Mittwoch

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Heute haben
Leo Tolstoi * 1828
Cesare Pavese * 1908
Javier Tomeo * 1932
harald Martenstein * 1953
Liza Marklund * 1962
Geburtstag

Cesare Pavese
Dove sei tu luce, è il mattino

Tu eri la vita e le cose.
In te desti respiravamo
sotto il cielo che ancora è in noi.
Non pena non febbre allora,
non quest’ombra greve del giorno
affollato e diverso. O luce,
chiarezza lontana, respiro
affannoso, rivolgi gli occhi
immobili e chiari su noi.
È buio il mattino che passa
senza la luce dei tuoi occhi.

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Heribert Prantl: „Im Namen der Menschlichkeit“
Rettet die Flüchtlinge!
Streitschrift
Ullstein Verlag € 3,99
als E-Book € 3,99

Zum Bilderbuch „Die Insel“, das wir am Montag vorgestellt haben, schrieb Prantl ein Nachwort. Eine längere Version seiner Thesen finden sich auf den 32 Seiten in dieser Zeitschrift. Prantl ist bei der Süddeutschen Zeitung Ressortleiter für deutsche Innenpolitik und fasst hier seine Forderungen zusammen.
„Europa darf keine Festung sein!“. Sehr passend zum Titelbild des Bilderbuches. Dort hat sich die Insel eingemauert, um Fremde jeder Art fernzuhalten. Prantl fordert von der EU genau das Gegenteil. Denn sie, die EU, als Trägerin des Friedensnobelpreises und Hüterin von Freiheit und Menschlichkeit kann sich nicht vom Strom der ankommenden Flüchtlingen abwenden und die Augen verschließen. Prantl bezeichnet die Dublin-Abkommen als großen Skandal und schweinisch. Nach diesem System muss derjenige Staat die Flüchtlinge aufnehmen, die diesen auf ihrer Flucht nach Europa als Erstes betreten haben. D.h. für Deutschland abschieben von Verantwortlichkeiten an Länder wie Griechenland und Italien, die ja nicht gerade zu den reichen der EU gehören. Prantl meint, dass dies ein „Aufruf zur möglichst brutalen Flüchtlingsabwehr“ ist. Dass Dublin nicht funktioniert, sehen wir an den Toten im Mittelmeer und den Schleuserbanden, die mit allen Mittel arbeiten und dabei gut abkassieren. Prantl fordert einen grundsätzlichen Wechsel der Flüchtlingspolitik in Europa. Die EU mischt weltweit überall mit, ist eine der größten Wirtschaftsmächte und somit auch verantwortlich für die Zustände in den armen und Schwellenländern. Das Seenotrettungsprogramm „Mare Nostrum“ wurde eingestellt, obwohl es im Jahr weniger kostet als der G7-Gipfel auf Schloss Elmau. Dass dieser Flüchtlingsstrom nicht temporär ist, dürfte jedem klar sein und so fordert Prantl, dass wir uns auf eine hohe Zahl von Flüchtlinge einstellen müssen. Deutschland hat sich als Einwanderungsland gesehen und so ist es immer noch. Prantl sagt, dass wir Flüchtlinge schon in den Transitländern versorgen müssen. Und an Stelle von Abschreckung gehört eine andere Sozialpolitik. Ein großes Anliegen sind Prantl Kinder, die auf der Flucht sind. Auf der Flucht vor Zwangsheirat, Prostitution und einem Leben als (Kinder)soldat.
Prantl schreibt provozierend und legt sich mit Kollegen an. Er ist eine laute, kompetente Stimme, der wir gerne 32 Seiten lang zuhören. Nach der Lektüre können wir das Gerede unserer Politiker besser einsortieren.

Leseprobe

Dirk Schümer vs. Heribert Prantl
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=52173

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