Samstag, 18.Juni

Bilder der Woche:

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Morgen gibt es die vorletzten Sonntagsskizzen (41) von Detlef Surrey, bevor er sich auf große Reise begibt und von dort „berichten“ wird.

Skizzen von Menschen in Gruppen.
Zuschauer beim Sängerfest, Wartende auf ein Autogramm, Passanten, Boulespieler..

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Samstag, 28.Mai

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Heute haben
Patrick White * 1912 (Nobelpreis 1973)
Muriel Barbery * 1969
Geburtstag.
Aber auch György Ligeti und Dietrich Fischer-Dieskau

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Marianne Dubuc:Briefträger Maus
Aus dem Französischen von Julia Süßbrich
Beltz&Gelberg Verlag € 12,95
Bilderbuch ab 3 Jahren

Briefträger Maus bringt allen Tieren die Post, ganz egal, wie gefährlich sie sind, ganz egal, wo sie wohnen, ob auf Baumkronen oder in Höhlen, im Meer oder auf dem Berg. So kommt Briefträger Maus zu den Hasen, dem Krokodil (huch, da ist ja alles nass), zu den Ameisen unter der Erde und den Gämsen in luftigen Höhen. Ihre erste Adresse ist der Bär, der eine einzigartige Honigkonstruktion besitzt. Vom Bienenstock eine direkte Leitung in den Honigtopf. Bei den Hasen gibt es jede Menge Stockbetten und eine Hasenköttelauffangstation. Ganz anderes sieht das ewig lange Haus der Schlange aus, die unter Wärmestrahlern liegt und Diverses hinuntergeschlungen hat. Was kann das wohl sein? Unsere Maus klettert auf Bäume, sitzt im Hitzeschutzanzug beim Drachen und grillt ihr Würstchen. Auch unter Wasser bekommen Tiere ihre Post und wir sehen sogar einen lesenden Fisch. Na bitte. Sie darf die Fledermäuse beim Schlafen nicht stören und friert bei den Pinguinen. Bei den Hühnern gibt sie ein sehr merkwürdiges Päckchen ab. Schaut da nicht eine Fuchsschnauze raus? So gibt sie alle Pakete und Briefe ab. Aber für wen ist das letzte? Das wird hier nicht verraten.
Ein bezaubendes Bilderbuch, voller witziger, wimmeliger Details zum Entdecken. Da liegen Schlüssel und Knochen in der Wiese, verlorene Zettel und Karotten, ein Handschuh und ein richtiger Schuh. Wer mag die wohl alle finden beim Durchblättern?
Ich wünsche jetzt schon viel Vergnügen beim gemeinsamen Lesen, Suchen und Schauen.
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Detlef Surreys Sonntagsskizzen 38 – Im Pratergarten
Skizzen aus Berlins ältestem Biergarten, dem „Pratergarten“ in Prenzlauer Berg.
Kurz vor dem Unwetter am Montag…
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Samstag, 14.Mai

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Heute haben
Arthur Schnitzler *1862
Katherine Anne Porter * 1890
Max Frisch * 1911
Michael Lentz * 1964
Judith Hermann * 1970
Geburtstag

Wir haben das heutige Geburtstagskind Judith Hermann am Donnerstag, den 16.Juni um 20 Uhr ins Ulmer Roxy eingeladen.

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Foto: Gaby Gerster

Sie wird aus ihrem neuen Band mit Erzählungen vorlesen, der ab 25.Mai im Handel sein wird.

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In einem einzigen Moment ändert sich ein ganzes Leben. Ein Fotograf betrachtet seinen Adoptivsohn, interessiert und distanziert und vielleicht wird über diesem Blick alles zerbrechen. Ein alter Mann glaubt sich an eine Umarmung zu erinnern, die viele Jahre zurückliegt. Wie nah können wir den Menschen sein, die wir lieben? Kinder, Exzentriker, ein Vater, der aus der Psychiatrie verschwindet — Menschen kreuzen unseren Lebensweg, begleiten uns, machen uns glücklich und bleiben unfassbar. In kurzen Erzählungen spürt Judith Hermann diesen alles entscheidenden Momenten nach, die man so leicht übersieht. So konzentriert wie leicht setzt sie die Worte, zwischen denen sich das unbeschreibliche Drama der Existenz zeigt.

