Dienstag

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Falsche Tasse zur richtigen Zeit.
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Heute haben
Motte-Fouqué * 1777
Lou Andreas-Salomé * 1861
Gerhard Rühm * 1930
Geburtstag
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Gestern abend spielte Uri Caine im Ulmer Stadthaus.
Ein grandioses Konzert am Klavier und ein Ritt durch 20 Jahre seines Schaffens.
Ein Mix aus Klassik, Jazz und Pop. Ein Mix aus Wagner, Mahler, Verdi, Jazz Standards und „Blackbird“ von den Beatles, das just gerade bei mir auf fipradio übers Netz läuft.
Wir haben einen ganzen Schwung seiner CDS noch für zwei Wochen im Laden. In die können Sie gerne reinhören und kaufen, wenn Sie dazu nach dem Konzert keine Zeit mehr hatten.

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Ted Kooser
Illustrationen von Jon Klassen
Das Haus in den Bäumen
Nord Süd Verlag € 14,95

Ein Haus, in dem zwei Kinder und ihr Vater wohnen. Der Vater pflegt den Rasen um das Haus akribisch. Auf den anliegenden Grundstücken aber wachsen alle möglichen Bäume, und der wilde Wald, den sie bilden, ist der Lieblingsort der Kinder. Immer wieder reißt der Vater die jungen Baumtriebe aus, die auf seinem Rasen wachsen. Die Kinder werden größer und verlassen das Haus. Der Vater arbeitet noch akribischer an seinem Rasen. Bis er zu alt und erschöpft ist und wegzieht. Das Haus steht allein, niemand will es kaufen. Die Bäume säen sich aus. Ganz dicht am Haus wachsend lösen sie dieses über die Jahre aus seinem Fundament und heben es in die Höhe.
So schreibt der Verlag und vergisst zu erwähnen, dass die Illustrationen von Jon Klassen, den wir von dem supertollen Bilderbuch:Wo ist mein Hutkennen, so genial sind, so poetisch, einfühlsam und schön, dass ich es kaum glauben kann.
Vielleicht ist es auch kein Buch für kleine Kinder, sondern für uns Alten. So schön sentimental, wie das daherkommt.
Der Vater denkt nur an seinen Garten, seine Wiese und merkt vielleicht gar nicht, wie seine Kinder größer werden, die sich so gerne unter den Bäumen versteckt haben. Erst als sie ausziehen und er alleine in seinem „englischen“ Rasen sitzt, merkt er, wie ihm die Kräfte für diese Arbeit fehlen. Er gibt das Haus auf und es verfällt immer mehr. Aber, und wird es wirklich sehr schön, die Bäume ringsherum, die jetzt wild wachsen (dürfen), heben das Haus in die Lüfte wie ein Baumhaus.
Die Bäume hoben das Haus hoch und immer höher, und vielleicht fahrt ihr heute oder morgen vorbei an dem Haus, das da über der Erde schwebt wie ein Baumhaus, ein Haus in den Bäumen, ein Haus, das zusammengehalten wird von der Kraft der Bäume, und der Wind weht und duftet nach winzigen, grünen Blumen.

Hinter den Links verstecken sich viele Abbildungen.
Hier können Sie ein paar Seiten aus dem Buch anschauen.
Und hier gibt es Bilder aus dem Originalbuch.
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Ein weiterer Galeano Textschnipsel aus seinem neuen Buch im Hammer Verlag:

September
21
Prophet seiner selbst

Girolamo Cardano schrieb Traktate über Algebra und Medizin, fand die Lösung einiger unlösbarer Gleichungen, beschrieb als Erster das Typhusfieber, untersuchte die Ursachen der Allergie und war der Erfinder einiger Instrumente, die heute noch von Seefahrern benutzt werden.
In seiner Freizeit gab er zudem die eine oder andere Prophezeiung bekannt.
Als er sich das Horoskop von Jesus von Nazareth anschaute und behauptete, sein Schicksal habe in den Sternen gestanden, warf ihn die Heilige Inquisition ins Gefängnis.
Als er aus der Haft entlassen wurde, verkündete Girolamo:
„Ich werde am 21. September 1576 sterben.“
Nachdem er die Prophezeiung ausgesprochen hatte, hörte er auf zu essen. Und behielt Recht.

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