Dienstag, 23.Januar

Heute haben
Stendhal * 1783
Sergej Eisenstein * 1898
Derek Walcott * 1930 (Nobelpreis 1992)
Geburtstag

Aber auch Jeanne Moreau, Humphrey Bogart und Éduard Monet.
___________________________

Ernst Lissauer
Januar

Ich bin erwacht aus toter Winterruh‘,
Es taut mein Blut, lang war es zugefroren.
Die Adern rinnen, offen stehn die Poren,
Ich spüre tief: Es geht dem Frühling zu.
Klar fließt in mir Lichtjanuar.
Es wächst der Tag, es schwillt das Jahr.
_____________________________

Hannah Arendt:Die Freiheit, frei zu sein
Was Freiheit und Revolution wirklich bedeuten
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Andreas Wirthensohn
Mit einem Nachwort von Thomas Meyer
dtv 61 Seiten € 8,00

„Mein Thema heute, so fürchte ich, ist fast schon beschämend aktuell.“

Was ist Freiheit, und was bedeutet sie uns? Begreifen wir sie nur als die Abwesenheit von Furcht und von Zwängen, oder meint Freiheit nicht vielmehr auch, sich an gesellschaftlichen Prozessen zu beteiligen, eine eigene politische Stimme zu haben, um von anderen gehört, erkannt und schließlich erinnert zu werden? Und: Haben wir diese Freiheit einfach, oder wer gibt sie uns, und kann man sie uns auch wieder wegnehmen? In diesem auf Deutsch bisher unveröffentlichten Essay zeichnet Hannah Arendt die historische Entwicklung des Freiheitsbegriffs nach. Dabei berücksichtigt sie insbesondere die Revolutionen in Frankreich und Amerika. Während die eine in eine Katastrophe mündete und zu einem Wendepunkt der Geschichte wurde, war die andere ein triumphaler Erfolg und blieb doch eine lokale Angelegenheit. Aber warum?
Dies schreibt der Verlag über das schmale Buch.

Arendts Freiheitsbegriff sollen wir einerseits gegenwartspolitisch, als auch in der Geschichte verankert sehen. Für sie gab es aktuelle Themen wie die Schweinebucht und aber auch die  Bedeutung und der Verlauf der Französischen und Amerikanischen Revolutionen. Sie fragt sich, ob der Wettstreit der Supermächte sich durch Kriege lösen lassen können und (das ist ihr noch wichtiger) wie gehen diese Staaten mit Revolutionen um. Hierin besteht nämlich der Unterschied zwischen Freiheit und Befreiung. In der Befreiung aus der Unterdrückung sieht sie die Grundlage, frei zu sein.
Hannah Arendts Freiheitsbegriff kennt weder Not noch Furcht. Doch wirklich frei ist, wer als Gleicher unter Gleichen am öffentlichen politischen Leben teilnehmen kann.
Obwohl ich nicht alles kapiert habe, merke ich doch, dass dieser 50 Jahre alter Text nichts an Aktualität verloren hat.