Buchliebhaberinnen sind auch nie allein im Bett, haben allerdings einen besseren Typen als den faulen Oblomow verdient.
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Heute haben
Hugo von Hofmannsthal * 1874
und
Günter Eich * 1907
Geburtstag.
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James Flora: „Die Kuh, die mal niesen musste„
übersetzt aus dem Englischen von Saskia Heintz
Hanser Verlag € 14,90
Bilderbuch ab 3 Jahren
Junge, Junge, hier geht’s aber ab!
Es schien ein ganz normaler, gemütlicher Tag zu werden. Aber der kleine Fletcher erlebt innerhalb kürzester Zeit einige Abneteuer und kann dann nur von der Feuerwehr gerettet werden.
Fletcher bringt morges vor der Schule immer die Kuh zum Wasser. heute sah der Kleine jedoch ein Kaninchen. So etwas wünschte er sich schon immer als Haustier. Und während er dem Karnickel hinterherjagt, trinkt und trinkt und trinkt die Kuh Flora soviel Wasser, dass sie sich erkältete.
Mit einem lauten: „Ha-tschi“ beginnt eine Flut von Zusammenhängen, die zum großen Chaos führen.
Die Maus fliegt aus dem heu, die Katze jagt hinterher, bekommt aber nur den Ziegenbock unter ihre Krallen. Der rast aus der Scheune, rennt den Postboten um, der wiederum den Polizisten vom Motarrad holt. Kurz darauf sitzen also Ziegenbock, Katze und Maus auf dem Töff … und los geht die wilde Jagd.
Ein enormes Durcheinander und ein riesiger Spaß.
Das Buch erschient 1957 und ist hier zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt.
Schauen Sie sich unbedingt die Leseprobe an.
Die Illustrationen sind einfach so schön witzig, alt und zeitlos.
Leseprobe.
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Mein Lyrikalender bringt passend zum heutigen Datum
ein Gedicht von Hugo von Hofmannsthal.
Ganz schön harter Stoff für den frühen Morgen.
Hugo von Hofmannsthal
Erlebnis
Mit silbergrauem Dufte war das Tal
Der Dämmerung erfüllt, wie wenn der Mond
Durch Wolken sickert. Doch es war nicht Nacht.
Mit silbergrauem Duft des dunklen Tales
5 Verschwammen meine dämmernden Gedanken
Und still versank ich in dem webenden
Durchsicht’gen Meere und verließ das Leben.
Wie wunderbare Blumen waren da
Mit Kelchen dunkelglühend! Pflanzendickicht,
10 Durch das ein gelbrot Licht wie von Topasen
In warmen Strömen drang und glomm. Das Ganze
War angefüllt mit einem tiefen Schwellen
Schwermütiger Musik. Und dieses wußt ich,
Obgleich ich’s nicht begreife, doch ich wußt es:
15 Das ist der Tod. Der ist Musik geworden,
Gewaltig sehnend, süß und dunkelglühend,
Verwandt der tiefsten Schwermut.
Aber seltsam!
Ein namenloses Heimweh weinte lautlos
20 In meiner Seele nach dem Leben, weinte
Wie einer weint, wenn er auf großem Seeschiff
Mit gelben Riesensegeln gegen Abend
Auf dunkelblauem Wasser an der Stadt,
Der Vaterstadt, vorüberfährt. Da sieht er
25 Die Gassen, hört die Brunnen rauschen, riecht
Den Duft der Fliederbüsche, sieht sich selber,
Ein Kind, am Ufer stehn, mit Kindesaugen,
Die ängstlich sind und weinen wollen, sieht
Durchs offne Fenster Licht in seinem Zimmer –
30 Das große Seeschiff aber trägt ihn weiter
Auf dunkelblauem Wasser lautlos gleitend
Mit gelben fremdgeformten Riesensegeln.
(1892)