Heute hat Carl Zuckmayer (* 1896) Geburtstag
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Irgendwie komme ich durcheinander.
Heute der erste Arbeitstag und doch schon wieder Freitag.
Wie geht das denn? Und der nächste Montag ist dann schon wieder Freitag, weil der Mittwoch Sonntag- sprich Feiertag ist.
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Während der Feiertage habe ich es endlich geschafft und mir „Before Midnight“ angeschaut.
„Before Midnight„
€ 14,90
Regie und Buch:
Richard Linklater, Julie Delpy und Ethan Hawke.
Die letzten beiden spielen auch die Hauptrollen.
Dies ist die dritte Folge mit Jessie dem Amerikaner und Celine der Französin, die sich 1995 in „Before Sunrise“ in Wien getroffen haben und 2004 in „Before Sunset“ in Paris zusammengezogen sind. Nun sind wieder neun Jahre vergangen und die beiden sind immer noch zusammen, haben mittlerweile zwei Zwillingstöchter und verbringen Urlaub auf einer griechischen Insel. Jessie bringt zu Beginn seinen Sohn aus erster Ehe zum Flugzeug, damit er wieder zurück in die USA fliegen kann. Es sind die letzten Tage auf der Insel. Alle Freunde und Gastgeber treffen sich zu einem gemeinsamen Essen, bevor Celine und Jessie zu Fuß zu einem feinen Hotel gehen, das sie spendiert bekommen haben. Dies alles spielt alles vor Mitternacht, wie der Titel schon sagt.
Was passiert in dem Film? Nicht viel und doch extrem Wichtiges. Es wird nur geredet, geredet und geredet.
Jessie und sein Sohn reden auf dem Flughafen, wobei der Sohn sehr einsilbig ist und Jessie ihn fast nicht loslassen kann. Dann folgt ein langer Dialog zwischen Jessie und Celine in Auto, bis sie alle um einen großen Esstisch sitzen. Nach dem Essen gibt es eigentlich nur noch einen großen Dialog zwischen den beiden.
In diesem dritten Film findet sich kaum Witziges, wie in den Film zuvor. Die Gespräche sind immer hart an der Grenze zwischen Ironie und Ernst. Das beginnt im Auto. Dort stecken die beiden ihre Grenzen nochmals neu ab und/oder stellen sie uns vor. Beim gemeinsamen Essen erzählt jeder über sich und seinen Partner. Auch hier könnte es leicht zu einem Streit kommen, wenn die Tischnachbarn nicht schlichtend eingreifen würden. Die Situation eskaliert später auf dem Spaziergang zum Hotel. Celine fühlt sich in ihrer Rolle als arbeitende Mutter und Hausfrau zu wenig gewürdigt und stellt Jessie als Schriftsteller-Macho hin. Als er noch in Erwägung zieht, eventuell in die USA zu ziehen, damit er näher an seinem Sohn ist, bekommt Celine dies sofort in den falschen Hals. Die Argumente treffen immer tiefer und aus einer romantischen Nacht im Luxushotel wird ein verbaler Boxkampf über mehrere Runden. Es bahnt sich eine Versöhnung an; die Filmemacher lassen uns aber, wie zuvor, im Dunkeln, wie es weitergehen könnte. So müssen wir wieder neun Jahre warten, um mehr über die beiden zu erfahren. Dann ist Jessie 50 und wohl mitten in einer Lebenskrise.
Schaumermal.
Ich fand diese Schlagabtausche genial. Dies Nichtausgesprochene, diese Missverständnisse kommen endlich auf den Tisch. Und welcher Film kann es sich schon leisten, ohne Action auszukommen. Kleines Theater als großes Kino.
Trailer deutsch
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Trailer englisch
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Ein Interview
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