Heute haben
Nikolaus Lenau * 1802
Mikael Niemi * 1959
Amélie Nothomb * 1966
Geburtstag
Nikolaus Lenau
Glück vom Himmel
Du hattest kein Glück und ich hatte keins;
Wir nahmen einander, nun haben wir eins
Wo haben wir es denn hergenommen?
Es ist vom Himmel auf uns gekommen.
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Lesen bei Sonnenuntergang, Brooklyn auf DVD und Sternschnuppen finden bis tief in die Nacht. Mehr geht fast nicht an einem Abend.
„Plötzlich Gigolo /Fading Gogolo“
Regie: John Turturro
Mit John Turturro, Woody Allan, Vanessa Paradis, Liev Schreiber, Sharon Stone u.a.
USA 2013
DVD € 15,99
Woody Allen als Buchhändler! Und das noch mitten in Manhattan. Leider muss Murry Schwartz, so der Name des Buchhändlers, seinen kleinen Laden nach drei Generationen schließen und sieht sich einem ungewissen Ende entgegen. Schade, ich hätte mir Allen gerne noch etwas länger als schwadronierender Bücherwurm angeschaut. Wobei noch einmal eine schöne Szene im Film auftaucht, als die junge jüdische Witwe Avigail (gespielt von Vanessa Paradis) an ein Buchregal tritt, ein Buch herauszieht und ihre Nase darin versenkt. Das war’s dann aber auch schon mit den Bücher. Also Schwartz hat Geldnot, aber ein großes Herz. Er hütet die fünf schwarzen Kinder seiner Nachbarin und geht mit ihnen zum Baseballspielen in den Park. Murrays langjähriger, viel jüngerer Freund Fioravante ist teilzeit Blumenhändler und steckt während des Filmes immer wieder wunderbare Gestecke, hätte auch gerne etwas mehr Geld in der Tasche, ist jedoch in seiner ruhigen, melancholischen Art zufrieden mit sich. Ihm vertraut unser Ex-Buchhändler an, dass seine Hautärztin (Sharon Stone) Lust auf eine menage a trois hätte und ob er, Murray, da nicht einen passenden Mann dafür wüsste. Der Blumenhändler versteht die Welt nicht mehr, als er mitbekommt, dass er der gesuchte Mann sei und meint sein Freund macht einen Scherz mit ihm. Doch nicht mit Murray. Er verteilt im Kopf schon die Einnahmen und denkt an eine Zukunft als Zuhälter. Sie einigen sich, nach einer langen Murray-Woody-Rede auf 60:40 und das Spiel kann beginnen.
John Turturro, der das Drehbuch, Regie, den Blumenhändler und Liebhaber spielt, hat hier einen Film gedreht, der auf Woody Allen zugeschnitten ist. Er hat alle Zutaten, die wir vom Grossmeister erwarten, zusammengemixt. Manhattan, Brooklyn, jüdisches Leben, großer Sprachwitz und viel Platz für den Redeschwall in allen Lagen für Murray, den Buchhändler. Dass wir nebenbei noch zusehen können, wie ein Eggcream mit Schokoladegeschmack gerührt wird, ist dann schon ein klitzkleines Highlight.
Wenn Sie nun denken, dass wir mit den beiden Männern in die Gesellschaft der oberen Zehntausend eintauchen, in das Leben der liebeshungrigen Hautärztin und ihrer Freundin, die gerne mal $ 1.00 bis $ 2.000 für ein Liebesabenteuer bezahlen, dann werden Sie sicherlich entäuscht. Sharon Stone zeigt sich natürlich wieder in voller Länge, aber eigentlich ist es eine ganz zarte Liebesgeschichte zwischen Fioravante und Avigail. Hier pralllen zwei Lebensweisen aufeinander und gleichzeitig auch zwei einsame Herzen.
Turturro nimmt uns mit auf eine Reise durch das herbstliche Williamsburg, dem Viertel der orthodoxen Juden, verzichtet auf große visuelle Gags, lässt seine Schauspieler agieren und reden. Und wenn Avigail = Vanessa Paradis ihre große Zahnlücke zeigt, dann finde ich das doch sehr angenehm, wo doch sonst alle Gebisse gleich kinotauglich aussehen.
Ein warmherziger Woody Allen Film, der keiner ist, ein Film über einen Buchhändler, der zum Zuhälter wird, über das Leben, wie es ist und wie es sein könnte. Zeigt er doch, dass es ein Leben neben dem eines Floristen geben kann und dass man sein Herz doch noch verlieren und wiederfinden kann. Und als am Ende des Filmes Fioravante beschließt, die Stadt zu verlassen, kommt es dann wieder ganz anders und wieder hat Murray seine Hände mit im Spiel.
Auf den Woody Allen Film hast Du mich jetzt neugierig gemacht 🙂
Aber sag mal, Samy, die Mondnacht – das ist doch Eichendorff…
OMG und ich dachte schon, da stimmt doch was nicht. NATÜRLICH ist das vom Freinherrn. Ich Depp.
So! Nun ist es rausgelöscht und es bleibt nur das Gedicht vom Geburtstagskind.
Liebe Birgit, vielen Dank für’s Aufpassen. Da bin ich sehr sehr dankbar dafür.
So morgens vor 6 Uhr klappt es manchmal nicht so mit den Synapsen.
Kein Wunder bei der Hitze…:-)