Heute haben
Paul Valéry *1871
Lena Christ * 1881
Ezra Pound * 1885
Georg Heym * 1887
Ágota Kristóf * 1935
und Irmi
Geburtstag.
_____________________
Bald ist es wieder so weit.
Georg Heym
Allerseelen I
Geht ein Tag ferne aus, kommt ein Abend.
Brennt ein Stern in der Höhe zur Nacht.
Wehet das Gras. Und die Wege alle
Werden in Dämmrung zusammengebracht.
Viele sind über die Steige gegangen.
Ihre Schatten sind ferne zu sehn,
Und sie tragen an schwankenden Stangen
Ihre Fackeln, die wandern und wehn.
Mauern sind viele, und Gräber, und wenige Bäume.
Manche Tore darin, wo der Lorbeer trauert.
Viele sitzen in Haufen über den Kreuzen,
Ihre Lichter behütend, wenn der Regen schauert.
Und ein Rot steckt im Walde, dürr wie ein Finger,
Wo der Abend hänget in wolkiger Zeit
Mit dem wenigen Licht. Und geringer
Rings ist das Nahe, und die Weite so weit.
Doch ewig ist der Wind, der nimmer schweiget
In dunklem Lande, herbstlich schon erbraunet,
Der dunkle Bilder viel vorüber zeiget
Und dunkle Worte flüchtig trübe raunet.
____________________
Unser Buchtipp für Leserinnen und Leser ab 10 Jahren
Frank M. Reifenberg & Gina Mayer:„Die Schattenbande legt los!„
(Band 1)
Mit Illustrationen von Gerda Raidt
ars edition € 12,99
als E-Book € 10,99
Bei Audiolino auf 3 CDs, gesprochen von Katja Brügger € 14,90
Kinderbuch ab 10 Jahren
Klara, Otto, Paule, Lina sind: Die Schattenbande.
Ihr Spruch:
„Wir sind die Schatten, schnell und schlau,
keiner sieht sie je genau.“
Die Schattenbande legt los – und wie!
Die vier Kinder sind immer hungrig. Da sie aus einem Waisenhaus ausgebrochen sind und in einer alten Tischlerei leben, müssen sie schauen, wie sie an etwas zu Essen kommen. Klara ist die Spezialistin für Taschendiebstahl und hat das perfekte Opfer vor sich. Eine große, stämmige Dame mit einer offenen Handtasche steht vor ihr und kauft ein. Eine Geldbörse spitzelt heraus und es ist normalerweise für Klara eine Kleinigkeit, das Ding an sich zu nehmen. Doch dieses Mal wurde sie getäuscht. Wachtmeister Eltinger hat sich verkleidet, um so den Taschendieben auf die Spur zu kommen. Eine wilde Verfolgungsjagd beginnt, in der Klara mehrfach vo Eltinger geschnappt wird, aber doch noch entweichen kann. Bis sie in allerletzter Sekunde eine kleine Türe entdeckt, hinter der sie sich verstecken kann. Wir sind nach wenigen Seiten mitten im Geschehen und in diesem Tempo geht es weiter.
Der Roman spielt im Berlin der 20er Jahre. Ein Stadtplan zu Beginn und am Ende des Buches zeigt die Orte der Handlung. Auch Zeitungsausschnitte und viele Illustrationen sind im Text verstreut, der sich in 21 Kapitel aufteilt. Spannend bleibt es für die vier Kinder/Jugendlicher der Schattenbande, da Otto des Mordes verdächtigt wird und inhaftiert worden ist. Durch einen Zufall kann er befreit werden und die Bande versucht nun selbst den Mordfall aufzuklären, in den sie geratet sind.
Die Zeiten sind schlecht. Es gibt wenig Arbeit. Die politische Lage ist unsicher. Eine Schule haben die Kinder nicht wirklich von innen gesehen. Nur die kleine Lina, die darunter leidet, dass sie nicht überall mitdarf, kann gut lesen und geht immer wieder in die Bibliothek und verblüfft die anderen mit ihrem Wissen. Ansonsten hat jeder der Figuren eine spezielle Begabung und gemeinsam sind sie fast unschlagbar.
Das erinnert alles ein wenig an „Fünf Freunde“, oder die „Die drei ???“. Klar, wie soll es auch anders sein. So wie bei Krimis für Erwachsene, bestehen solche Bücher natürlich aus vielen Schablonen. Das Besondere an dieser Serie ist, dass sie in sich stimmig ist, das Berlin der 20er Jahre mit einfließt und trotz Verfolgungsjagden, Mord und Schiessereien ein Kinder- und Jugendbuch ab 10 Jahren geblieben ist. Das Autorenteam dreht nicht an der Actionschraube, sondern lässt ihre Bande sehr bodenständig in der großen Stadt agieren. Uns Erwachsenen kommt natürlich gleich „Emil und die Detektive“ ins Gedächtnis und das ist vielleicht gar nicht falsch. Vielleicht würde Erich Kästner genau so schreiben, wenn er im 21.Jahrhundert gelebt hätte.
Es tut gut, so eine Freundschaftsgeschichte zu lesen.
Spannung, Unterhaltung gibt es genügend auf den 230 Seiten und es ist ein prima Lesespaß gleichermaßen für Mädchen und Jungs.
____________________
Neues aus der Buchhandlung:
Am Sonntag gibt es wieder neue Sonntagsskizzen von Detlef Surrey.
Am Dienstag, den 3.11. stellen wir ab 19 Uhr wieder vier neue Bücher vor.
Diesmal liest Clemens Grote aus:
Patrick Marnham: Schlangentanz / Berenberg Verlag
Marceline Loridan-Ivens: Und du bist nicht zurückgekommen / Insel Verlag
Liliane: Corobca: Der erste Horizont meines Lebens / Zsolnay Verlag
Serhij Zhadan: Mesopotamien / Suhrkamp Verlag
Clemens Grote bringt noch einen Spezialtext mit, der etwas mit der Frankfurter Buchmesse zu tun hat.
Der Eintritt ist wie immer kostenlos.
Wir beginnen pünktlich um 19 Uhr.
Hallo Samy,
zwischendurch mal wieder ein herzliches „DANKE“. Habe immer wieder große Freude und oft Spaß an deinen
„Rundmails“ oder wie man es sonst nennen mag.
So komme ich wenigsten zwar nur mäßig aber regelmäßig mit Literatur und Poesie
in Kontakt.
Danke für deine Bemühungen.
Siggi
Immer gerne.
Schöne Grüße zurück,
Samy