Admit, but not the busied man.
He which hath business, and makes love, doth do
Such wrong as when a married man doth woo.
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Gestern war es soweit!
Jami Attenbergs „Middlesteins“ wurde ausgeliefert und ich habe die Bücher sofort ins Schaufenster dekoriert, da sich der Vertreter des Schöffling Verlages um 9 Uhr angekündigt hat. Das ist sicherlich ne schöne Überraschung für ihn.

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Jami Attenberg: „Die Middlesteins“
Aus dem Englischen von Barbara Christ
Schöffling Verlag € 21,95
als eBooks € 16,99
als amerikanisches TB € 8,99

„Die Middlesteins“ haben mich von der allerersten Seite an begeistert!
Jonathan Franzen

Dieser Roman ist ein Juwel: rasant, bewegend und herzzerreißend ehrlich. Die Moral der Geschichte: Wir sind nichts ohne unsere Familie.
New York Post

Ein interessante Geschichte hat nun sein vorläufiges Ende gefunden. Irgendwie spannend zu sehen, wie das alles geworden ist und was sich vielleicht noch daraus entwickelt.
Angefangen hat das bei meinem ersten Aufenthalt in New York und meinem Besuch in der Buchhandlung WORD in Brooklyn. Dort um die Ecke wohnt Jami Attenberg und ist mit den Mädels dort in der Buchhandlung befreundet. Es war die Zeit, als ihr neues Buch „The Middlesteins“ kurz vor der Veröffentlichung stand und alle irgendwie ganz hippelig waren. Als sie in der Buchhandlung ankündigten, dass es signierte Exemplare des nagelneuen Buches geben werde, habe ich mich sofort gemeldet und bekam Wochen später tatsächlich ein Päckchen aus Brooklyn.

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Sofort stürzte ich mich auf die Lektüre, da mittlerweile WORD die „Middlesteins“ im Buchregal mit folgendem Spruch bewarb: „9 von 10 Buchhändler empfehlen dieses Buch. Der 10. ist ein Idiot“. Da kann ja nichts schiefgehen dachte ich und wurde mehr als belohnt.
Jami Attenberg erzählt die Geschichte der Middlesteins, einer jüdischen Familie mit zwei Kindern in einem Vorort von Chicago. Schon als Kind hat Edie Middlestein gerne gegessen und als Ehefrau und Mutter gehört essen zu einem wichtigen Bestandteil ihres Lebens. Als sie ihren Beruf nicht mehr ausführen kann und die Situation mit ihrem Mann immer prekärer wird, zieht dieser aus, da er Edies Weg in die Katastrophe vorhersieht. Ihre Tochter Robin, ihr Sohn Sohn Benny und seine Frau Rachelle versuchen ihre Mutter zu retten, sie von dieser Fresssucht zu heilen. Aber irgendwie bekommen sie das nicht hin und stehen sich gegenseitig im Weg.
Jami Attenberg schafft diese Geschichte mit so großem (Wort)witz und Empathie für ihre Figuren zu erzählen, dass wir alle Protagonisten verstehen können. Schildert sie Richard Middlestein in einem Kapitel als richtig fies und gemein, so findet sie kurz vor Schluss des Abschnitts eine radikale Wendung (in wenigen Worten) und wir verstehen ihn wieder und können seine Reaktionen gut nachvollziehen. Alle kommen zu Wort, jede(r) zeigt uns seine Sicht der verwickelten Dinge und was alle nicht verstehen können, ist, dass Edie tatsächlich einen Mann findet, der sie vergöttert. Ihre Schwiegertochter (eine militante Gesundheitsfanatikerin) schaut dieser Situations fassungslos zu. Wie kann es sein, dass ihre dicke, kranke Schwiegermutter einen Liebhaber hat, der sie auf Händen tragen würde, wenn er es könnte?
Die aberwitzige Familiengeschichte hat auch mich von der ersten Seite fasziniert und Jami überraschte mich ein ums andere Mal mit ihren Formulierungen.

Nach der Lektüre habe ich den Vertreter des Schöffling Verlages gefragt, ob das nicht ein Buch für dessen Programm sei, zumal dort sich noch andere amerikanische Autorinnen tummeln, die auch zu Jami Attenbergs Favoriten zählen. Es hat gedauert, es wurde immer konkreter, der Verlag unterschrieb einen Vertrag mit Jami Attenbergs Agentin, bis ein Termin auf der Vertreterkonferenz im Verlagssitz in Frankfurt anstand, bei dem ich über das Buch reden sollte, um es den deutschen Vertretern schmackhaft zu machen. Alles war schon unter Dach und Fach, bis der Bahnstreik im Herbst mir einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Aber: sie haben das sehr gut ohne mich gemacht (haha) und heute war es dann soweit. Der Auslieferungstermin wurde vorgezogen, da Christine Westermann das Buch in ihrer TV Sendung auf NDR heute abend hochhält und loben wird. Anfang Februar gibt es eine Besprechung in „Brigitte“. Etwas Besseres kann einer literarische Neuerscheinung nicht passieren. Das freut mich natürlich sehr und ich halte Jami auf dem Laufenden, wobei sie sicherlich mit „Westermann“ und „Brigitte“ nicht viel anfangen kann.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre.

Hier gibt es eine Leseprobe und einen Bericht im Buchmarkt über WORD, Jami, die Middlesteins, den Schöffling Verlag und mich.

6 Gedanken zu „Donnerstag

    1. Ja, irgendwie ist das toll, wenn das so klappt. Das soll’s dann aber auch gewesen sein.
      Wobei: Ich habe dem Hanser vertreter „Eleanor&Park“ von Rainbow Rowell an’s Herz gelegt, das ich auch in New York entdeckte und das kommt jetzt im Frühjahr. Das ist ein Jugendbuch. Meine Kollegin Anja kam heute ganz begeistert in den Laden, sie hat das Leseexemplar verschlungen.
      Aber mein Alltag ist hier im Laden und hier gibt es genügend Arbeit!
      Dir alles Gute,
      Best,
      Samy

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