
Heute haben
Paul Fleming * 1609
Denis Diderot * 1713
Kasimir Edschmid * 1890
Bing Xin * 1900
Magda Szabo * 1917
Václav Havel * 1936
Geburtstag
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Thomas Dietrich
unten ohne
Vom Schuh befreit sind meine Füße
in Wind und Wetter unbeschwert.
Kein Strumpf mehr drückt mit Gummirand
und dennoch unten ich nicht friere.
Im Frühjahr fragt die Nachbarschaft,
ob bald es wieder sei soweit.
Ich sag, es liegt am Bürgersteig,
auf dass die Wärme Wirkung zeig.
Und wenn es endlich ist die Zeit,
gibt unten ohne neue Kraft.
Wenn farbig ich sie mal lackiere,
die Zeh’n sind außer Rand und Band.
Ich find den Zustand lebenswert,
wenn barfuß ich die Welt begrüße.
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Unser Musiktipp:

Christian Krischkowsky: „End Of Melancholism“
Double Moon, 2021 € 20,00
Erhältlich bei uns im Buchladen

Musik mit Tiefgang und Humor, gefühlvoll, wild, frisch, lebendig und überraschend – Das Quartet des Ulmer Schlagzeugers Christian Krischkowsky und seinen Berliner Teamkollegen Peter Ehwald (sax), Marc Schmolling(p),Roland Fidezius(b) bringt ein breites Gefühls- und Hörspektrum zum Ausdruck.
Nach „DIGITAL IMMIGRANT“ (nominiert für den Preis der deutschen Schallplattenkritik 4/16) ist das Quartet musikalisch noch näher zusammengerückt und veröffentlicht nun mit „THE END OF MELANCHOLISM“ (Doublemoon/Challenge international) ihr zweites Album.
In den expressionistisch anmutenden Kompositionen und Arrangements des Schlagzeugers vereinen sich spielerisch Jazztradition und Moderne. Kantig swingende Einflüsse von Thelonious Monk sind ebenso zu hören wie zeitgenössische, teils Hip Hop inspirierte Rhythmusgebilde oder eigenwillig interpretierte Popklassiker z.B. der Beatles. Alles mit dem ureigenen Ausdruck dieses Quartetts.
Bands, die von Schlagzeugern geleitet werden, sind nicht mehr so selten, wie sie einmal waren, aber immer noch eine halbwegs rare Angelegenheit. Das Quartett des Schlagzeugers Christian Krischkowsky legt mit »The End of Melancholism« bereits das zweite Album vor und verdeutlicht in neun Stücken, von denen sieben aus Krischkowskys Feder stammen, die Vorteile einer solchen Herangehensweise.
Der Opener muss gleichzeitig für den Titel des Albums herhalten und soll – das mag in Corona-Zeiten vielleicht ungewöhnlich erscheinen – für eine positive Herangehensweise stehen. All seine Energie kann Krischkowsky auch in kurzen Stücken wie dem dreiminütigen »The Unheard« ausdrücken. »Dabei ist das Stück eigentlich einfach strukturiert, wobei die Fünferstruktur für die meisten Ohren schon ungewöhnlich klingt.«
Zwei Cover haben es auf die CD geschafft: Da ist die rustikale Version von Thelonious Monks »I Mean You« – schon auf dem Vorgänger-Album »Digital Immigrant« wurde Monks »Evidence« gespielt -, aber auch der Beatles-Klassiker »Strawberry Fields Forever«, der in der Fassung des Christian Krischkowsky Quartet äußerst eigensinnig klingt.
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Sonntag, 10.Oktober 11 Uhr
vh Ulm, Club Orange
„Die erste Seite“
Wir stellen diese vierBücher vor:
Yaa Gyasi: Ein erhabenes Königreich
Daniela Krien: Der Brand
Hervé Le Tellier: Die Anomalie
Monika Helfer: Vati
Es liest Clemens Grote
Eintritt frei