
Heute haben
Peter Altenberg * 1859
Agnes Miegel * 1879
Umberto Saba * 1883
Vita Sackville-West * 1892
Marie Cardinal * 1929
Ota Filip * 1930
Keri Hulme * 1947
Geburtstag.
Es ist der Todestag von Charles Bukowski.
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Peter Altenberg
Winterszeit
Der Kirchthurm ragt – – –.
Und wie in Frost erstarrt sind die Geräusche.
Da rieselt von überladenen harten Fichtennadeln
harter Schnee in Klümpchen ab – – –.
Dann wieder Stille, Stille, Stille – – –.
Und der Dichter sagt: „Ich höre die Symphonieen der Stille!“
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Claudia Wiltschek empfiehlt:

Michael Bauer: „Dinge die so nicht bleiben können„
Hanser Verlag € 15,00
Jugendbuch ab 13 Jahren
Michael Bauer hat es wieder geschafft, ein Feuerwerk sprachlicher Akrobatik für Jugendliche zu schreiben. Voller Witz, voller Sympathie für die Schrecken und Unsicherheiten der Teenagerjahre, lässt er den Leser rasant durchs Buch schlittern. Beim „Tag der offenen Tür“ an der Uni begegnet Sebastian erst Elsa, deren Schönheit ihn verwirrt und er auf ein vermeintliches Date reinfällt. Aus dieser Peinlichkeit rettet in Frida, schräg frech und viel Metall im Ohr. So beginnt ein gemeinsamer Tag an der Uni, zu dem auch noch Tolly, Sebastians bester Freund und Filmspezialist gehört. Ein einziger Tag und Michael Bauer macht ein ganzes Buch daraus, voller verrückter Situationen, Geschichten, die von den dreien erfunden werden oder eventuell doch ein Fünkchen Wahrheit enthalten. Dialoge, die klug hin und her springen und natürlich passiert da auch etwas zwischen Sebastian und Frida, die vielleicht gar nicht Frida ist……
Tolles Ende, das wir als Leser atemlos erreichen.
Ein purer kluger Lesespass, den ich auch den Großen wärmstens empfehle.
Gewinnspiel:
Beantworte die folgende Gewinnspielfrage und gewinne mit etwas Glück eine von drei Popcornmaschinen von WMF:Auf wen wartet ‘der stinknormale Typ’ aus dem Buch “Dinge, die so nicht bleiben können” im Foyer des Kinos?
A. Auf seine Mutter
B. Auf ein PWW (= ein perfektes weibliches Wesen)
C. Auf Tolly, seinen besten Freund
Die Leseprobe hilft dir bei der Lösung! >>
Sende die Antwort bis zum 30.06.2021 per Mail an gewinnen@hanser.de mit dem Betreff “Popcornmaschine”.
Mit dem Absenden deiner Angaben erklärst du dich mit der Verarbeitung deiner angegebenen Daten zum Zweck der Teilnahme am Gewinnspiel einverstanden. Nach Abschluss des Gewinnspiels werden deine Daten gelöscht. Weitere Informationen findest du in unserer Datenschutzerklärung und in den folgenden Teilnahmebedingungen.
Auf der Hanser Seite gefunden:
5 Fragen an Michael Gerard Bauer
Herr Bauer, in Ihrem Jugendroman Dinge, die so nicht bleiben können gibt es die drei Hauptfiguren Tolly, Frida und Sebastian. Welche ist Ihnen am ähnlichsten und warum?
Nun, ich denke, Tolly ist wahrscheinlich zu groß gewachsen, zu weise und selbstbewusst, um mir ähnlich zu sein. Frida ist sicherlich zu lebhaft und stark, bleibt Sebastian. Wir haben tatsächlich einige Gemeinsamkeiten, vor allem in den Jahren, als ich ungefähr in seinem Alter, also um die 16 Jahre alt, war. Wie ihm fehlte es mir an Selbstvertrauen, und ich hatte auch keine Ahnung, was mal aus mir werden sollte. In den ersten Jahren auf der Universität schrieb ich mich in einen Handelsrechtskurs ein. Ich weiß nicht, warum, denn meine wahre Leidenschaft war alles, was sich um Worte und Musik drehte – wie bei Sebastian. Und es gab auch bei mir viele Momente, in denen ich mir wünschte, mein Leben würde sich wie in einer romantischen Komödie entwickeln! Aber das tat es selten.
