
Heute haben
Alfred Döblin * 1878
Milena Jesenská * 1896
Jorge Amado * 1912
Emine Sevgi Ödzamar * 1946
Geburtstag
____________________________________
Ich ging als Assistent in mehrere Irrenanstalten. Unter diesen Kranken war mir immer sehr wohl.
Alfred Döblin
____________________________________

Deborah Levy: „Augustblau„
Aus dem Englischen von Marion Hertle
AKI Verlag € 24,00
Deborah Levy ist „Augustblau“ eine starke Weiterentwicklung ihrer biographischen Bücher („Was das Leben kostet“ und „Ein eigenes Haus“) gelungen. Die Suche nach dem eigenen Ich, die Zerissenheit im Leben, die Brüche und Kanten, die es zu überwinden und zu glätten gilt. All das findet sich wieder im neuen Roman der englischen Autorin.
Dieses Mal dreht es sich um Elsa M.Anderson, oder Ann, die bei ihrem Adoptivvater zu einem Wunderkinder am Klavier heranwächst. Als sie als Weltstar ein Konzert in Wien abbricht, muss sie sich neu erfinden. Sie gibt Privatunterricht, um ihre Reisen zu finanzieren. Eines Tages trifft sie auf einem Markt eine Doppelgängerin von sich, die gerade zwei elektrische Tanzpferde kauft und verschwindet. Genau diese Pferde hätte sie auch gewollt. Was ihr bleibt, ist der schwarze Hut der Fremden, die sie nicht mehr abnimmt. Freunde und Bekannte tauchen auf und verschwinden. Altes vermischt sich mit Neuen. Und mitten drin die Frau, die versucht ihren eigenen Weg zu finden, inmitten einer von Männer dominierten Welt.
Eine verwirrende, faszinierende Geschichte, die sich eindeutig anders bewegt, als die vielen Spiegel-Besteller-Romane.
Und weil mich „Augustblau“ so fasziniert hat, habe ich mir gleich drei weitere Bücher von Deborah Levy aus der Stadtbibliothek geholt und „Was das Leben kostet“ mit großem Genuss in einem Zug durchgelesen. Unglaublich gut.

Deborah Levy: „Was das Leben kostet„
Hoffmann und Campe Verlag € 14,00
Das schreibt der Verlag:
Deborah Levy glaubt nicht an Genregrenzen. Sie helfen ihr zwar, sich in Buchhandlungen zurechtzufinden, aber sie ist davon überzeugt, dass wirklich gute Bücher keine Schubladen brauchen. Und so ist auch ihr Schreiben ungeheuer vielschichtig, verbinden sich darin doch essayistische und lyrische Momente, autobiographisches und fiktionales Erzählen miteinander. Deborah Levy emigrierte im Alter von neun Jahren mit ihrer Familie aus Südafrika nach Großbritannien. Ihre Romane Heim schwimmen (2011), Heiße Milch (2016) und Der Mann, der alles sah (2019) waren für den Booker Prize nominiert. Für ihr dreiteiliges autobiographisches Projekt wurde sie mit dem Prix Femina Étranger ausgezeichnet. Sie lebt und arbeitet heute in London und Paris.
Debory Levy redet über ihr Schreiben:
___________________________________________
Jetzt schon mal vormerken:
