Freitag, 10.Februar

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Heute haben
Giuseppe Ungaretti * 1888
Boris Pasternak * 1890
Bertolt Brecht * 1898
Jakov Lind * 1927
Helga Schütz * 1937
Asne Seierstad * 1970
Geburtstag
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Giuseppe Ungaretti
Mattina

M’illumino
d’immenso

Das schönste, kürzeste Gedicht in etwa so übersetzt:
„Ich erleuchte mich durch Unermeßliches“
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David Garnett:Mann im Zoo
Aus dem Englischen von Maria Hummitzsch
Dörlemann Verlag € 17,00

Hilfe, noch so’n schräger Roman des englischen Autoren David Garnett. Können Sie sich noch an das Büchle „Dame zu Fuchs“ erinnern? Irgendwie total durchgeknallt, aber stimmig. Jetzt hat der Schweizer Verlag Dörlemann ein weiteres schmales Bändchen veröffentlicht. Vorne drauf der Tigermann. Das läßt einiges erahnen. Ja, der Autor nimmt uns wieder mit auf eine besondere Begebenheit. Diesmal jedoch sehr realistisch und ich kann mir vorstellen, daß es so etwas schon gegeben hat.
Der Zoo ist ein Ort des Betrachtens und Repräsentierens. Die Tiere in ihren Käfigen stehen nicht nur für sich selbst, sondern für ihre gesamte Rasse. Sie sind mehr als sie selbst und doch sind sie nur willenlose Gefangene, die zwischen den Gitterstäben entlang streifen.Aber es fehlt eine Spezies. Der Mensch.
Unter den Besuchern, die ja meist aus Menschen bestehen, sind auch John Cromatie und Josephine Lackett. Ein Liebespaar mit aufbrausender Natur. Sie streiten und diskutieren häufig. Auch beim Besuch des Zoos gibt es einen Disput über das Wesen der Liebe und welche Konsequenzen sie beide daraus ziehen sollten. Und John zieht für sich eine. Er stellt einen Antrag auf Einzug in ein Käfig. Der Zoo-Direktor kann das nicht fassen, wird entlassen. John zieht ein. Links ein Orang Utan, rechts ein Schimpanse. Es passiert, was immer geschieht, wenn sich etwas ganz Besonderes ereignet. Die Menschen stehen Schlange. Sie staunen, glotzen, machen sich lustig über den neuen Mitbewohner und die Direktion reibt sich die Hände. So viele Eintrittskarten haben sie schon lange nicht mehr verkauft.
Josephine, die genervte Geliebte bekommt davon aus der Presse mit, besucht ihn und bricht komplett mit ihm.
Das kann natürlich nicht alles gewesen sein. Mehr mag ich aber nicht verraten. Sie sollen ja schließlich das Buch kaufen.