Judith Hermann wurde 1970 in Berlin geboren. Ihrem Debüt „Sommerhaus, später“ (1998) wurde eine außerordentliche Resonanz zuteil. 2003 folgte der Erzählungsband „Nicht als Gespenster“. Einzelne dieser Geschichten wurden 2007 für das Kino verfilmt. 2009 erschien „Alice“, fünf Erzählungen, die internation gefeiert wurden. 2014 veröffentlichte Judith Hermann ihren ersten Roman „Aller Liebe Anfang“. Für ihr Werk wurde Judith Hermann mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Kleist-Preis und dem Friedrich-Hölderlin-Preis. Die Autorin lebt und schreibt in Berlin.

www.judithhermann.de
Leseprobe aus „Lettipark“
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Deltef Surreys 36.Sonntagsskizzen entführen uns nach Frankfurt am Main.

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Ich verabschiede mich für eine Woche in den Urlaub.
Ostsee, Usedom, Meer, Wind und kein WLAN.
Bei Gelegenheit werde ich Buch- und Leseimpressionen hier veröffentlichen.

Samstag, 16.April

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Heute haben
Anatole France * 1844
Peter Ustinov * 1921
Sarah Kirsch * 1935
Rolf Dieter Brinkmann * 1940
Geburtstag
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Weiter geht es mit der Literaturwoche.
Am kommenden Dienstag erzählt uns Stefana Sabin Interessantes über Shakespeare, dessen Todestag sich am 23.April zum 400.Male jährt.
Wer Frau Sabin letztes Jahr mit ihrem Vortrag über Dante erlebt hat, weiß wie gut die Frau ist.
Ich kann nur sagen: Halten Sie sich den Termin frei. Es lohnt sich.

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Stefana Sabin: „Shakespeare auf 100 Seiten
Reclam Verlag € 5,00

Das schreibt der Verlag:
1. Das biographische Rätsel oder: Wer war Shakespeare?

2. Die elisabethanische Theaterszene oder: Unterhaltung für alle

3. Das Werk oder: Die Erfindung des Menschlichen

3.1 Die Komödien oder: Das Glücksversprechen
Die Komödie der Irrungen | Der Widerspenstigen Zähmung | Die zwei Herren aus Verona | Liebes Leid und Lust | Ein Sommernachtstraum | Der Kaufmann von Venedig | Die lustigen Weiber von Windsor | Viel Lärm um nichts | Wie es euch gefällt | Was ihr wollt | Ende gut, alles gut | Maß für Maß | Ein Wintermärchen | Der Sturm

3.2 Die Historien oder: Der Wille zur Macht
König Johann | Richard II. | Heinrich IV. | Heinrich V. | Heinrich VI. | Richard III. | Heinrich VIII.

3.3 Die Tragödien oder: Die Todesspirale
Titus Andronicus | Romeo und Julia | Julius Cäsar | Troilus und Cressida | Hamlet | Othello | König Lear | Macbeth | Antonius und Cleopatra | Coriolan | Timon von Athen | Cymbeline

3.4 Die Sonette oder: Das Liebesdreieck

4. Die fernen Schauplätze oder: Die Italienschwärmerei

5. Das Pfund Fleisch oder: Der Antisemitismusvorwurf

6. Das ewig Andere oder: Die Geschlechterspannung

7. Ein deutscher Klassiker aus England oder: Shakespearomanie

Und das schickte Frau Sabin als Appetitanreger und Gruß aus der Küche:

Hier ist ein Link zu einer neuen Shakespeare-Geschichte: eine
Radar-Untersuchung des Grabes hat ergeben, dass der Schädel fehlt!

… und hier geht es um Bücher.

Ein grossartiges Shakespeare-Projekt, meint Stefana Sabin.
Shakespeares „Hamlet“ in allen Ländern der Erde. Eine Tour über zwei Jahre.

Hunger bekommen?
Für € 8,00 bekommen Sie das komplette Menue.
Bis Dienstag um 19 Uhr bei uns in der Buchhandlung.
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Detlef Surreys Sonntagsskizzen (32) zeigen Skizzen vom Skizzenfestival in Weimar.

