
Heute haben
Miguel Ángel Asturias * 1899 (Nobelpreis 1967)
Vasco Pratolini * 1913
John le Carré * 1931
Philip Pullman * 1946
Rudolf Herfurtner * 1947
Geburtstag

Friedrich Hebbel (1813-1863)
Mahnung
Schilt nimmermehr die Stunde hart,
Die fort von dir was Teures reißt;
Sie schreitet durch die Gegenwart
Als ferner Zukunft dunkler Geist;
Sie will dich vorbereiten, ernst,
Auf das, was unabwendbar droht,
Damit du heut′ entbehren lernst,
Was morgen sicher raubt der Tod.

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Unser Buchtipp:
Dacia Maraini: „Caro Pier Paolo„
Briefe an Pasolini
Aus dem Italienischen von Maja Pflug
Rotpunkt Verlag € 25,00
Caro Pier Paolo,
heute Nacht habe ich von dir geträumt. Mit dem gewohnten, samften Lächeln hast du zu mir gesagt: „Hier bin ich!“ Dann hast du eine Art malvenfarbene Weste ausgezogen und hinzugefügt: „Es ist heiß.“
Als ich dich umarmen wollte, glücklich, dich wiederzusehen, bist du verschwunden. Am Boden lag noch deine amarantrote Weste. Ich beugte mich vor, um sie aufzuheben, aber auch sie war verschwunden. An ihrer Stelle sah ich einen erschrockenen Gecko, der auf die Wand zulief.
Dacia Maraini träumt von Pasolini, noch immer, fast fünfzig Jahre nach seinem Tod. Ihre Träume rufen Erinnerungen wach, Erinnerungen, die Maraini mit ihrem unsterblichen Freund teilen möchte. Darum schreibt sie ihrem „Caro Pier Paolo“ Briefe, sehr persönliche Briefe, in denen sie ihn fragt: „Erinnerst du dich?“
Sie wurde gefragt, ob sie nicht eine Biografie über Pasolini schreiben will. Dies lehnte sie immer wieder ab. Aber die wiederkehrenden Träume beschäftigen sie. Sie denkt an den kleinen, zarten Freund mit Magengeschwür, an den fußballspielenden Freund, der nachts loszog, um mit seinen Jungs zu kicken. Es sind ihre gemeinsamen Reisen, ihr Kampf gegen die Anfeindungen gegen sie beide, ihre gemeinsame Arbeit bei diversen Filmen, Buch- und Theaterprojekten. Und immer wieder ist es dieser Freund, der in Vielem anders war, anders dachte und handelte. Ein Freund, der ermordet wurde und dies womöglich schon ahnte, oder gar provozierte.
Daraus ist ein schönes Buch geworden, das zwei große große Persönlichkeiten zeigt, die aus der Literatur nicht wegzudenken sind. Ein Buch voller Melancholie und Freude und hauptsächlich ein Buch über eine große Freundschaft.
Leseprobe
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Heute Abend um 19 Uhr liest Clemens Grote die Erzählung:
„Laufen ohne anzuhalten“ von Serij Zhadan.
Bei uns in der Buchhandlung
Eintritt frei
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„Erzähl mir was vom Tod“
Eine interaktive Ausstellung über das Davor und das Danach
von Samstag, 22.10.2022 bis zum 3.3.2023
im Edwin Scharff Museum / Kindermuseum
Petrusplatz 4, 89231 Neu-Ulm
www.edwinscharffmuseum.de
Parallel zur großen Austellung:
Kabinettstückchen – Kinderbuchillustrationen zum Thema Tod
in Kooperation mit Samy Wiltschek von der Kulturbuchhandlung Jastram, Ulm
Antje Damm: Füchslein in der Kiste
22. Oktober 2022 – 16. April 2023
Leichtfüßig und nachvollziehbar widmet sich Antje Damms Bilderbuch dem Thema Sterben, Tod und Trauer. Ein alter, zahnloser Fuchs verbringt seine letzten Tage im Wald mit ein paar Kaninchen, die ihn trotz ihrer anfänglichen Furcht liebevoll bis zum Ende begleiten. In allen Büchern der Autorin spürt man ihre große Nähe zu Kindern und deren Denkweise.
Zwei weitere Illustratorinnen folgen:
Katja Gehrmann: Für immer
21. April – 17. September 2023
Birte Müller: Auf Wiedersehen, Oma
22. September 2023 – 03. März 2024
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Sonntag, 23.Oktober, 11 Uhr
Die Erde brennt und wir schauen zu
Klimawandel in der Literatur
vh Ulm, Club Orange, Eintritt frei
Die Klimakatastrophe wird immer sichtbarer. Auch bei uns und nicht nur im globalen Süden. In den letzten Monaten sind einige interessante Bücher erschienen, die sich diesem Thema annehmen. Mal als Buch für Kindergarten und Grundschule, mal als Roman, Thriller und natürlich als Sachbuch. Samy Wiltschek von der Kulturbuchhandlung Jastram stellt Ihnen in der Matinee eine Auswahl vor.