Zum vielen Schnee noch heute morgen -15 Grad.
Mehr Winter geht nicht.
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Heute haben
William Gaddis * 1922
Jo Pestum * 1936
Brigitte Kronauer * 1940
Christian Kracht * 1966
Geburtstag.
Aber auch Pablo Casals und Marianne Faithful
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Adalbert von Chamisso
Der erste Schnee
Der leise schleichend euch umsponnen
Mit argem Trug, eh‘ ihr’s gedacht,
Seht, seht den Unhold! über Nacht
Hat er sich andern Rat ersonnen.
Seht, seht den Schneenmantel wallen!
Das ist des Winters Herrscherkleid;
Die Larve läßt der Grimme fallen; –
Nun wißt ihr doch, woran ihr seid.
Er hat der Furcht euch überhoben,
Lebt auf zur Hoffnung und seid stark;
Schon zehrt der Lenz an seinem Mark.
Geduld! und mag der Wütrich toben
Geduld! schon ruft der Lenz die Sonne,
Bald weben sie ein Blumenkleid,
Die Erde träumet neue Wonne, –
Dann aber träum‘ ich neues Leid!
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An diesem letzten Sonntag im Jahr war es endlich so weit. Mit zwei Auto ist die ganze Familie ins Kino gefahren. „Paddington“ stand auf dem Programm.
Eine Stunde und 35 Minuten beste Familienunterhaltung. Der Film wird mit null Jahren angegeben, ich denke, dass er doch viele spannende Momente hat, so dass ich nicht mit Kindern unter 8 Jahren reingehen würde. Der Film spielt mit Motiven aus Erwachsenenfilmen, die aber nicht wichtig für die Handlung sind. Wir Erwachsenen schmunzeln jedoch über die Zitate in den Szenen und in der Musik.
Der Bär Paddington (das einzige animierte Wesen im ganzen Film) begibt sich nach einem Erdbeben in seiner Heimat Peru, vom tiefsten Dschungel Perus nach London, da ein Forscher seiner Familie gesagt hat, dass er dort immer willkommen sei. So landet der sprechende Bär also in Paddington Station und sucht jemanden, der ihn aufnimmt. Er sitzt einsam auf dem Bahnsteig, hat die ersten Erfahrungen mit Tauben (die noch sehr wichtig werden) und hinter ihm leuchtet die Schrift „Lost“. Nachdem er von einer Frau angesprochen wird, die gerade mit ihrer Familie aus dem Zug ausgestiegen ist und ihn tatsächlich für eine Nacht mitnehmen will, sehen wir den ganzen (bekannten) Schriftzug: „Lost and Found“.
So beginnen die turbulenten und sehr lustigen Abenteuer des kleinen Bären, der sich mit vielen fremden Dingen auseinandersetzen muss. Wozu sind Zahnbürsten da? Zum Ohrenputzen? Wie funktioniert das mit der Klospülung und wie verflixt kann so ne Tesarolle sein. Er ist auf der Suche nach einer (neuen) Familie nach einem neuen Zuhause. Ein grundlegendes Motiv, nicht nur in der Kinderliteratur. Eine Familiemusss zusammenhalten.Und wenn das gelingt, bestehen sie alle Abenteuer. In schönen Bildern und einem schönen Spannungsbogen schafft es der Regisseur, dass es zu einem Happy End kommt. Wenn da nicht böse Leiterin des Naturkundemuseums wäre, die Paddington für ihre Sammlung ausgestopfter Tiere haben will. So kommt noch ordentlich Spannung auf (inkl. „Mission Impossible“-Anleihen) und wir fiebern mit unserem Bären mit, dass auch wirklich alles gut ausgeht.
Ein gelungener Familienfilm, in dem London eine wichtige Rolle spielt. Dort sollen, von Künstlern bemalte Paddington-Bären stehen und wahrscheinlich fahren noch jede Menge rote Busse mit Paddingtons durch die Stadt. Für mich war es schön zu sehen, dass eine Szene in dem Club spielt, in den eine Gruppe BuchhändlerInnen von den Verlagen Hanser und dtv eingeladen worden sind. Dort kommt man als Normalsterblicher nicht rein. Die Leiterin sagte uns damals, dass der Club sich immer wieder dadurch saniert, in dem sie Filmszenen dort drehen lassen. Damals redete sie von James Bond. Jetzt auch noch Paddington. Und so werden viele Ecken, Straßen und Plätze aus London gezeigt, wobei ich nicht weiss, was alles Pappe und was echt war. Ist ja auch egal.
Ein grosser Spass und wir hatten beim gemeinsamen Abendessen an der langen Tafel viel zu erzählen und waren ordentlich am Rätseln, woher wir die einzelnen Schauspieler kennen und immer wieder: „Das war ja auch toll! … Und das war doch lustig! …“
Und heute kaufe ich Orangenmarmelade.