Vor neun Jahren organisieren begeisterte Skizzenmacher das erste „Skizzenfestival“
Seither findet es jährlich statt, mittlerweile jeweils in einer anderen Stadt
und immer schon heiß ersehnt von den Skizzenzeichnern.

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Samstag, 9.April

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Heute haben
Charles Baudelaire * 1821
Ludwig Hohl * 1904
Lew Kopelew * 1912
Johannes Bobrowski * 1917
Carl Améry * 1922
Arnold Stadler * 1954
Geburtstag
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Julia Rothmann:Auf dem Land
Das faszinierende Leben auf dem Bauernhof
Kunstmann Verlag € 18,00

Zurück zur Natur ist ein aktuelles Thema. Urban gardening, Landlust, stricken, radeln, All das geht in die gleiche Richtung.
Die Brooklyner Illustratorin Julia Rothman hat ein ganz spezielles, liebevolles Bilderbuch zum Thema Landleben gestaltet. Für New Yorker Großstadtnasen natürlich der ganz große Reiz, aber auch für uns ein sehr schöner Augengenuß, bei dem wir auch noch etwas lernen können. Also am Besten neben den Wissenstest für Kinder, den wir gestern besprochen haben, legen.
Bottich und Borke, Kamm und Wamme – das Landleben hat einen ganz eigenen Reiz, und es steckt voller Dinge und Begriffe, die kaum einer mehr kennt. Julia Rothman gräbt in den Gemüsebeeten und sucht nach essbaren Blüten, macht sich auf die Jagd nach Schädlingen und beschreibt die Anatomie von Schwein und Rind, zerlegt eine Melkmaschine in ihre Einzelteile, erklärt Schritt für Schritt, wie man ein Feld pflügt oder ein Schaf schert. Sie beobachtet die vielen Tätigkeiten, die in ländlichen Haushalten verrichtet werden, mit dem neugierigen Blick der Städterin und kann deshalb umso begeisterter vermitteln, wie Melken und Käsen, Brotbacken und Räuchern funktionieren. Ihre detailverliebten Aquarelle machen Laune und wenn wir auch nicht alles nachmachen können was sie uns zeigt, so haben doch endlich die Gelegenheit, die verschiedenen „Einzelteile“ eines Schafes kennenzulernen. Sie stellt uns Tomatensorten vor und wie man einen Kartoffelturm baut. Für die wissendurstigen Söhne gibt es jede Menge Traktoren, Anhänger und Spezialgeräte. Wie baue ich einen Pferdestall, oder vielleicht doch nur etwas Kleines für die Kaninchen – Sie finden hier wirklich viele Informationen.

1.Die Erde bereiten
2.Haus und Hof
3.Das nötige Handwerkszeug
4.Reiche Früchte ernten
5.Die Schafe von den Böcken trennen
6.Speis und Trank
7.Sein Garn spinnen.

Lassen Sie sich inspirieren von diesem Bilderbuch für Erwachsene und vielleicht können Sie es so genießen, wie die Besuche von Julia Rothmans auf dem Bauernhof ihrer Schwiegereltern. Wobei sie zugibt, dass sie der Sternenhimmel dort am meisten beeindruckt hat.

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Die 31.Sonntagsskizzen von Detlef Surrey führen uns wieder nach Rügen.
Impressionen von Baabe und Mönchgut.

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Sonntagsskizzen (26)

Sonntagsskizzen von Detlef Surrey

Von Detlef Surrey

Bremer Skizzen

Mindestens einmal im Jahr besuche ich die Stadt an der Weser. Um Freunde zu besuchen, um die angenehm relaxte Atmosphäre zu genießen und um dort zu Skizzieren. Das „Viertel“ um den Ostertorsteinweg mag ich sehr.

Die Boetcherstraße

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Am Ostertorsteinweg

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Café Piano

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Detlef Surrey ist Illustrator und Comiczeichner in Berlin.