Frida hat eine sehr ausgefallene Frisur: Die eine Seite hat einen weißblonden Fransenschnitt, die andere ist dunkel und kurzgeschoren. Gibt es jemanden, der sie inspiriert hat?
Hinter der Idee für Fridas Haarschnitt stand keine bestimmte Person. Interessanterweise fiel mir aber als erstes diese Frisur ein, als ich mir ausmalte, wie Frida aussehen sollte. Ich bin mir nicht sicher, warum das so war. Möglicherweise, weil ich diesen Stil wirklich mag und weil er in irgendeiner Weise die Kontraste und Widersprüche in Fridas Charakter zum Ausdruck bringt. Sebastian ist sehr daran interessiert herauszufinden, wer die „echte“ Frida ist, denn sie scheint viele verschiedene Facetten zu haben. Die Mischung aus langen Haaren und halb rasiertem Kopf mit Ohrringen an nur einem Ohr führt dazu, dass sich auch das Aussehen von Frida ständig ändert, je nachdem, aus welchem Blickwinkel man sie betrachtet.
Wer sollte dieses Buch unbedingt lesen?
Nun, es wäre schön, wenn alle es tun würden! Ich denke, es ist eine Geschichte, die jeder genießen und aus der jeder etwas ziehen kann. Ich habe sie besonders den „Träumern“ gewidmet, weil ich denke, dass es eine Geschichte über Hoffnung, Freundschaft und Möglichkeiten im Leben ist. Falls du also jemand bist, der an diese Dinge glaubt und der wie Tolly und Sebastian auch denkt, dass man Unrecht und Ungerechtigkeit nicht einfach hinnehmen sollte, dann könnte das Buch vielleicht ganz besonders für dich sein. Und auch, wenn du vielleicht ein Filmfan bist. Oder besonders gerne bei einer Lektüre lachst. Oder vielleicht auch weinst. Ich bin mir nicht sicher. Man muss es nur lesen und selbst herausfinden!
Welchen Film mögen Sie lieber: Die Faust im Nacken oder Casablanca? Was ist Ihr absoluter Lieblingsfilm?
Das sind beide wundervolle klassische Filme. Aber meine erste Wahl wäre Casablanca, weil er von Anfang bis Ende brillante Dialoge hat und mit As Time Goes By einen großartigen Soundtrack. Außerdem spielt Bogart mit. Was will man mehr?
Ich liebe Filme wirklich, daher ist es fast unmöglich, einen als Favoriten hervorzuheben, aber The Big Lebowski, der in der Geschichte vorkommt und aus dem der Roman seinen Titel ableitet, ist genau das Richtige für mich.
Die Ereignisse Ihrer Geschichte spielen sich alle an einem einzigen Tag ab. Glauben Sie, dass man jemanden in weniger als 24 Stunden wirklich kennenlernen kann?
Nein, das glaube ich nicht. Aber an einem Tag kann viel passieren, wie es bei Sebastian und Frida der Fall ist. Vielleicht können die beiden durch die verschiedenen Erfahrungen, die sie zusammen machen, einander gut genug kennenlernen, um zu entscheiden, ob sie das Risiko eingehen möchten, sich noch besser kennenzulernen. Ob sie bereit sind, sich noch mehr auf den anderen einzulassen und noch mehr von sich preiszugeben. Das kann eine schwierige Entscheidung sein. Wie Sebastian betont, gibt es im Leben – im Gegensatz zu romantischen Komödien – keine Garantie für ein Happy End.
Interview und Übersetzung: Saskia Heintz