Heute haben
Maxim Gorki * 1868
Bohumil Hrabal * 1914
Mario Vargas Llosa * 1936
Geburtstag.
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Der Pinguin freut sich und Herr Star hält Wache
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Die SZ/NDR-Sachbücher des Monats April
Die Süddeutsche Zeitung und Norddeutscher Rundfunk haben wieder die besten Sachbücher des Monats ermittelt:
1. Götz Aly
Die Belasteten. „Euthanasie“ 1939-1945. Eine Gesellschaftsgeschichte, S. Fischer Verlag, 348 Seiten, €22,99
2. Hermann Kurzke
Georg Büchner. Geschichte eines Genies, C. H. Beck Verlag, 591 Seiten, € 29,95
3. Pierre Bourdieu
Die männliche Herrschaft. Aus dem Französischen von Jürgen Bolder, Suhrkamp Verlag, 210 Seiten, € 19,90
4. Wolfgang Streeck
Gekaufte Zeit. Die vertagte Krise des demokratischen Kapitalismus. Frankfurter Adorno-Vorlesungen 2012, Suhrkamp Verlag, 271 Seiten, € 24,95
5.-6. Richard von Schirach
Die Nacht der Physiker. Heisenberg, Hahn, Weizsäcker und die deutsche Bombe, Berenberg Verlag, 272 Seiten, € 25,00
Harald Welzer
Selbst denken. Eine Anleitung zum Widerstand, S. Fischer Verlag, 329 Seiten, € 19,99
7. Ulrich Pohlmann/Dietmar Siegert (Hg.)
Zwischen Biedermeier und Gründerzeit. Deutschland in frühen Photographien 1840-1890 aus der Sammlung Siegert, Verlag Schirmer/Mosel, 366 Seiten, 291 Farbtafeln, 31 Abbildungen, € 49,80
8. Benoît Peeters
Jacques Derrida. Eine Biographie. Aus dem Französischen von Horst Brühmann, Suhrkamp Verlag, 935 Seiten, € 39,95
9.-10. Philipp Blom/Veronica Buckley
Das russische Zarenreich. Eine fotografische Reise 1855 – 1918, Brandstätter Verlag, 240 Seiten, € 49,90
Wolfgang U. Eckart/Michael Anderheiden
Handbuch Sterben und Menschenwürde, de Gruyter Verlag, 3 Bände, zusammen 2088 Seiten, € 249,00
Besondere Empfehlung des Monats April von Elisabeth von Thadden:
Claudia Kemfert, Kampf um Strom. Mythen, Macht und Monopole, Murmann Verlag, 144 Seiten, € 14,90
Die Jury: René Aguigah, Deutschlandradio; Prof. Dr. Rainer Blasius, FAZ; Dr. Eike Gebhardt; Dr. Wolfgang Hagen, Daniel Haufler, Berli-ner Zeitung; Dr. Otto Kallscheuer; Petra Kammann, Guido Kalberer, Tages Anzeiger; Anke Kapels, New Scientist Deutschland; Elisabeth Kiderlen; Jörg-Dieter Kogel, Nordwestradio; Hans Martin Lohmann; Prof. Dr. Ludger Lütkehaus; Prof. Dr. Herfried Münkler, Humboldt
Quelle: www.buchmarkt.de
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Noch ein Text und eine Illustration aus dem Buch: „Lückentexte“ von Bernd Schmitt und Dorothea Grathwohl
Georg Keifert
Er stand bereits in seinem neunten Lebensjahrzehnt, doch man konnte ihm eine gewisse Rüstigkeit nicht absprechen. Klein und hager durchfuhr er das Dorf in allen Richtungen auf seinem schweren, schwarzen Herrenfahrrad. Seine Augen waren nicht zu erkennen hinter den dicken Brillengläsern und so wirkte er immer ein wenig abwesend-autistisch, wenn er so gemächlich an einem vorüberglitt, vielleicht sogar ein kleines bisschen gespenstisch, denn bedenke ich es recht, so sah ich ihn eigentlich nie aufsteigen auf sein Rad noch absteigen, geschweige denn je zu Fuß daherkommen.
Bei jeder unserer seltenen Begegnungen schien er zwar noch ein wenig hagerer geworden zu sein, kleiner auch, so dass seine Füße bald kaum mehr die Pedale erreichen würden und seine stets aufrechte Haltung hatte allmählich etwas leicht Windschiefes bekommen, doch da er immer denselben blauen Arbeitsanzug trug, seine immergleiche Mütze auf dem Kopf und die Brille vor dem Gesicht hatte, konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass er seit dem letzten Treffen überhaupt nicht abgestiegen war, sondern unablässig sein Fahrrad durchs Dorf rollte, wie Sisyphos seinen Stein den Berg hinauf.
Wer weiß, was diesen Junginger Ahasver eines Tages erlöst hat.
“More Than Honey”
Ein Film von Markus Imhoof
Endlich auf DVD € 14,99
Ein sehr hautnaher Dokumentarfilm, der in den Schweizer Bergen, in Österreich, in den USA, China und Australien spielt. Er zeigt ohne moralischen Zeigefinger, wie die Biene vom Wildtier zum überzüchteten Produkteinheit verändert worden ist. Somit erklärt sich für den Regisseur auch das massenhafte, weltweite Bienensterben. Nicht die Medikamente, nicht die Neuzüchtungen, nicht die Killerbienen, oder Pestizide sind dafür verantwortlich, sondern alles miteinander. Das verwundert auch nicht, wenn wir teilnehmen würfen am Jahreslauf eines Großindustriellen in den USA, der riesige Mandelplantagen und eine sehr große Honigproduktion hat. Sein Kollege meint, dass sein Großvater noch zehnmal weniger an Bienen, an Platagen, an Hilfern hatte und dass er sich im Grabe umdrehen würde, könnte er sehen, was aus den Bienen geworden ist.
Es ist jedoch kein Film, der den Weltuntergang heraufbeschwört (“Nach den Bienen sterben die Menschen”), sondern er zeigt einfach auf. Er zeigt alternative Methoden und neue Gedankengänge. Und er zeigt natürlich auch, dass Bienenköniginnenzüchter in Österreich direkt mit der weltweiten Großindustrie verbunden sind und damit ihr Geld verdienen.
Es ist wie überall. Ein großes Netz rund um den Erdball und es ist kaum möglich sich davon fernzuhalten. Und sogar der Bergbienenzüchter in den Schweizer Bergen bleibt von großen Schäden nicht verschont.
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Website des Filmes mit vielen Infos, Tipps, Bilder und Adressen.