Skizzen: skizzenblog.surrey.de 
Blog:  detlefsurrey.de
Web:  www.surrey.de
Facebook: www.facebook.com/detlef.surrey.sketches/

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Sonntagsskizzen Rückblick:

-> Sonntagsskizzen 23 – Paare
-> Sonntagsskizzen 22 – Potsdamer Platz
-> Sonntagsskizzen 21 – Wallersdorf
-> Sonntagsskizzen 20 – Scotch & Sofa
-> Sonntagsskizzen 19 – Peri´s Hairline
-> Sonntagsskizzen 18 – Menschen alleine
-> Sonntagsskizzen 17 – Barcelona
-> Sonntagsskizzen 16 – Fotos von Motiv und Skizze
-> Sonntagsskizzen 15 – Berlin Kreuzberg
-> Sonntagsskizzen 14 – Ecuador 1987
-> Sonntagsskizzen 13 – Adventszeit
-> Sonntagsskizzen 12 – Aktsalon im Wedding
-> Sonntagsskizzen 11 – Rom Pitigliano Skizzen II
-> Sonntagsskizzen 10 – Paris “Nous sommes tous unies!”
-> Sonntagsskizzen  9 – Rom Skizzen
-> Sonntagsskizzen  8 – Dr. Sketchy´s Berlin
-> Sonntagsskizzen  7 – Skizzenfestival Stralsund
-> Sonntagsskizzen  6 – Lesung OL im Literaturhaus
-> Sonntagsskizzen  5 – Konzert Hunting Islands
-> Sonntagsskizzen  4 – Das Reichstagsgebäude und “Karlchen Adler”
-> Sonntagsskizzen  3 – Holzmühle in Vogt
-> Sonntagsskizzen  2 – Literaturfestival Berlin
-> Sonntagsskizzen  1 – Skizzen vom Urban Sketchers Treffen in Darmstadt

Samstag, 5.März

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Heute haben
Pier Paolo Pasolini * 1922
Mo Yan * 1955 (Nobelpreis 2012)
Geburtstag.
Aber auch Rosa Luxemburg.
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Unser Tipp des Tages:

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Jenny Valentine:Durchs Feuer
Aus dem Englischen von Klaus Fritz
dtv € 14,95
E-Book € 12,99
Fire Colour One“ € 11,99

Lange musste ich auf den neuen Jugendroman von Jenny Valentine warten. Das hat wohl auch den Grund, dass sie und ihr Vater ein Jahr lang schwer krank waren. Er ist gestorben, sie hat überlebt. Am Grab bemerkte sie, wie gut sie ihren Vater kannte und wie fremd er ihr doch in vielen Dingen war. Sie wollte kein Buch über ihn schreiben, ein Junge sollte im Mittelpunkt stehen. Aber immer mehr drängelte sich Iris in den Mittelpunkt und dann taucht auch noch ein unbekannter, schwer kranker Vater auf, der im Sterben liegt.
Jenny Valentines Vater beschwerte sich, dass in ihren Romanen keine Väter vorkämen. „Womit haben ich das verdient.“, pflegte er zu sagen. „Für meinen Vater“, schreibt Jenny Valentine als Widmung ins neue Buch.

Jenny Valentine ist bekannt durch ihre frechen, witzigen Jugendbücher. Herzhaft lachen kann man auch über die Kiki-Reihe für Kleinere. Auch hier legt sie sofort los, bastelt ihre Personen zu einer gute Mischung zusammen. Im Mittelpunkt steht Iris, die mit sich und ihrer Umgebung nicht wirklich im Reinen ist. Ihre leibliche Mutter ist eine Barbiepuppe, äußerlich und auch im Kopf. Ihr Stiefvater ein verkrachter TV-Serien-Darsteller. Iris zündelt gerne und hat dadurch auch immer wieder Probleme mit der Feuerwehr, der Polizei und stellt sich damit selbst ins Abseits. Als sie von ihrem leiblichen Vater Ernest erfährt, nimmt die Geschichte so richtig Fahrt auf.
Den Eltern möchte man gerne eine scheuern, aber wir lachen beim Lesen lieber über sie. Iris‘ Vater dagegen ist aus ganz anderem Holz geschnitzt und steht als Gegenpol zu diesen hohlen Fassaden. Hier übertreibt Jenny ein wenig, zeichnet zu klischeehaft und ich dachte schon, …. jetzt aber. Doch genau in diesem Moment, wie wenn sie es gespürt hätte, dreht sie an der Einstellschraube und lässt diesen Roman in einem fulminanten Show Down enden. Selten so einen Schluss gelesen. Immer wenn wir meinen, ja, jetzt bekommt ihre geldgierige Mutter noch eins drauf, zieht Jenny Valentine eine weitere Schublade auf und zündet ein nächstes Feuerwerk. Aber damit nicht genug.
Lassen Sie sich überraschen.
Ein ideales Lesefutter, das Kinder wahrscheinlich in einem Rutsch durchlesen und, ich vermute schwer, gleich noch einmal durchblöättern, weil sie beim schnellen Reinfressen, das eine oder andere übersehen haben.

