Heute haben
Margarete von Navarra * 1492
Sándor Márai * 1900
Marlen Haushofer * 1920
Geburtstag
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Heine, Heinrich
Frühlingsbotschaft
Leise zieht durch mein Gemüt
Liebliches Geläute.
Klinge, kleines Frühlingslied,
Kling hinaus ins Weite.
Kling hinaus bis an das Haus,
Wo die Veilchen sprießen!
Wenn du eine Rose schaust,
Sag, ich laß sie grüßen.
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Rasmus Gabriel Schöll empfiehlt:
Selma Lagerlöf: „Die Löwenskölds“
Der Ring des Generals / Charlotte Löwensköld / Anna, das Mädchen aus Dalarne
Mit einem Nachwort von Holger Wolandt
Aus dem Schwedischen übersetzt von Marie Franzos und Pauline Klaiber-Gottschau
Urachhaus Verlag € 24,90
Knisterndes Kaminfeuer. Davor ein Schaukelstuhl, in diesem, eine alte Dame. Helle wache Augen, eine kühne Nase, schmale Lippen, weißes hochgestecktes Haar.Der Winter- oder nahende Frühlingswind braust frisch, duftend um das Haus und durch die Ritzen. Still und selig entzieht sich die Zeit jedem Bewusstsein. Spät wird es warm auf dem Landgut Marbacka, die Sonne geht kaum auf und im Sommer nicht mehr unter. Mit langsamer, aber bestimmter und durchdringender Stimme, die an eine alte, knisternde Schallplatte erinnert, erzählt Selma Lagerlöf ihrem Auditorium Geschichten. Geschichten, die sie später aufschreiben wird. Lässt man sich auf die Wortmelodie, dieses so besonderen lagerlöfschen Stil ein, kann man jede Kur, jeden Urlaub fahren lassen. So echt und unverfälscht ist jedes Wort. Aus diesen erhebt sich etwas Urgründendes, das man jedem, der da krank darniederliegt zur Heilung
empfehlen möchte. Obzwar mir einige der großen Erzählungen und natürlich „Nils Holgersson“ bekannt waren, nicht zu vergessen „Der Fuhrmann des Todes“, fiel mir die „Löwenskölds Triologie“ von Selma Lagerlöf erst vor wenigen Wochen in die Hände. Lange Jahre als Gesamtband vergriffen und mir völlig unbekannt, begann ich ein wenig darin zu schmökern. Und versank, so wie es meist mit guten Büchern geschieht, immer mehr und mehr in eine ganze andere Welt.
Den Auftakt macht eine Schreck- und Gespenstergeschichte. „Der Ring des Generals“
Der General Bengt Löwensköld hat für seine Verdienste von Karl XII. einen teuren Ring erhalten, mit dem er im März 1741 begraben wird. Auf tragisch komische Weise, die hier nicht verraten sei, wird der Ring gestohlen. Von nun an spukt der General auf seinem alten Gut umher.
„Charlotte Löwensköld“ – spielt um 1820 und knüpft direkt an den „Ring des Generals“an. Dieser Roman, das Herzstück der Trilogie, beruht auf einer wahren Begebenheit. Der Geistliche Carl Christian Estenberg hatte, nachdem seine Verlobte mit ihm gebrochen hatte, die erste junge Frau, die ihm auf der Straße begegnet war geheiratet, eine Hausierein und Analphabetin. Seine Familie enterbte ihn deswegen. Selma Lagerlöf benutzt diesen Stoff um mit „Charlotte Löwensköld“, sie verkörpert die Verlobte oder ehemals Verlobte, eine Frauenfigur zu erschaffen, wie sie nur mit „Anna Karenina“ oder „Emma Bovary“ zu vergleichen ist.
Den Abschluss bildet der Roman „ Anna Svärd“, in dessen Mittelpunkt die arme Hausiererin und Braut des Geistlichen steht. Sie merken schon, ich will da auch gar nicht so viel vom Inhalt verraten, das Buch umfasst immerhin 600 Seiten, und es steckt so viel mehr darin, als ich es zu erzählen vermag.
Aber was für ein Glück für mich, dass die „Löwenskölds Triologie“ jetzt neuaufgelegt wurde. Ich glaube nicht, dass ich sonst von diesem Buch erfahren hätte. Es nimmt kaum Wunder, wenn man dieses liest, das Selma Lagerlöf die erste Frau war, die den Literaturnobelpreis erhalten hat. Sicher, Geschmäcker sind verschieden, aber dieses Buch ist es wert, dass es immer und immer wieder neue Leser findet.
Leseprobe
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Am Donnerstag, 16.April um 21 Uhr
liest Rocky Schamoni im ROXY
Am Freitag, den 17.April um 19 Uhr
stellt Marco Keller sein Buch: „Schreibgekritzel“ vor.
Bei uns in der Buchhandlung
Eintritt frei