Heute haben
Marcel Proust * 1871
Günther Wiesenborn * 1902
Paul Wühr * 1927
Alice Munro * 1931
Kurt Brasch * 1937
Geburtstag
„Longtemps je me suis couché de bonne heure“
Der erste Satz aus der „A la recherche du temps perdu“ von Marcel Proust.
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Der Monat ist schon halb vorbei und wir haben noch nicht auf das Reclam-Juli-Büchle hingewiesen.
„Juli“
Gedichte herausgegeben (wie immer) von Evelyne Polt-Heinzl und Christine Schmidjell
Reclam Verlag € 5,00
Nach der großen Hitze, hatten wir heute 8 Grad, Sonne und kühlen Wind. D.h. Handschuhe beim Radeln. Egal. Der Sommer ist da mit all seinen Blumen und Farben und Festen und Musik.
Der Sommer hat schon lang eröffnet
Sommergewitter
Sommernächte und Gartenfreuden
Endlich Ferien
Sommerfreuden
Hochsommer
heißen die Überschriften und zeigen uns, wo es hier lang geht.
Theodor Storm
Sommermittag
Nun ist es still um Hof und Scheuer,
Und in der Mühle ruht der Stein;
Der Birnenbaum mit blanken Blättern
Steht regungslos im Sonnenschein.
Die Bienen summen so verschlafen;
Und in der offnen Bodenluk‘,
Benebelt von dem Duft des Heues,
Im grauen Röcklein nickt der Puk.
Der Müller schnarcht und das Gesinde,
Und nur die Tochter wacht im Haus;
Die lachet still und zieht sich heimlich
Fürsichtig die Pantoffeln aus.
Sie geht und weckt den Müllerburschen,
Der kaum den schweren Augen traut:
„Nun küsse mich, verliebter Junge;
Doch sauber, sauber! nicht zu laut.“
Christian Morgenstern
Sommermittag
Wiese, lass mich ganz in dein
Wohlgefühl versinken,
dein legionenfältig Sein
als mein eignes trinken.
Deine breite Sonnenbrust
lass die meine werden,
meine Lust die feine Lust
deiner Gräserherden.
Mächtig schwelle mein Gesang
dann aus solchem Grunde,
künde Glückesüberschwang
höchster Sommerstunde.
Kurt Tucholsky
Feldfrüchte
Sinnend geh ich durch den Garten,
still gedeiht er hinterm Haus;
Suppenkräuter, hundert Arten,
Bauernblumen, bunter Strauß.
Petersilie und Tomaten,
eine Bohnengalerie,
ganz besonders ist geraten
der beliebte Sellerie.
Ja, und hier –? Ein kleines Wieschen?
Da wächst in der Erde leis
das bescheidene Radieschen:
außen, rot und innen weiß.
Sinnend geh ich durch den Garten
unsrer deutschen Politik;
Suppenkohl in allen Arten
im Kompost der Republik.
Bonzen, Brillen, Gehberockte,
Parlamentsroutinendreh …
Ja, und hier –? Die ganz verbockte
liebe gute SPD.
Hermann Müller, Hilferlieschen
blühn so harmlos, doof und leis
wie bescheidene Radieschen:
außen rot und innen weiß.
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Heute abend ab 19 Uhr
Kulturbuchhandlung Jastram
Herzschmerz in Azur – Italienische Erzählungen
Ist das mit der Liebe im Süden ganz anders als zum Beispiel in Deutschland? Wahrscheinlich ist es ein Mythos, dass unter dem azurblauen Himmel alles temperamentvoller zugeht – das Kennenlernen, die romantische Annäherung und der Zwist. Die Sehnsüchte, Träume, die Konflikte, die Schmerzen und manchmal auch das Liebesglück ähneln sich hier wie da. Und doch klingen die mediterranen Geschichten über Liebesdinge anders, eben typisch italienisch: intensiv, melancholisch, selbstironisch und manchmal alles gleichzeitig. In der letzten Ausgabe der Lesereihe vor den Sommerferien des Theaters stellen wir italienische Beziehungsgeschichten vor und sorgen passend zu den jahreszeitlichen Gefühlen für einen kleinen Kursus in Sachen Liebesfreud und Liebesleid alla italiana.
Eintritt € 8,00