Samstag

Heute haben
Gerhart Hauptmann * 1862 (Nobelpreis 1912)
Giorgio Manganelli * 1922
Heinz Piontek * 1925
Chinua Achebe * 1930
Wolf Biermann * 1936
Geburtstag.
Und auch Daniel Barenboim.
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Gestern abend war Karen Köhler bei uns in der Buchhandlung. Sie las eine (leicht gekürzte) Erzählung und innerhalb von ein paar Sekunden war ich in ihrer Welt gefangen. Es war eine wirklich gelungene Präsention ihres Textes, der uns Zuhörer zuerst sprachlos zurückgelassen hat. Danach wurde noch heftig geredet, und diskutiert. Mit einem Gläschen Wein in der Hand geht das auch besser, als in der Zuhörerposition nach einer Lesung. Bis auf ein Buch haben wir unseren kompletten Raketenbestand verkauft. Das kommt ja auch nicht oft vor. Wer also noch ein signiertes Exemplar haben will, muss sich sputen. Ich verrate nur so viel: Sie hat nicht nur ihren Namen hineingeschrieben, sondern es ist ne richtige Widmung mit Motto und einer Zeichnung.

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Um bei den Raketen zu bleiben und bei Autorinnen, die gerade in Ulm waren, möchte ich noch auf das geniale Bilderbuch von Birte Müller hinweisen.

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Birte Müller: „Planet Willi“
Klett Kinderbuch € 13,95

Birte Müller schreibt, erzählt, malt über das Leben mit ihrem Sohn Willi, der mittlerweile sieben Jahre alt ist und das Down-Syndrom hat. Aber wie sie uns das präsentiert, ist schon eine Wucht.
Willi kommt nämlich von einem fremden Planeten. Auf Willis Planet ist einiges anders als bei uns. Willi zeigt uns, was ihm wichtig ist, was er liebt und auch, was er nicht mag. Wir sehen unsere vermeintlich „normale“ Welt mit seinen Augen und fühlen sie mit seinen Sinnen, wir spüren seine Lebenslust. Ganz klar: Dieses Leben ist schön und wild und bunt und laut!
Obwohl der Start in sein Leben überhaupt nicht lustig war. Denn auf Willis Planeten gibt es keine Krankheiten, keine Rotznasen, keine Bauchschmerzen. Als er nun hier auf unserer Erde gelandet ist, hat er keine Abwehrkräfte und landet sofort im Krankenhaus. Beinahe wäre Willi wieder in seine Rakete gestiegen und zurück auf seinen Planeten geflogen. Aber zum Glück hat er das nicht getan, denn das wäre für seine Eltern das Allerschlimmste gewesen. Dann führt uns seine Mama durch Willis Alltag. „Willi lernt essen“ (er isst immer noch zuerst den Belag, dann das Weiche vom Brot und dann erst die Rinde), Willi will küssen“,“Willi und sein Dickkopf“ heissen u.a. die Kapitel, in denen wir den Alltag von Willi kennenlernen. Manchmal hat er Heimweh nach seinen Planeten. Aber die Rakete hat er noch nicht benutzt. Er bleibt hier bei uns, bei seiner Familie mit Oma und Opa und all seinen Freunden. Einen anderen Grund gibt es auch noch: Auf seinem Planeten gibt es keine Kekse, und das geht gar nicht!

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Unverkrampft, direkt und liebenswert und nicht hinter vorgehaltener Hand zeigt Birte Müller uns mit klaren Worten und starken Bildern, wie ihr Sohn Willi die Welt erobert.
Das Buch hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, wurde 2013 für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert, hat aber nichts von seiner Fröhlichkeit verloren.

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3 Gedanken zu „Samstag

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