Dienstag

Nicht vergessen:
Heute um 19 Uhr bei uns in der Buchhandlung.
Die erste Seite
Clemens Grote liest aus vier neuen Büchern.
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Heute haben
Casanova * 1725
Hugo von Fallersleben * 1798
Hans Christian Andersen * 1805
Emile Zola * 1840
Max Ernst * 1891
Geburtstag
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Gestern gab es nach einem Familienfrühstück doch noch Zeit zum Laufen und Lesen.
Dazu Sonne und blauer Himmel. Reste davon sieht man auf den Sonnenuntergangsfotos.
Dies war das letzte Buch, in das ich hineingelesen habe und nicht mehr weggekommen bin, bis ich fast in der Hälfte des Romanes gelandet bin.

Sutton

J.R. Moehringer: „Knapp am Herz vorbei
S.Fischer Verlag € 19,99
Hörbuch € 29,95
Amerikanische Ausgabe „Sutton“ € 17,99

New York, Weihnachten 1969. Willie Sutton packt seine Bücher ein und räumt die Zelle. Endlich Freiheit. Nach siebzehn Jahren. Doch die Zeit hat ihre Bedeutung verloren. Mit einem Fotografen und einem Reporter fährt er durch das verschneite New York auf den Spuren seiner legendären Vergangenheit: Die Kindheit im irischen Viertel, der erste Raub, dann 200 Banküberfälle, ohne je einen einzigen Schuss abzufeuern – und immer wieder Bess, die ihm das Herz brach.
Wie ein Puzzle setzt sich Seite für Seite Suttons Leben zusammen. Was dabei Wirklichkeit und was Erfindung war, werden wir nie erfahren. Aber was macht das schon.
Willie Sutton ist in den USA als eine Art Robin Hood eingegangen. Er raubt Banken aus, die das große Geld abkassieren, während viele auf der Straße stehen und keine Arbeit finden. Es sind die schweren Zeiten in den 20er Jahren, die Jahre nach dem Krieg, nachdem viele Soldaten zurück in die Städte kommen und zusätzlich Arbeit zum Überleben brauchen. In diese Zeit fallen die ersten Einbrüche, bei denen Sutton auch sofort geschnappt wird.
Zum ersten Einbruch (der Tresor des sehr reichen Vaters von Bess) wird er durch seine Freundin Bess angestiftet. Sie wollen mit dem Geld durchbrennen, heiraten und sich am sturen Verhalten des Vaters rächen, der der Beziehung nicht zustimmt. Zu groß sind die Standesunterschiede zwischen den beiden. Sutton kommt aus dem armen irischen Viertel von Brooklyn, Bess entstammt einer Reederfamilie aus Hamburg. Lange haben die Beiden nicht Zeit sich an dem Geld zu freuen, da sie ein paar Tage später von der Polizei abgeholt werden.
Bess hat ihm jedoch den Kopf verdreht und lässt ihn nie wieder los.
So beginnt Suttons Karriere als Einbrecher. Immer wieder landet er in Gefängnissen, die deutlich unter dem heutigen Standard waren. Im Roman behält er seine Nase über Wasser, gibt nie auf, obwohl er sich ein Leben ohne Bess nicht vorstellen kann.
J.R.Moehringer, den wir von seinem erstkalssigen RomanTender Barkennen, hat hier wieder einen tollen, flotten Roman geschrieben. New Yorker Leser werden viele der Straßen und Namen erkennen, die Moehringer einstreut. Wir können uns Dank googlemaps ein schönes Bild davon machen und Sutton auf seiner ersten Fahrt nach 17 Jahren Haft verfolgen.
Wie schon oben erwähnt, weiss ich natürlich nicht, was der Wahrheit entspricht und was Fiktion ist. Das spielt jedoch auch gar keine Rolle. Die Wahrheit wäre wahrscheinlich deutlich trostloser, als dieses flotte Buch, das Sie nicht aus der Hand legen werden, wenn Sie die ersten Seiten gelesen haben.

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Interview mit J.R.Moehringer

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Trailer zum Roman

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