Heute haben
Dostojewski * 1821
Carlos Fuentes * 1928
Kurt Vonnegut * 1922
Luigi Malerba * 1927
Geburtstag.
Und auch noch Leonardo DiCaprio * 1974
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Kurt Cobain und Hans Magnus Enzensberger rauchen eine Geburtstagszigarette.
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„Ich und Du“
Italien, 2012
DVD € 19,99
Taschenbuch € 8,99
Regie: Bernardo Bertolucci
Darsteller: Jacopo Olmo Antinori, Tea Falco, Sonia Bergamasco, Veronica Lazar, Tommaso Ragno
Der Roman von Niccolò Ammaniti, der im Original auch „Io e te“ heisst und im Deutschen unter „Du und ich“ veröffentlicht wurde (das sind einfach die feinen Unterschiede), diente Bertolucci als Vorlage für seinen Film. Der Regisseur hält sich sehr genau an den Roman und wenn wir Bertolucci als Monumentalfilmemacher kennen, so ist dies hier ein kleines Kammerstück geworden. Sowohl Roman, als auch Film kommen mit dem Nötigsten aus. Das meiste spielt sowieso im Keller des Wohnhauses von Lorenzo in Rom.
Lorenzo steht mit seinen Eltern und Mitschülern nicht auf bestem Fuß. Auf dem Weg zum Skifahren macht er kehrt und versteckt sich im weitläufigen Keller. Er freut sich auf eine ungestörte Woche nur mit seiner Lieblingsmusik, Büchern und einer Ameisenkolonie. Doch mitten in der Nacht wecken ihn Schritte: Eine junge Frau, seine Halbschwester Olivia, die schon vor Jahren ausgezogen ist, sucht nach ihren Sachen. Nun braucht sie seine Hilfe.
Auf diese freie Woche hat sich Lorenzo akribisch vorbereitet, Essen und Trinken organisiert, Schlafutensilien und sein Handy. Mit dem möchte er seine Mutter immer wieder anrufen, um ihr zu sagen, dass es ihm bei der Familie, mit der er beim Skifahren ist, gutgeht. Das ist alles nicht so einfach, da seine Mutter auch gerne mal mit der Gastmutter reden will. So richtig in Fahrt kommt der Film, als seine Schwester auftaucht. Sie gilt als verschollen, lebt auf der Straße und braucht dringend neue Drogen. Das Aufeinandertreffen des introvertierten Lorenzo und seiner lauten, überdrehten älteren Schwester gehört zu den ganz starken Szenen. Dieses dauernde Hinundher, das gegenseitige Helfen und Ankeifen ist schon grossartig gespielt. Der Keller dient als Parallelwelt zu der kalten Winterzeit im wahren Leben und der zwischenmenschlichen Kälte. Als dann noch David Bowies „Space Oddity“ gespielt wird, kommen einem fast die Tränen.
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Zu diesem Raketenstart passt ja auch unser Countdown.
Am Freitag ab 19 Uhr liest Karen Köhler aus Ihren Erzählband: „Wir haben Raketen geangelt“
Es klingelt, und dann stehst du auf einmal du vor der Tür, nach all den Jahren, und hast Großstadtkleidung an und strahlst und sagst
„Hi“.
„Hallo Björn“ sage ich und es hört sich komisch an, falsch irgendwie, weil ich dich früher immer Kuhni nannte, nach deinem Nachnamen, Kuhnert, und jetzt bist du Björn, weil du da stehst, nach fünfzehn Jahren Abwesenheit, und dann noch diese Brille, deine asymetrische Frisur und deine Tasche, die heißt wie ein Wochentag.
…