Der dtv Verlag veröffentlichte auf seiner Homepage ein Interview mit der Autorin, das ich hier wiedergebe.

Interview

Frau Valentine, wie sieht für Sie der perfekte Platz zum Schreiben aus?

Das Gute beim Schreiben ist, dass man es überall machen kann. Zu Hause habe ich ein wunderbares Arbeitszimmer mit Holzofen. Im Sommer arbeite ich oft in einem umfunktionierten Pferdeanhänger im Garten. Manchmal schreibe ich aber auch einfach im Bett. Wenn ich auf Reisen bin, kann ich auch gut im Zug arbeiten. Allerdings ist der Ort für mich gar nicht so wichtig. Vielmehr kommt es auf die richtige Stimmung an. Wenn ich mir über etwas sorgen machen oder wenn ich abgelenkt bin, ist es egal wo ich bin – ich bekomm einfach nichts auf Papier.

Sie sind nicht bekannt für typische Teenager-Lovestorys. Auch Ihr neuer Roman ›Durchs Feuer‹ ist tiefgründig und entwickelt gleichzeitig einen Sog, dem man sich als Leser nicht entziehen kann. Wie schaffen Sie es Themen wie Tod, Verlust, aber auch Lebenslust und Komik in einem Buch unterzubringen?

Stimmt, ich bin Liebesgeschichten bislang aus dem Weg gegangen. Jetzt reizt es mich aber doch, eine zu schreiben. Es ist ziemlich schwierig, dabei nicht zu kitschig zu klingen und nicht ins Klischee von der ewigen Liebe und dem Happy End abzudriften, zumal ich selber gar nicht daran glaube. Davor habe ich wirklich Angst. Ehrlich? Tod, Verlust, Lebensfreude und Humor sind im wahren Leben eng miteinander vereint. Daher ist es eigentlich kein so großer Kunstgriff, sie alle zusammen in einem Buch unterzubringen.

Die Tiefe Ihres Romans entsteht besonders durch die Dialoge zwischen der Hauptprotagonistin Iris und ihrem Vater Ernest. Sie sind oft tieftraurig und komisch zugleich. Ist Trauer und Glück für Sie kein Gegenteil?

Es ist nicht so, dass ich glaube, dass Glück und Trauer keine Unterschiede sind – allein weil sie sich so unterschiedlich anfühlen. Aber ich denke, dass Glück und Trauer für jeden sehr nah beieinander liegen.

Das Element Feuer ist ein wichtiger Eckpfeiler Ihres neuen Romans. Welche Symbolkraft steckt hinter der zündelnden Iris?

Ich denke, Iris ist besessen von Feuer, da sie so viel Wut in sich trägt und gleichzeitig so wenig Kontrolle über die Ereignisse in ihrem Leben hat. Das Zündeln fühlt sich für sie an wie ein inneres Aufräumen und wie ein Neubeginn – ein Ausdruck von Zorn und Neustart zugleich. Ich habe gar nicht so viel darüber nachgedacht, als ich das Buch geschrieben habe. Wir leben in einem relativ kalten Haus und verbringen viel Zeit damit, das Kaminfeuer zu schüren und in die Flammen zuschauen. Daher kam wohl die Idee mit dem Feuer.

Ein anderes wichtiges Thema in Ihrem neuen Buch ist die Kunst. Welche Rolle spielt die Kunst in Ihrem Leben?

