Heute hat
Edith Sitwell * 1887
Geburtstag
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Heute auf dem Gedichtekalender:
Joseph Pape
Erst die Erinnerung muss uns offenbaren den Segen,
den uns das Geschick verlieh.
Wir wissen stets nur, dass wir glücklich waren;
doch dass wir glücklich sind, wir wissen’s nie.
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Jaroslav Rudiš: „Der Besuch von Herrn Horváth“
RanitzDruck Nr. 21
Edition Thanhäuser € 24,00
Mit zwölf Holzschnitten von Christian Thanhäuser und einem Original-Holzschnitt am Umschlag, 76 Seiten, Fadenheftung, Umschlag in Handsatz und Buchdruck.
Im Luchterhand Literaturverlag gibt es einige Bücher des tschechischen Autors. Diese Ausgabe versammelt kürzere, sehr freche, hintersinnige, witzige Texte. Ganz im Sinne des berühmten Tschechen Schwejk.
Treffpunkt ist meist die Kneipe „Zum ausgeschossenen Auge“, in dem viel geredet und getrunken wird. Sein Kumpel Max, immer etwas traurig und melancholisch, sieht die heutige Welt immer im grauen Licht. Das Bier löst die Zungen und es wird diskutiert, was das Zeug hält. Eine Zugfahrt durch die schweizer Berge wird dauernd durch Anrufe von Max torpediert und bringt Rudiš fast aus dem Konzept. Es sind die Auf- und Abbrüche im Leben, das Traumata der tschechischen gekidnappten Geschichte und die Träume und Hoffnungen auf eine bessere Zeit in der EU, die hier am Telefon, am Tresen und in der Sauna durchgekaut werden. Rudiš notiert Gespräche in der Straßenbahn und natürlich das Thema: Frauen. Unter ihnen leidet Max extrem. Eigentlich am Fehlen der Frauen in seinem Leben.
Alles sehr witzig und frech.
Ein prima Reinschnupperbuch in die Schreibweise des Autors.
Jaroslav Rudiš wurde 1972 in Turnov in Böhmen geboren, Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker.
2016/17 Ranitzstipendiat in Ottensheim,
2018 erhält er den Preis der Literaturhäuser.
Jaroslav Rudiš hat die Texte für dieses Buch in deutscher Sprache geschrieben.