
Heute haben
Volker Braun * 1939
Gerhard Polt * 1942
Almunda Grandes * 1960
Geburtstag.
Und auch noch Peter Tschaikowsky und Johannes Brahms.
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Wie jeden Monat:

„Mai“
Gedichte passend zum Monat herausgegeben von
Evelyne Polt-Heinzl und Christine Schmidjell
Reclam Verlag € 5,00
Oh, schon wieder ein Monat vorbei. An den Gedichtbändchen des Reclam-Verlages merke ich immer, wie die Zeit rast. Wonne und Sonne, Liebe und explodierende Natur. Farben, Blumen und gemeinsames Beisammensitzen im Freien. Das steckt hinter diesem Namen Mai.
„Es ist Zeit sich zu freuen
an atmenden Farben
zu trauen dem blühenden Wunder“
schrieb Rose Ausländer.
Aber nicht zu früh gefreut. Im Mai gibt es auch die Eisheiligen, die mit viel Regen und Frost verbunden sind. Aber insgesamt gesehen, gehen wir stramm in Richtung Frühsommer und lassen den Winter und das Frühjahr in Vergessenheit geraten.
Willkommen
Maienlob
Maienschelte
Maienglück
Feiern im Mai
Endlich im Freien
heißen die einzelnen Kapitel des Gedichtbandes und zeigen schon die Richtung an, auch wenn in der dritten Abteilung noch gescholten wird über den Wonnemonat. Diese Bezeichnung leitet sich womöglich von Weidemonat ab, so die Herausgeberinnen.
Da ich monatelang behauptet habe, dass diese Anthologie ohne Goethe auskommt, taucht er hier gleich zweimal auf.
Johann Wolfgang Goethe
Mit einem gemalten Band
Kleine Blumen, kleine Blätter
Streuen mir mit leichter Hand
Gute junge Frühlingsgötter
Tändelnd auf ein luftig Band.
Zephyr, nimm’s auf deine Flügel,
Schling’s um meiner Liebsten Kleid!
Und so tritt sie vor den Spiegel
All in ihrer Munterkeit,
Sieht mit Rosen sich umgeben,
Selbst wie eine Rose jung.
Einen Blick, geliebtes Leben!
Und ich bin belohnt genung.
Fühle, was dies Herz empfindet,
Reiche frei mir deine Hand,
Und das Band, das uns verbindet,
Sei kein schwaches Rosenband!
Mailied
Wie herrlich leuchtet
Mir die Natur!
Wie glänzt die Sonne!
Wie lacht die Flur!
Es dringen Blüten
Aus jedem Zweig
Und tausend Stimmen
Aus dem Gesträuch
Und Freud‘ und Wonne
Aus jeder Brust.
O Erd‘, o Sonne!
O Glück, o Lust!
O Lieb‘, o Liebe!
So golden schön,
Wie Morgenwolken
Auf jenen Höhn!
Du segnest herrlich
Das frische Feld,
Im Blütendampfe
Die volle Welt.
O Mädchen, Mädchen,
Wie lieb‘ ich dich!
Wie blickt dein Auge!
Wie liebst du mich!
So liebt die Lerche
Gesang und Luft,
Und Morgenblumen
Den Himmelsduft,
Wie ich dich liebe
Mit warmem Blut,
Die du mir Jugend
Und Freud‘ und Mut
Zu neuen Liedern
Und Tänzen gibst.
Sei ewig glücklich,
Wie du mich liebst!
Und dieses Gedicht darf natürlich nicht fehlen:
Eduard Mörike
Er ist’s
Frühling läßt sein blaues Band
wieder flattern durch die Lüfte;
süße, wohlbekannte Düfte
streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton
Frühling, ja du bist`s!
Dich hab ich vernommen!
Ludwig Uhland
Mailied
Wenig hab ich noch empfunden
Von der werten Frühlingszeit;
All die Lust und Lieblichkeit
Hat zu mir nicht Bahn gefunden.
Ach! was soll ein Herz dabei,
Das sich so zerrissen fühlet?
Jetzt empfand ich erst den Mai,
Seit der Sturm in Blüten wühlet.
Heinrich Heine
Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Knospen sprangen,
Da ist in meinem Herzen
Die Liebe aufgegangen.
Im wunderschönen Monat Mai,
Als alle Vögel sangen,
Da hab ich ihr gestanden
Mein Sehnen und Verlangen.
Neben all den alten Autoren, finden Sie natürlich auch LyrikerInnen des 20.Jahrhunderts, deren Texte ich jedoch hier nicht veröffentlichen darf.
Robert Gernhardt, Friederike Mayröcker, Rose Ausländer, Gottfried Benn, Bertold, Brecht, Ernst Jandl, Karl Krolow und viele mehr.
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Detlef Surreys Sonntagsskizzen Nr. 35 zeigen morgen die Admiralbrücke in Berlin Kreuzberg.
Ein schöner und beliebter Ort, um bei einem mitgebrachten Getränk den Sonnenuntergang über dem Urbanhafen zu erleben.