Für mich handelt die Geschichte von der Macht der Kunst. Kunst kann uns verändern – manchmal für immer, manchmal für ein paar Sekunden. Es geht um die magische Energie, die die Kunst beim Schaffen und auch beim Betrachten besitzt. Iris Freund Thurston etwa ist Künstler, der genau für diese magische Energie lebt. Er leistet Unmögliches, um Augenblicke wieder greifbar zu machen, er kreiert Szenen und sprayt auf Wände und leerstehende Schwimmbecken.
Kunst bedeutet für mich, im Hier und Jetzt zu leben. Wenn ich schreibe, lese, Filme schaue, Musik höre oder eben vor einem Kunstwerk stehe, versuche ich bewusst nicht zu denken, um einfach in diese Magie einzutauchen. Alles ist fließend und gleichzeitig immer verfügbar – eigentlich genau wie das Leben selbst.

Haben Sie beim Schreiben einen bestimmten Leser im Hinterkopf oder konzentrieren Sie sich ganz auf die Story?

NIE! Ich denke nicht an den Leser oder das ich die Schriftstellerin bin. Ich versuche einfach in der Geschichte zu verschwinden.

Was wollen Sie mit dem Buch Ihren Leserinnen und Leser mit auf den Weg geben?

Keine Message. Einfach eine gute Geschichte.

Leseprobe
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Ein halbes Jahr Sonntagsskizzen von Detlef Surrey.
Tätäääää!

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Die 26sten Sonntagsskizzen führen nach Bremen.
Die Stadt mag ich sehr gerne.
Am Wochenende werde ich auch dort sein.

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Samstag, 20.Februar

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Heute haben
Johann Heinrich Voß * 1751
Heinz Erhardt * 1909
Julia Franckh * 1970
Geburtstag.

„Was wäre ein Apfel ohne -sine, was wären Häute ohne Schleim, was wär die Vita ohne -mine, was wär’n Gedichte ohne Reim?“
Heinz Erhardt

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Richard Dehmel
Nacht für Nacht

Still, es ist ein Tag verflossen,
deine Augen sind geschlossen,
deine Hände, schwer wie Blei,
liegen dir so drückend ferne,
um dein Bette schweben Sterne,
dicht an dir vorbei.

Still, sie weiten dir die Wände:
gieb uns her die schweren Hände,
sieh, der dunkle Himmel weicht,
deine Augen sind geschlossen,
still, du hast den Tag genossen,
dir wird leicht.

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Klabund
Nacht und Morgen und wieder Nacht

Als die Sterne sanken,
Als wir Nebel tranken,
Morgen wölbte seine Hand –
Unter seinem Segen
Haben wir gelegen
Wie ein aufgeblühtes Land.

Unsre Felder reiften.
Unsre Jäger streiften
Durch die taubeglänzte Pracht.
Reh durchschritt die Ferne.
Aber wie die Sterne
Sanken wir in unsre eigne Nacht.

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Annette von Droste-Hülshoff
O Nacht!

O Nacht, du goldgesticktes Zelt!
O Mond, du Silberlampe!
Daß du die ganze Welt umhüllst,
Und die du allen leuchtest.

Wo birgt in deinen Falten sich
Die allerreinste Perle?
Wo widerstrahlt dein träumend Licht
Im allerklarsten Spiegel?

O breite siebenfach um sie
Das schützende Gewinde,
Daß nicht der Jüngling sie erschau,
Auflodere in Flammen —;
Daß kein verblühend Weib sie trifft
Mit unheilvollem Auge,

Und, milde Lampe, schauend tief
In ihres Spiegels Klarheit,
Erblicktest du ein Bild darin?
Und war es, ach, das meine? —

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Christian Morgenstern
O NACHT …

O Nacht, du Sternenbronnen,
ich bade Leib und Geist
in deinen tausend Sonnen –

O Nacht, die mich umfleußt
mit Offenbarungswonnen,
ergib mir, was du weißt!

O Nacht, du tiefer Bronnen ...

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Georg Heym
Nacht

Der graue Himmel hängt mit Wolken tief,
Darin ein kurzer, gelber Schein so tot
Hinirrt und stirbt, am trüben Ufer hin
Lehnen die alten Häuser, schwarz und schief

Mit spitzen Hüten. Und der Regen rauscht
In öden Straßen und in Gassen krumm.
Stimmen ferne im Dunkel. – Wieder stumm.
Und nur der dichte Regen rauscht und rauscht.

Am Wasser, in dem nassen Flackerschein
Der Lampen, manchmal geht ein Wandrer noch,
Im Sturm, den Hut tief in die Stirn hinein.

