
Heute haben
Johann Caspar Lavater * 1741
Gerhart Hauptmann * 1862
Giorgio Manganelli * 1922
Heinz Piontek * 1925
Chinua Achebe * 1930
J.G.Ballard * 1930
Wolf Biermann * 1936
Geburtstag
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Winfried Hermann Bauer
Herbstwald
Siehst du den Nebelatem im Gezweig
Den geisterhaften Tanz der Feen
Wenn Schleier durch die Kronen weh’n
Und Laub aufglüht in diesem Licht
Das kaum mehr steigt
Hörst du den Häher, der den Wald bewacht
Den Buntsprecht, wie er schafft
und baut
Als wäre ihm seit je vertraut
Was dir und mir verborgen bleibt
Spürst du den Tau auf deiner Haut
Den Blätterboden unter deinen Füßen
So federnd weich
Der Mutter Hauch, nimmst du ihn wahr
Den milden Duft nach Pilz und Moder
Spinnen weben über dein Gesicht
Das leise weint
Ein Netz aus Trost
Als trauten sie dem Gott nicht
Zu bewahren, was allein verloren scheint
Wenn Fülle weicht und Fäulnis wird
Verwelken alle Träume
Was treibt mich noch, was hält
Fragst du
Wenn schattenschwer der Tag zerfällt
Es ist ein Ringen überall
Ein Nehmen und ein Geben
Trotz Nacht und Kälte in der Welt
Sei dir gewiss, den tiefsten Grund uns noch erhellt
Die unverzagte Lust am Leben
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Eine Entdeckung:

Cal Flyn: „Verlassene Orte„
Enden und Anfänge in einer menschenleeren Welt
Aus dem Englischen von Milena Adam
Matthes & Seitz Verlag / Naturkunden € 34,00
Da hat die Herausgeberin der Naturkunden-Reihe Judith Schalansky wieder einen höchst interessanten Schatz gehoben.
Die schottische Essayistin Cal Flyn erkundet in diesem außergewöhnlichen Buch Orte, an denen keine, oder kaum noch Menschen leben. Diese Orte sind Sperrgebiete oder Geisterstädte, Festungsinseln und Niemandsländer. In Tschernobyl trifft sie auf Menschen, die trotz der Katastrophe wieder zurück in ihre verseuchten Häuser gezogen sind. Sie wandert über unbewohnte Inseln und entdeckt Tiere und Pflanzen, die es sonst kaum zu sehen gibt. Aber auch mitten in Großstädten kommt es zu Veränderungen. So in der ehemals viertgrößten Stadt der USA, in Detroit, in der ganze Straßenzüge verfallen und verwaist sind, entdeckt sie, wie die Natur sich ihren Platz wiede zurückerobert. Sie sieht, wie Tiere und Pflanzen sich den neuen Gegebenheiten anpassen, Fische in vergiftetem Wasser weiterleben.
Sie stellt sich die Frage, was ist eigentlich ‚Natur‘? Was verstehen wir darunter?
Aber auch: Wie gehen wir mit ‚Natur‘ um? Was zerstören wir unwiederbringlich?
Cal Flyn ist ein besonderes Buch gelungen, das zwischen Recherchen, Beobachtungen, Philosophie und Essay wandelt.
Leseprobe
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Heute auf tagesschau.de
Neue Medizinstudie
Klimawandel macht Menschen krank
Extreme Hitze oder tropische Infektionskrankheiten auch in vormals gemäßigten Regionen. Der Klimawandel hat Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen. Forscher warnen, Nichtstun koste Menschenleben.
Selbst wenn der Anstieg der globale Durchschnittstemperatur bei knapp unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit bliebe, würde die Zahl der globalen Hitzetoten bis zur Mitte des Jahrhunderts um 370 Prozent steigen. Das ist ein Ergebnis der neuen Studie „Lancet Countdown on health and climate change„, die 114 internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlicht haben.
Demnach sind die Menschen weltweit an doppelt so vielen Tagen extremer Hitze ausgesetzt wie im Zeitraum 1986 bis 2005. Lebensbedrohlich ist dies insbesondere für Kleinkinder und ältere Menschen. Die Zahl der hitzebedingten Tode von Personen, die älter als 65 Jahre waren, stieg zuletzt im Vergleich zum Zeitraum 1991 bis 2000 um 85 Prozent. Marina Romanello vom University College London kommt zu dem Schluss: „Nichtstun wird uns teuer zu stehen kommen. Wir können es uns nicht leisten, so untätig zu sein – der Preis dafür sind Menschenleben.“ …
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UN-Analyse zu Klimaplänen
„Zeit für eine Supernova an Klimaanstrengungen“
Zu langsam, zu wenig, zu spät – eine UN-Analyse zeigt, dass die nationalen Klimaschutzpläne nicht ausreichen, um das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen. UN-Generalsekretär Guterres schlägt Alarm und fordert ehrgeizigere Ziele.
Eine Analyse der Vereinten Nationen zu den von den Staaten vorgelegten Klimaschutzplänen kommt zu einem ernüchternden Ergebnis: Die Welt ist weit davon entfernt, die Erderwärmung bei 1,5 Grad zu stoppen. „Der Bericht zeigt, dass die Regierungen zusammengenommen Babyschritte gehen, um die Klimakrise abzuwenden“, erklärte der Chef des UN-Klimasekretariats, Simon Stiell.
Die Weltklimakonferenz im Dezember in Dubai müsse ein „Wendepunkt“ sein. „Die Regierungen müssen sich nicht nur auf stärkere Klimaschutzmaßnahmen einigen, sondern auch genau zeigen, wie sie diese umsetzen wollen“, so Stiell.
Die internationale Staatengemeinschaft hat das Ziel vereinbart, die Erderwärmung auf 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen, um die katastrophalsten Folgen wie etwa mehr Dürren, Unwetter, Überschwemmungen und Hitzewellen abzuwenden. …
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