Heute haben
William Blake * 1757
Alexander Blok * 1880
Stefan Zweig * 1881
Alberto Moravia * 1907
Geburtstag
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Stefan Zweig
Graues Land
Wolken in dämmernder Röte
Drohn über dem einsamen Feld.
Wie ein Mann mit trauriger Flöte
Geht der Herbst durch die Welt.
Du kannst seine Nähe nicht fassen,
Nicht lauschen der Melodie.
Und doch: in dem fahlen Verblassen
Der Felder fühlst du sie.
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Claudia Wiltschek empfiehlt:
Urs Faes: „Raunächte„
Mit Illustrationen von Nanne Meyer
Insel-Bücherei € 12,95
Manfred kehrt nach langer Abwesenheit in sein Heimatdorf zurück. Es ist tiefer, kalter Winter. Er nähert sich ganz bewußt zu Fuß durch den tiefen Schnee langsam den ersten Höfen. Begleitet von Erinnerungen an seine Kindheit, der Mutter , die in dieser Zeit, den Raunächten, mit allerlei Kraut und Ritualen die bösen Dämonen verscheucht hatte. Er denkt an seine große Liebe Minna, mit der er diese Wege immer gegangen ist und die sich für seinen Bruder entschieden hat. Er kehrt zurück, um seinen Bruder zu treffen, den er Jahrzehnte nicht mehr gesehen hat, um endlich Frieden mit ihm zu schließen. Ein Streit um den Hof der Eltern hatte sie damals entzweit und Manfred ist nicht mehr zurückgekehrt. Sebastian lebt mittlerweile einsam und zurückgezogen auf seinem Hof, alles ist verschneit, die Fenster verschlossen, nur zarter Rauch aus dem Schornstein verrät den Bewohner. Manfred läßt einen Brief zurück, mit der Bitte um ein Treffen und wartet im nahegelegenen Gasthof auf ihn.
Ein stiller, naturgewaltiger Roman, der mich in verschneite Raunächte entführt und nicht mehr losgelassen hat.
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