Und wenig kleine Lichter sind verstreut
Im Häuserdunkel. Doch der Strom zieht ewig
Unter der Brücke fort in Dunkel weit.

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Ferdinand von Saar
Nacht

Des Parkes weite Räume
Umflort die stille Nacht;
Es steh’n die alten Bäume
In düst’rer Wipfelpracht.

Die Pfade wie versunken,
Am Himmel nicht ein Stern;
Verstummt ist schlummertrunken
Das Leben nah und fern.

So müd‘, so nachtumfangen,
So lautlos bist auch du,
Als wärst du eingegangen
Schon längst zur ew’gen Ruh‘.

Nur wie im Dunkel blühen
Die Rosen dort am Strauch,
Will leis‘ dich noch durchglühen
Ein letzter Liebeshauch.

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Morgen gibt es die 24.Sonntagsskizzen von Detlef Surrey.
Thema: Clärchens Ballhaus in Berlin-Mitte.
Skizzen aus einem der letzten traditionellen Ballhäuser in Berlin.

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Sonntagsskizzen (18)

Sonntagsskizzen von Detlef Surrey
Von Detlef Surrey

Menschen alleine

Menschen zu skizzieren, die alleine sind, ist etwas diffizil. Sie sind oft sehr aufmerksam – und bemerken es schnell, wenn sie gezeichnet werden.

In diesem Fall lächle ich, bedanke mich bei ihnen und zeige ich ihnen die Zeichnung. Bisher hatte ich erfreulicherweise nur positive Reaktionen.

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Straßenmusiker in Köln

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Strandurlauber in Zandvoort

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Kunde am Fotoautomat im Kaufhaus

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Gast im Café „Sarotti Höfe“

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Frau in der S-Bahn (iPad Skizze)

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Verkäufer am Imbissstand ..

 

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Detlef Surrey ist Illustrator und Comiczeichner in Berlin.

Skizzen: skizzenblog.surrey.de 
Blog:  detlefsurrey.de
Web:  www.surrey.de

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Sonntagsskizzen Rückblick:

-> Sonntagsskizzen 17 – Barcelona
-> Sonntagsskizzen 16 – Fotos von Motiv und Skizze
-> Sonntagsskizzen 15 – Berlin Kreuzberg
-> Sonntagsskizzen 14 – Ecuador 1987
-> Sonntagsskizzen 13 – Adventszeit
-> Sonntagsskizzen 12 – Aktsalon im Wedding
-> Sonntagsskizzen 11 – Rom Pitigliano Skizzen II
-> Sonntagsskizzen 10 – Paris “Nous sommes tous unies!”
-> Sonntagsskizzen  9 – Rom Skizzen
-> Sonntagsskizzen  8 – Dr. Sketchy´s Berlin
-> Sonntagsskizzen  7 – Skizzenfestival Stralsund
-> Sonntagsskizzen  6 – Lesung OL im Literaturhaus
-> Sonntagsskizzen  5 – Konzert Hunting Islands
-> Sonntagsskizzen  4 – Das Reichstagsgebäude und “Karlchen Adler”
-> Sonntagsskizzen  3 – Holzmühle in Vogt
-> Sonntagsskizzen  2 – Literaturfestival Berlin
-> Sonntagsskizzen  1 – Skizzen vom Urban Sketchers Treffen in Darmstadt

 

9. Januar

Heute haben
Karel Capek * 1890
Kurt Tucholsky * 1890
Simone de Beauvoir * 1908
Heiner Müller * 1929
Klaus Schlesinger * 1937
Geburtstag

Kurt Tucholsky
Ach lege Deine Wange

Wenn ich mal wütend bin
Auf meinen Theo
Und er mir Szenen macht,
Weil ich mit Leo,
Wenn er dann „Dirne“ schreit
Und wer weiß was spricht,
Wenn er mich gar bespeit,
Weil er so naß spricht,

Dann zürn‘ ich nicht,
Dann zank‘ ich nicht,
Dann schrei‘ ich nicht,
Dann schelt‘ ich nicht,
Dann bin ich liebenswürdig,
Liebenswürdig,
Liebenswürdig, liebenswürdig,
Ich hab‘ Kultur
Und ich sage nur:

„Ach, lege Deine Wange
Doch mal an meine Wange
Und bleibe da recht lange
Mit Deiner Wange,
Du süßer Herzens-Clown!
Ich kann Dir stundenlang,
Stundenlang, stundenlang,
In die Augen schau’n,
Ja, stundenlang.

Tritt mir im Omnibus
Wer auf die Beine,
Wenn ich mal rausgehn muß
Und da ist schon eine,
Sitz‘ ich am Steuerrad —
Gott soll bewahren! —
Und schreit der Schupo „Wat?
Sie könn’n nicht fahren?“

Dann zürn‘ ich nicht,
Dann zank‘ ich nicht,
Dann schrei‘ ich nicht,
Dann schelt‘ ich nicht,
Dann bin ich liebenswürdig,
Liebenswürdig,
Liebenswürdig, liebenswürdig,
Ich hab‘ Kultur
Und ich sage nur:

„Ach, lege Deine Wange
Doch mal an meine Wange
Und bleibe da recht lange
Mit Deiner Wange,
Du süßer Herzens-Clown!
Ich kann Dir stundenlang,
Stundenlang, stundenlang,
In die – Schnauze hau’n,
Ja, stundenlang!
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Emilia empfiehlt:

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Mary Norton:Die Borger
Aus dem Englischen von Christiane Jung
Neu illustriert von Emilia Dziubak
Sauerländer Verlag € 14,99
Hörbuch gesprochen von Katharina Thalbach € 16,95

Am 19.November stellte Anja Reiprich dieses Kinderbuch vor. Die 10jährige Enkelin Emilia hat das Buch während der Weihnachtsferien gelesen und war sehr begeistert von der Lektüre, dass ich dies hier auf dem Blog erwähnen möchte.
Sehr spannend sei das Buch, die Verfolgungsjagd und die unerwarteten Hilfen, auf die die kleinen Borger treffen.
Seien Sie also nicht besorgt, wenn Ihnen mal ein Löffelchen abhanden kommt. Seifenschalen werden gerne als Badewannen benutzt und Nähgarn als Strickwolle. Alles Kleinzeug, was sich vermeintlich in Ritzen versteckt hat und verloren gegangen ist, befindet sich in guten Borgerhänden.
Aber: Bitte nicht nachforschen, was sich bei Ihnen unter dem Fußboden tummelt. Dann verschwinden nämlich die Borger für immer. Das wäre dann doch auch schade.
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Morgen gibt es die 18.Sonntagsskizzen von Detlef Surrey.
Diesmal: Menschen alleine

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Menschen zu skizzieren, die alleine sind, ist etwas diffizil. Sie sind oft sehr aufmerksam – und bemerken es schnell, wenn sie gezeichnet werden.

In diesem Fall lächle ich, bedanke mich bei ihnen und zeige ich ihnen die Zeichnung. Bisher hatte ich erfreulicherweise ausschließlich positive Reaktionen.

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Straßenmusiker vor dem Kölner Dom
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Wir vergeben zehn Eintrittkarten.
Einfach in der Buchhandlung anrufen und Ihren Namen durchgeben.
Telefon 0731 67137

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Gesprächskonzert mit dem Vogler Quartett

Mittwoch, 13. Januar 2016, 20 Uhr | Ulm
In der Reihe »klassisch!«
Moderation: Jürgen Kanold
Museumsgesellschaft, Neue Str. 85, 89073 Ulm
Eine Kooperation der Südwest Presse mit der Museumsgesellschaft Ulm
www.museumsgesellschaft-ulm.de

Frank Schneider:  „Eine Welt auf sechzehn Saiten

Gespräche mit dem Vogler Quartett

Es ist die Königsdisziplin der Kammermusik, und seit dreißig Jahren zählt das 1985 in Ost-Berlin gegründete Vogler Quartett zu den international renommiertesten Streichquartetten – in unveränderter Besetzung. Diese Gespräche mit Frank Schneider, dem langjährigen Intendanten des Berliner Konzerthauses, zeigen, wie ein gemeinsames Musikerleben über eine so lange Zeit die Spannung halten kann. Eine sehr persönliche Künstlerbiografie, mit Reflexionen zum musikalischen Selbstverständnis, kunstpolitischen Engagement und, natürlich, dem Alltag zu viert.